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11.01.2023 VALUE Data Insights: Preise am Wohnungsmarkt fallen weiter

Die VALUE AG hat die Immobilienmarktdaten zum vierten Quartal 2022 vorgelegt und informiert in dem VALUE Data Insights über die aktuellen Entwicklungen. Die Preise am Wohnungsmarkt fallen in der Breite. In den Metropolen stärker als auf dem Land. Am Mietwohnungsmarkt steigen die Preise weiter.

Die Angebotspreise für Wohnungen sinken, sie fielen im Vergleich zum Vorquartal um –2,4 %. Die Fallzahlen offener Verkaufsvorgänge stiegen weiter an. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind aktuell rd. 44 % mehr Wohnungen im Angebot. Auch die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser sanken nun erstmals, sie veränderten sich im Vergleich zum Vorquartal um –1,9 %. Gleichzeitig steigt auch hier das Angebot, im Vergleich zum Vorjahr sind aktuell 60 % mehr Häuser auf dem Markt. Am Mietwohnungsmarkt stiegen die Preise hingegen weiter, um 1,4 %. Im Vergleich zum Vorjahresquartal verringerte sich das Angebot verfügbarer Mietwohnungen um –27 %. In den Top-7 Wohnungsmärkten messen wir für Wohnungen im Bestand weitgehend stärkere Preisrückgänge als im Bundesmittel. Die Mieten stiegen hier ebenfalls, in Berlin um satte 5,8%.

„Trotz bestehender Wohnungsknappheit, anziehender Zuwanderung und rückläufiger Bautätigkeit sinken die Haus- und Wohnungspreise. Die Fundamentalfaktoren der Preisbildung scheinen durch das Zinsniveau ausgehebelt“, kommentiert Sebastian Hein, Leiter von VALUE Marktdaten die aktuelle Entwicklung und ergänzt: „Wie stark die Preise fallen werden, weiß im Moment aber niemand so genau, die Marktakteure orientieren sich gerade neu.“ „Die Mietmärkte hingegen reagieren erwartungstreu mit anziehenden Preisen. Hier dürfte es zukünftig noch enger werden, denn viele potenzielle Ersterwerber bleiben wegen der Finanzierungskosten im Mietmarkt gefangen.“ führt Hein fort.

Preisentwicklung in A- und B-Städten

In den Metropolen stiegen die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen insgesamt um 4 % seit dem letzten Jahr. Dieser Anstieg ist aber vorrangig durch die starken Preissteigerungen zu Beginn des Jahres 2022 getrieben. Im Vergleich zum letzten Quartal sinken die Preise gebrauchter Eigentumswohnungen diesmal in allen Städten. In Köln (–0,3 %) ist der Rückgang am geringsten, dahinter folgen Berlin (–0,7 %), Düsseldorf (–3 %), München (–4,3 %), Frankfurt am Main (–4,4 %) sowie Stuttgart (–4,4 %).

Bei den Mieten zeigt sich ein anderes Bild. Im Vergleich zum letzten Quartal sind die Mieten mit 5,8 % in Berlin am stärksten gestiegen, auf Jahressicht sogar um 14,8%. Dahinter folgen München (1,4 %), Hamburg (0,9 %), Stuttgart (0,4 %) und Köln (0,2 %). In Frankfurt am Main (0,2 %) und Düsseldorf (0,2 %) blieben die Mieten im Vergleich zum dritten Quartal nahezu unverändert.

Auch in den B-14 Städten sind die Preise für Eigentumswohnungen gegenüber dem letzten Quartal mit –3,3 % insgesamt rückläufig, in Bonn (–5,8 %), Aachen (–4,3 %) und Nürnberg (–3,9 %) ist der Rückgang am stärksten, in Bremen (–2 %) und Essen (–2,1 %) am geringsten. Bei den Mieten ist Bremen mit einem Anstieg von 8 % gegenüber dem Vorjahresquartal diesmal abermals Spitzenreiter unter den B-14 Städten, vor Leipzig (6,9 %) und Karlsruhe (5,9 %). Am Ende der Skala rangieren Aachen (4 %), Wiesbaden (2,4 %) und Mainz (2,4 %).

Regional Insight: Fokus auf Mieten und Kaufpreise in der Region Nord-Hessen

Die Kaufpreise sind seit 2012 in der gesamten Region gestiegen. Die Wohnungspreise haben sich seither mit rd. 140 % mehr als verdoppelt, zeigen aber zuletzt eine rückläufige Entwicklung. Auch Eigenheime sind heute doppelt so teurer als noch vor 10 Jahren. Die Mieten legten im regionalen Mittel etwa 50 % zu. Die Kaufpreise entwickelten sich besonders stark zwischen Mitte 2020 und Mitte 2022 und sind seitdem rückläufig.

Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen im Vergleich zum Vorjahr mit 2,2 % schwächer als im bundesweiten Schnitt von 2,8 % und liegen aktuell bei 2.400 €/m². Die Einfamilienhauspreise stiegen im Vergleich zum Vorjahr mit 15,5 % deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt (9 %), wobei das Preisniveau der Eigenheime mit durchschnittlich 265.000 € deutlich niedriger ist als der Bundesdurchschnitt (398.000 €). Die Mieten stiegen mit 6,1 % im Vorjahresvergleich deutlich stärker als im Bundesdurchschnitt mit 2,8 %.

Beim kurzfristigen Vergleich zum Vorjahr messen wir auf dem Markt der Eigenheime im Bestand im Kreis Schwalm-Eder den stärksten Preisanstieg, mit einem Plus von über 26,2 %. Auf dem Kaufwohnungsmarkt hingegen liegt Schwalm-Eder bei der Entwicklung mit 4,4 % hinter dem Spitzenreiter Waldeck-Frankenberg mit 6,7 %. In Kassel fielen die die Wohnungspreise im Vergleich zum Vorjahr um –1,1 %. Auch im Werra-Meißner-Kreis und im Kreis Hersfeld-Rotenburg fielen die Preise im Vorjahresvergleich. Am teuersten ist es aktuell sowohl auf dem Kauf- als auch auf dem Mietmarkt in Kassel.







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