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23.02.2023 Viele Deutsche leben am liebsten allein, aber nicht ohne Internet

Eine Studie unter 16.000 Personen in 22 europäischen Ländern und Israel zeigt, dass sich die Umzugswahrscheinlichkeit in den vergangenen zwölf Monaten für rund die Hälfte der Europäer (44,9 Prozent) erhöht hat. Haupttreiber für die befragten Deutschen sind private Gründe trotz wirtschaftlicher Zwänge wie Inflation oder die zurückliegende Corona-Pandemie. Das Kaufen oder Mieten einer Immobilie ohne Digitalanschluss ist für knapp die Hälfte der Deutschen (46,3 Prozent) jedoch unverstellbar. Zudem denkt aktuell rund jeder fünfte Deutsche (21,2 Prozent) über das Auswandern nach. Um den Lebensstil zu verbessern, würden die meisten Deutschland in Richtung Spanien, Dänemark oder Kroatien verlassen.

Kein Immobilienanschluss unter dieser Nummer: Fast die Hälfte der Europäer (44,1 Prozent) wurde laut der neusten Remax-Befragung nur umziehen, wenn der neue Standort über eine hervorragende Internet-/Festnetz- und Mobilfunkanbindung verfügt. Das wirkt sich bereits auf die Objektsuche aus. 16,6 Prozent suchen demnach nur nach Orten und Objekten, die hervorragend ans Mobilfunknetz angeschlossen sind. 13,4 Prozent halten explizit nach Objekten mit hervorragendem Internet-/Festnetzanschluss Ausschau. Lediglich einer von vier Befragten (25,9 Prozent) gibt sich analog und zieht die digitale Anbindung nicht in den Entscheidungsprozess mit ein.

In Bezug auf Deutschland zeichnet die Befragung ein ähnliches Bild: 46,3 Prozent der Deutschen würden nur mieten oder kaufen, wenn sie in den neuen vier Wänden eine hervorragende Internet-/Festnetz- und Handyverbindung haben. „Diese Zahlen sprechen Bände. Bisher hieß es immer Lage, Lage, Lage. Das ist auch heute noch so – aber Lage bedeutet heute eben auch digitale Lage“, erklärt Kurt Friedl, CEO und Gesellschafter von Remax Germany. „Dieses Ergebnis prägt längst unseren Makleralltag. Wir arbeiten gezielt mit Hinweisen zu besonders guten Internet-/Festnetz- und Mobilfunkverbindungen beziehungsweise weisen Verkäufer und Käufer auf die Wichtigkeit dieses Themas hin“.

Deutschland: Familie ist gut, aber allein für einige besser

Während die Deutschen beim Thema digitale Konnektivität noch ähnlich ticken wie ihre Nachbarn, zeigen sich beim Thema Zusammenleben deutliche Unterschiede. 53 Prozent der befragten Europäer wollen in Zukunft mit dem Partner beziehungsweise Ehepartner zusammenleben. Die zweitbeliebteste Wohnform ist die Zwei-Generationen-Familie, also zum Beispiel Eltern und Kinder: 22,4 Prozent der Europäer würden dies bevorzugen. Allein zu leben wünschen sich im Europaschnitt 16,5 Prozent der Befragten, 4,7 Prozent präferieren Freunde beziehungsweise eine Wohngemeinschaft. Zum Vergleich Deutschland: Zwar wollen auch 55,8 Prozent in der Zukunft mit ihrem Partner beziehungsweise Ehepartner zusammenwohnen. Aber fast jeder vierte Teilnehmer an der Umfrage (24,1 Prozent) will alleine leben – deutlich mehr als im Europaschnitt. Auch unter ein gemeinsames Dach in der Zwei-Generationen-Familien-Konstellation zieht es die Deutschen mit 10,5 Prozent lediglich halb so oft wie ihre Nachbarn.

