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17.02.2023 Bauzinsen mit einem hohen Niveau - 4 Prozent bis Jahresende erwartet

Die Zinsen für Immobilienfinanzierungen sind im Jahr 2022 rasant gestiegen und liegen aktuell Mitte Februar bei 3,45 Prozent. Johannes Erdmann, Finanzierungsexperte bei Homeday Hyp, erwartet einen volatilen Markt bis Jahresende, in dem die Bauzinsen in einem Korridor zwischen 3,25 und 4 Prozent schwanken könnten, wobei auch Ausschläge bis 4,5 Prozent denkbar sind.

Die EZB hat den Leitzins im Feb um 0,5 Prozent auf 3 Prozent angehoben, der nächste Schritt ist für März bereits angekündigt. “Die Annahme, dass sich der Leitzins unmittelbar auf die Finanzierungszinsen auswirkt, ist falsch, da hier ein kurzfristiger Zins mit einem langfristigen verglichen wird. Die Effekte der Leitzinserhöhungen haben viele Banken in ihrer Rallye im letzten Jahr bereits eingepreist”, sagt Johannes Erdmann, Finanzierungsexperte bei der Homeday-Tochter Homeday Hyp.

Aktuell scheint der Kapitalmarkt kurz- bis mittelfristig tendenziell mit einem höheren, jedoch langfristig mit einem niedrigeren Zinsniveau zu rechnen. Als Indikator dient der 10- Jahres- Swap Zins. Dieser liegt aktuell unter dem Wert des derzeitigen Leitzinses. Das führt zu der interessanten Situation, dass eine zehnjährige Zinsbindung in einigen Finanzierungskonstellationen günstiger ist, als eine fünfjährige Zinsfestschreibung. Auch die Unterschiede zwischen 15 und 20 Jahren Zinsbindung sind derzeit durchaus gering.

Im Vergleich zu Januar sind die Konditionen etwas gesunken. Im Februar können zehnjährige Finanzierungen zu etwa 3,5 Prozent abgeschlossen werden. Mit 1.000 Euro monatlicher Rate können aktuell rund 220.000 Euro finanziert werden. “Kurzfristig rechnen wir mit leicht steigenden Zinsen, für das gesamte Jahr rechnen wir mit einem weiterhin volatilen Markt zwischen 3,25 Prozent - 4 Prozent und maximalen Ausschlägen bis 4,5 Prozent”, sagt Erdmann.

Der Finanzierungsexperte empfiehlt Immobilienkäufern in der aktuellen Situation, eine fundierte Beratung in Anspruch zu nehmen, um ihr Budget genau zu kennen. Da vielerorts allzu ambitionierte Kaufpreisvorstellungen nicht mehr durchsetzbar seien, kann es bei Kaufpreisverhandlungen durchaus zu Spielräumen kommen. Wenn dann die passende Immobilie gefunden ist, könne entsprechend schnell gehandelt werden.

Hintergrund und Ausblick

Die Inflation ist nach Höchstständen zum Ende letzten Jahres wieder auf unter 10 Prozent gesunken und auch der DAX ist Anfang Februar wieder auf dem Niveau von vor einem Jahr.

Die Konjunkturdaten geben etwas Anlass zur Hoffnung. Für Deutschland wird im Jahr 2023 mit einem kleinen Wirtschaftswachstum bis zu 0,2 Prozent gerechnet. Damit sieht es danach aus, als ob Deutschland und die Eurozone im Ganzen nicht in eine ernsthafte Rezession geraten.

Die amerikanische Notenbank FED hat mit Wirkung zum Februar die Leitzinsspanne auf 4,50 - 4,75 Prozent angehoben. Die Inflation in den USA sinkt beständig und liegt derzeit noch bei etwa 6 Prozent.





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