News RSS-Feed

28.02.2023 Immobilienmarkt: Preiserwartungen wieder realistischer

Noch im Sommer 2022 mussten sehr viele Immobilienangebote in Deutschland nachträglich im Preis korrigiert werden. Mittlerweile ist der Anteil der Preisanpassungen aber wieder deutlich zurückgegangen. Das zeigen die Auswertungen von QUIS, Deutschlands größter Datenbank für den Wohnungsmarkt.

2022 kam es nach jahrelangen Preissteigerungen zu einer Art Schockstarre auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt: Einerseits konnten die Käuferinnen und Käufer angesichts der Inflation und der steigenden Zinsen die geforderten Preise nicht mehr zahlen. Andererseits wollte die Verkäuferseite nicht von ihren Vorstellungen abrücken. Auf den Immobilienportalen zeigte sich das unter anderem an der längeren Vermarktungsdauer für Verkaufsimmobilien, wie die Daten von QUIS belegen.

Anfang 2022 wurden insgesamt noch rund 30 Prozent der Immobilienverkaufsangebote nach ihrer Veröffentlichung auf einem Onlineportal im Preis korrigiert. Ab Februar 2022 stieg der Wert kontinuierlich an und erreichte mit 37 Prozent im August 2022 seinen Höhepunkt. Der Grund hierfür dürften die Inflation und – dadurch ausgelöst – die steigenden Baufinanzierungszinsen gewesen sein. Im Dezember 2022 war der Wert für Häuser, die im Preis korrigiert werden mussten, aber bereits wieder auf 34 Prozent und für Eigentumswohnungen sogar auf 31 Prozent gesunken.

„Unsere Auswertung zeigt: Immobilien werden in Deutschland wieder häufiger von vornherein zu marktgängigen Konditionen angeboten. Das kann einerseits der Fall sein, weil die Verkäufer die Preise bereits nach unten korrigiert haben. Andererseits könnten die Käuferinnen und Käufer die Hoffnungen auf sinkende Preise aufgegeben haben – oder noch höhere Zinsen befürchten“, sagt Bettina Harms von QUIS.

Preisanpassungen in Großstädten

Je nach Standort ist diese Entwicklung unterschiedlich stark ausgeprägt. QUIS hat die Preisanpassungen auch für die 21 größten Städte Deutschlands ausgewertet. Bei den Eigentumswohnungen lag das durchschnittliche Niveau der maximalen Preisanpassungen im Sommer 2022 mit 48 Prozent weit über dem deutschlandweiten Durchschnitt. Der höchste Anteil nachträglicher Preiskorrekturen in 2022 war in

• Karlsruhe (66 Prozent),
• Wiesbaden (60 Prozent),
• Frankfurt am Main (59 Prozent) und
• Stuttgart (57 Prozent)

zu beobachten.

Bei den Einfamilienhäusern führte Karlsruhe mit einer Quote von 60 Prozent im September 2022 ebenfalls das Ranking der Preisanpassungen an. Mittlerweile ist die Zahl zwar rückläufig, aber dennoch lag sie mit 43 Prozent im Dezember 2022 noch immer auf einem hohen Niveau.

Auch in Stuttgart (58 Prozent), Frankfurt am Main (55 Prozent) und Münster (54 Prozent) standen im Sommer 2022 vergleichsweise viele Häuser zum Verkauf, deren Preis nachträglich nach unten korrigiert werden musste. Inzwischen sind die Werte hier aber wieder deutlich zurückgegangen.





Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!