Umzugswahrscheinlichkeit hat zugenommen – private Gründe überwiegen bei Deutschen

Das Thema Umzug hat europaweit im vergangenen Jahr für viele an Dynamik gewonnen. 44,9 Prozent der befragten Europäer geben an, dass sich die Wahrscheinlichkeit umzuziehen, in den letzten zwölf Monaten erhöht hat. Zum Vergleich Deutschland: Bei einem Drittel der befragten Deutschen (34,6 Prozent) ist es wahrscheinlicher als vor einem Jahr, dass sie umsiedeln. Hauptgründe: Eine Veränderung in ihrer persönlichen Situation (33,5 Prozent), eine Veränderung in ihrem Lebensstil (25,7 Prozent) sowie der Wunsch nach mehr Platz (25,4 Prozent).

Höhere Lebenshaltungskosten spielen nur für 15,9 Prozent eine Rolle, das Thema Arbeitsplatz für rund jeden zehnten Befragten (10,1 Prozent) und die Pandemienachwehen für 6,9 Prozent. „Die Zahlen legen nahe, dass es am Markt unabhängig von der Immobilienpreisentwicklung oder dem Zinsniveau immer Transaktionen geben wird. Denn: Wenn die Kinder ausziehen oder sich Menschen trennen, so hat das direkte Auswirkungen auf die Immobiliensituation. Solche Gründe halten den Markt unabhängig von exogenen Faktoren wie dem aktuell historischen Zinsanstieg bei Immobiliendarlehen in Bewegung“, sagt Friedl.

Ich bin dann mal weg: Auswandern als reale Option

Die Frage nach dem Umzugsort ist für die Menschen nicht nur nationaler Natur. 24,7 Prozent der Europäer überlegen laut Remax aktuell, in ein anderes Land auszuwandern oder dort eine Immobilie zu erwerben. Die Länder, in die es die meisten zieht, sind Spanien (3,6 Prozent), England und Deutschland mit jeweils 3,3 Prozent, dahinter Italien (3,2 Prozent), vor Nordamerika (3,1 Prozent) und Frankreich (2,2 Prozent). Österreich liegt mit 2,1 Prozent an siebenter Stelle unter den beliebtesten Einwanderungsdestination in Europa, deutlich vor Griechenland und Asien (jeweils 1,9 Prozent), Portugal und der Schweiz mit jeweils 1,7 Prozent. Auf der nächsten Beliebtheitsstufe der europäischen Auswandererhitliste finden sich mit 1,6 Prozent die Niederlande, Kroatien, Südamerika und Australien.

Zum Vergleich Deutschland: Einer von fünf Deutschen (21,2 Prozent) denkt darüber nach, Deutschland den Rücken zu kehren oder zumindest andernorts eine Immobilie zu kaufen. Die Top-5-Destinationen sind laut Remax Spanien (3 Prozent), Dänemark (2,6 Prozent), Kroatien und Italien mit jeweils 2,5 Prozent sowie Asien (2,1 Prozent). „Aus unseren Gesprächen wissen wir, dass der Umgang der Regierung mit der Coronakrise für die Umzugswilligen ebenso eine Rolle spielt wie die Energiekrise, der Ukraine-Krieg oder die neue Möglichkeit des Home-Office nach dem Motto Laptop und Liegestuhl statt Laptop und Lederhose. Für einige Menschen ist das Heizkostensparen im Winter ein möglicher Beweggrund, für andere die Option des ortsunabhängigen Arbeitens – wofür es wie in der Studie beschrieben aber Internet braucht“, sagt Friedl.

Beweggründe für Umzug in anderes Land oder Kauf einer Immobilie dort

Die größte Motivation, das eigene Land zu verlassen oder im Ausland eine Immobilie zu kaufen, ist laut der europaweiten Erhebung ein besserer Lebensstil. Dem stimmen 45,9 Prozent der Europäer zu. Das zweitwichtigste Motiv sind berufliche Chancen mit 28,5 Prozent. Erst an dritter Stelle rangiert das Ferienhaus mit 24,4 Prozent. Auf dem letzten Platz liegt die Rückkehr in die Heimat (8,1 Prozent), vor der Familienzusammenfu?hrung (10,9 Prozent) und dem Umzug aus beruflichen Gründen (14,9 Prozent). Zum Vergleich Deutschland: 42 Prozent geben an, dass ein besserer Lebensstil ihr zentraler Beweggrund wäre, in ein anderes Land zu ziehen oder dort eine Immobilie zu kaufen.






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