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06.02.2023 Immobilienunternehmen erwarten Wachstum und planen Investitionen

Trotz hoher Zinsen und einer steigenden Inflationsrate erwarten europäische Immobilienprofis 2023 ein wachsendes Geschäft. Mehr als 37 Prozent der befragten europäischen Immobilienunternehmen erwarten einen Umsatzanstieg. Das ist das Ergebnis einer von Drooms – dem führenden Anbieter digitaler Plattformen für Real Estate Assets in Europa – durchgeführten Umfrage*, bei der mehr als 229 Immobilienexperten in Europa zu ihren Erwartungen für das Jahr 2023 befragt wurden.

Den größten Einfluss auf die Entwicklung der Einnahmen sehen die Befragten in den steigenden Zinsen (42 Prozent) sowie Zahlungsausfällen bei Käufern und Mietern (24 Prozent). Die Inflation (15,7 Prozent), hohe Baukosten (10 Prozent) sowie der Fachkräftemangel (4,4 Prozent) spielen nur eine untergeordnete Rolle. Von der Regulatorik im Bereich Klimaschutz erwarten nur 1,75 Prozent der Befragten einen Einfluss auf die Einnahmeseite.

„Die steigenden Zinsen in den USA und in Europa haben die Stimmung am Immobilienmarkt gedrückt und dazu geführt, dass die Aktivitäten Ende 2022 zurückgegangen sind“, erklärt Alexandre Grellier, CEO und Co-Founder von Drooms. „In der ersten Hälfte 2023 werden die Marktteilnehmer den Fokus vor allem auf NPLs, Off-Market-Deals sowie Restrukturierungsopportunitäten legen. Es ist außerdem davon auszugehen, dass Notverkäufe zunehmen werden, da der Druck auf die Bilanzen von Immobilienunternehmen wächst. Darüber hinaus werden auch kleinere Deals und Einzeltransaktionen eine größere Rolle spielen. Smarte Investoren werden den Markt genau beobachten und sicherstellen, dass sie bereit sind, Transaktionen zu tätigen, sobald sich die Marktbedingungen verbessern.“

24 Prozent der Befragten sehen 2023 die größten Chancen in Wohninvestments, gefolgt von Logistik (21 Prozent), Healthcare (15,7 Prozent), Office (11,4 Prozent), Retail (10 Prozent) und Industrieimmobilien (9,6 Prozent). Dem Hotelsegment stehen die Immobilienprofis am skeptischsten gegenüber, nur 8,3 Prozent sehen dort die größten Chancen für 2023. Nichtsdestotrotz erwarten 29 Prozent der Befragten, dass ihr Unternehmen 2023 Mitarbeiter entlassen muss.

„Defensive Anlagestrategien scheinen wieder auf dem Vormarsch zu sein – Wohnimmobilien sind eine relativ risikoarme Anlageklasse und auch Logistikimmobilien sind sichere Investments, die von einem sehr starken, durch die Nachfrage im E-Commerce-Segment angetriebenen Nutzermarkt getragen werden. Durch den demografischen Wandel entdecken Investoren auch immer mehr den Markt für Gesundheitsimmobilien. Der Einzelhandel leidet hingegen unter der Konkurrenz durch den Online-Handel und dem Druck auf die Verbraucherausgaben angesichts der hohen Inflation. Auch der Assetklasse Büro stehen Investoren noch etwas skeptisch gegenüber, da diese immer noch mit den Folgen der Corona-Lockdowns und dem anhaltenden Trend zum Homeoffice zu kämpfen hat. Darüber hinaus werden viele Objekte den Anforderungen von Investoren und Nutzern im ESG-Bereich gerecht“, sagt Grellier. „Spannend ist, dass nur sehr wenige der Befragten erwarten, dass das Thema Klimaregulatorik einen nennenswerten Einfluss auf den Umsatz haben wird, zumal ESG im Jahr 2023 eines der wichtigsten Themen bleiben wird.“

In Sachen ESG-Compliance gaben 38 Prozent der Befragten an, noch ganz am Anfang zu stehen. Immerhin 19,7 Prozent haben sich bereits über die Anforderungen informiert, aber den Implementierungsprozess noch nicht gestartet. Und 32,75 Prozent sind schon umfassend auf die Implementierung von ESG-Maßnahmen vorbereitet, um die zukünftige Regulatorik erfüllen zu können.

„Einen wesentlichen Beitrag zur ESG-Compliance kann die Digitalisierung leisten. Gerade im Bereich der Dokumentation zur Erfüllung von ESG-Regulatorik ist noch unglaublich viel Luft nach oben. Viele Implementierungsprozesse kranken noch an zeitaufwendigen Ordnungs- und Rechercheprozessen“, erläutert Grellier. „Folgerichtig wollen trotz der sich abzeichnenden Krise viele Marktteilnehmer ihr Digitalisierungsbudget weiter erhöhen. Technologie und digitale Integration sind zentral für die Zukunftsfestigkeit ihrer Unternehmen.“

Mehr als 78,6 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihr Innovationsbudget 2023 erhöhen möchten. 21,4 Prozent hingegen wollen weniger Geld für Innovation und Digitalisierung ausgeben.

„Digitalisierung ist weiterhin ein treibendes Thema für die Branche, in Zeiten der Krise vielleicht noch mehr als je zuvor. Das ist eine gute Nachricht für uns. Es erlaubt uns, gemeinsam mit der Branche unsere Vision einer Plattform für den gesamten Lebenszyklus der Immobilie weiterzuverfolgen“, schließt Grellier.

*Drooms führte die Studie „Real Estate Outlooks 2023“ im Dezember 2022 durch.





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