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22.02.2023 Lager und Logistik Köln: Trotz Umsatzrückgang 5-Jahresschnitt getoppt

Der Kölner Markt für Lager-, Logistik- und Industrieflächen hat 2022 einen Rückgang von rund 20 % hinnehmen müssen. In den Monaten Januar bis Dezember 2022 wurden von allen Marktteilnehmern 249.400 m² Flächen vermittelt, verglichen zum Vorjahreswert von 313.000 m². Zu diesem Ergebnis kommt Realogis, Deutschlands führendes Beratungsunternehmen für Industrie- und Logistikimmobilien sowie Gewerbegrundstücke, in seiner neuesten Marktanalyse.

„Die Performance des Kölner Industrie- und Logistikmarkts entspricht in der langjährigen Betrachtung dem Durchschnitt. Zu beachten ist, dass 2021 ein absolutes Ausreißerjahr der letzten acht Jahre darstellt und 2022 der aktuelle 5-Jahresschnittes von 241.480 m² mit 3,3 % sogar noch leicht übertroffen wurde“, kommentiert Bülent Alemdag, Geschäftsführer der Realogis Immobilien Düsseldorf GmbH.

Keine Flächenabnahme in Brownfields

Die Mehrheit des Flächenumsatzes wurden von Bestandsimmobilien mit 62,4 % bzw. 155.700 m² beigetragen. Abschlüsse in Neubauten akkumulierten auf 93.700 m² bzw. 37,6 %.

Mit 84,4 % bzw. 210.500 m² wurde der Gesamtjahresumsatz größtenteils durch Vermietungen erzielt. Auf Eigennutzer entfielen hingegen mit 38.900 m² bzw. 15,6 % nur rund etwas mehr als jeder sechste Quadratmeter.

Beim Blick auf die Immobilienart dominierten Abschlüsse in Big-Boxes das Geschehen mit 65,7 % bzw. 163.800 m². Gewerbeparks spielten 2022 mit einem Flächenumsatz von 7,1 % bzw. 17.700 m² eine untergeordnete Rolle.

Objekte, die weder Big-Boxes noch Gewerbeparks zuzuordnen sind, waren mit 67.900 m² für etwas mehr als ein Viertel des Umsatzes verantwortlich.

Branchen-Ranking: Logistik/Spedition erstmals wieder auf Platz 1

Die größte flächenabnehmende Branche in der Kölner Metropolregion war 2022 Logistik/Spedition mit 95.400 m² bzw. 38,3 % (2021: 100.800 m² bzw. 32,2 %, Rang 2). Die beiden Top-Abschlüsse im Marktgebiet durch Hammer GmbH & Co. KG (30.000 m²) und Offergeld (14.000 m²) steuerten insgesamt 44.000 m² bzw. 46 % des Flächenumsatzes der Branche bei.

Auf dem aktuell zweiten Platz rangiert der Handel mit 80.200 m² bzw. 32,2 % (2021: 146.450 m² bzw. 46,8 %, Rang 1), dessen Umsatz absolut um deutliche 45 % einbrach und aktuell nur noch etwas über der Hälfte des Vorjahreswertes liegt. Die beiden Top-Abschlüsse durch LIDL (30.000 m²) und Siewert & Kau (23.000 m²) stellten insgesamt 53.000 m² bzw. 55 % des Anteils am Flächenumsatz des Handels.

Von allen Branchen verliert der Handel auch anteilsmäßig mit -14,6 Prozentpunkten am deutlichsten an Bedeutung. In der Unterkategorie steuerte der E-Commerce den Hauptbeitrag mit 58,6 % bzw. 47.000 m² bei, gefolgt vom klassischen Handel mit 33.200 m² bzw. 41,4 %.

Erneut drittplatziert ist Industrie/Produktion mit 42.500 m² bzw. 17 % (2021: 62.600 m² bzw. 20 %). Damit gab die Branche rund ein Drittel an Flächenumsatz nach. Weiterhin letztplatziert ist die Sammelkategorie Sonstiges mit 31.300 m² bzw. 12,6 % (2021: 3.150 m² bzw. 1 %), hier steuerte der Abschluss durch Computacenter den Großteil bei.

Größenklassen-Ranking: Großflächen ab 10.001 m² bestimmen den Markt
Der Kölner Markt war 2022 beinahe ausschließlich durch Vermietungen und Eigennutzungen in Großflächen ab 10.001 m² geprägt, die mit 186.000 m² rund drei von vier umgesetzten Quadratmetern ausmachten. Auch fallen alle Top-Abschlüsse in diese Kategorie, die auf 125.000 m² bzw. zwei Drittel des Flächenumsatzes akkumulieren.

Die Größenklasse zwischen 5.001 und 10.000 m² war mit 36.200 m² für 14,5 % des Umsatzes verantwortlich und rangiert somit auf Platz 2.

„Flächeneinheiten unter 5.000 m² waren 2022 in der Metropolregion Köln von einem großen Flächenmangel gekennzeichnet“, berichtet Bülent Alemdag.

In der Klasse der mittelgroßen Flächen zwischen 3.001 und 5.000 m² verzeichnete Realogis einen Umsatz von 12.300 m² (4,9 %, Rang 4).

Kleine bis mittlere Flächen zwischen 1.000 und 3.000 m² vereinten mit 13.700 m² insgesamt 5,5 % auf sich (Rang 3) und Kleinstflächen unter 1.000 m² bildeten mit 1.200 m² bzw. 0,5 % das Schlusslicht.

Spitzenmiete verteuert sich um historische 17,6 %

Mit der mit Abstand deutlichsten Verteuerung der letzten Jahre um 17,6 % auf 7,00 €/m² stieg bis Jahresende die Spitzenmiete von 5,95 €/m² auf den vorläufigen Höchstwert. Damit wird der ungebrochene Trend seit 2019 fortgesetzt. Der 5-Jahresschnitt von 5,88 €/m² wurde um 19 % übertroffen.

Die Durchschnittsmiete stieg sogar noch stärker als die Spitzenmiete mit 25 % und damit ebenfalls auf den neuen vorläufigen Höchstwert von 6,00 €/m², kommend von 4,80 €/m². Der 5-Jahresschnitt von 4,82 €/m² wurde um 24 % übertroffen.

Prognose

Laut Realogis wird der Lager- und Logistikimmobilienmarkt Köln 2023 durch zahlreiche Veränderungen geprägt sein. Bülent Alemdag: „Die Metropolregion Köln wird auch 2023 weiterhin einen Flächenmangel verzeichnen. Neu ist jedoch, dass nur noch wenige spekulative Neubauten realisiert werden. Zudem gehen wir davon aus, dass sich die Mietpreise nach erheblichen Anstiegen in den vergangenen Jahren nur noch leicht verteuern werden oder sogar stagnieren.“






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