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09.03.2023 München: Eckpfeiler realisiert rund 1.300 Wohnungen in Untermenzing

Kirschgelände – Siegerentwurf Landschaftsplanerischer Wettbewerb. Fotocfredit: © ECKPFEILER / Hilmer Sattler Architekten mit Keller Damm Kollegen
Ein wichtiger Meilenstein für eine großflächige und besonders nachhaltige Quartiersentwicklung wurde am Mittwoch, den 8. März 2023 im Planungsausschuss des Münchner Stadtrates erreicht. Durch das Votum des Billigungsbeschlusses mit großer Mehrheit steht der formellen Offenlegung des Bebauungsplanes für den so dringend benötigten Wohnraum nichts mehr im Wege. Das geplante Wohnquartier in Untermenzing soll mit ca. 1.300 Wohnungen sowie ergänzenden sozialen und gewerblichen Flächen ein lebendiges, nachhaltiges und grünes Quartier für rund 3.000 Bewohner*innen werden.

Entsprechend zufrieden zeigte sich Stadtbaurätin Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk mit dem Ergebnis: „Ich freue mich, dass der Münchner Stadtrat mit dem Beschluss einen entscheidenden Schritt für die städtebauliche Entwicklung des Kirschgeländes in Untermenzing gesetzt hat – für ein neues Zuhause für rund 3.000 Menschen. Ein hochversiegeltes Gewerbegebiet wird zu einem lebendigen, klimafreundlichen Wohnquartier und attraktiven Stadtteilzentrum mit allem, was an Infrastruktur dazu gehört", so Stadtbaurätin Merk.

Das „Kirschgelände" auf dem Grundstück des ehemaligen Dampfsägewerks Theodor Kirsch & Söhne in Untermenzing gehört aktuell zu den größten Quartiersentwicklungen in München. Ziel ist es, auf der derzeit zu 100 Prozent versiegelten Fläche eines in die Jahre gekommenen Logistik- und Gewerbestandortes ein lebendiges und nachhaltiges Wohnquartier mit viel Grün zu schaffen. Neben den 126.000 m² Geschossfläche, die weitestgehend in Holzhybridbauweise errichtet werden sollen, entstehen 3,6 Hektar allgemeiner Grün- und Freiflächen sowie ein öffentlicher Park auf rund 2,4 Hektar. Mit dem Billigungsbeschluss vom 8. März 2023 erreicht das Projekt den letzten Meilenstein vor dem Satzungsbeschluss, der für Ende 2023 erwartet wird.

Für Wolfgang Bogner, Geschäftsführer der ECKPFEILER Immobilien Gruppe GmbH, ist es ein besonderer Tag. Die Konzeption des Quartiers begann der Experte für Konversionsflächen vor sieben Jahren. „Lebendig, nachhaltig und grün. Das war von Beginn an unsere Vision für die Neuentwicklung des Kirschgeländes in München-Untermenzing. Dabei liegt uns besonders am Herzen, ein Quartier zu schaffen, das sich in die Nachbarschaft integriert und den zukünftigen Bewohnern eine hohe Lebensqualität bietet. Dank der intensiven Nutzungsmischung und den vielfältigen Angeboten, entsteht ein lebendiges Quartier mit starkem Charakter", betont Wolfgang Bogner, der das Areal mit ECKPFEILER mit einem wesentlichen Anteil auch langfristig im Bestand halten wird.

Im Sinne einer möglichst guten Durchmischung sieht das Konzept Wohnungen unterschiedlicher Größen für verschiedene Einkommens-, Nutzer- und Altersgruppen vor. 40 Prozent der Flächen kommen dem geförderten Wohnungsbau zugute. In die Wohnbebauung integriert sind außerdem vier Kindertagesstätten und eine dreizügige Grundschule mit Sportanlagen. Am Quartiersplatz entstehen Einzelhandelsflächen für die Nahversorgung und Gastronomie – ein Anwohnertreff soll zum nachbarschaftlichen Miteinander und zur Lebendigkeit im Quartier beitragen.

Weg mit dem Schwerlastverkehr, her mit dem Radverkehr

Das Gewerbegebiet wird heute vorrangig von Logistikunternehmen genutzt, die viel Schwerlastverkehr in die Wohnstraßen ziehen. Darüber hinaus pendelten bisher viele Angestellte täglich zu ihren Jobs auf dem Areal. Mit Entstehung des neuen Wohnquartiers wird vor allem der bisherige Schwerlastverkehr verschwinden.
Das neue Viertel wird mit der leicht geschwungenen, neu gestalteten, Elly-Staegmeyr-Straße erschlossen. Über sie gelangt man neben der Kirschstraße am westlichen Quartiersrand zu den Tiefgaragen-Einfahrten. Alle übrigen Bereiche des Viertels können Bewohner*innen und Besucher*innen über neu geschaffene Rad- und Fußwege erreichen.

Auch für weitere Fahrten wird der Radverkehr gestärkt: So wird der Radweg entlang der Gleise in Richtung Innenstadt um mehr als einen Kilometer durch einen gut ausgebauten und breiten Radweg verlängert und eine schnelle Verbindung zu den nahegelegenen S-Bahn-Stationen Allach und Untermenzing geschaffen.
Wenn es um den Transport von Kindern oder Einkäufen geht, warten Lastenfahrräder an Mobilitätshotspots auf Nutzer*innen. Sollte doch mal ein Auto gebraucht werden, stehen auch dafür Sharing-Angebote zur Verfügung. Die emissionsarmen Fahrzeuge können per App von den Quartiersbewohner*innen als auch von allen Nachbar*innen aus Untermenzing genutzt werden.

Städtebauliche Planung schafft Platz für Landschaftspark

Als Grundlage für das Bebauungsplanverfahren lobte die ECKPFEILER Immobilien Gruppe im Jahr 2020 mit der Landeshauptstadt München einen städtebaulichen und landschaftsplanerischen Wettbewerb aus. Der Sieger-Entwurf der Planungsgemeinschaft Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht mit Keller Damm Kollegen überzeugte insbesondere durch die intelligente Gebäude-Staffelung und den sich daraus ergebenden 24.000 m² großen Landschaftspark als grünes Naturidyll in Untermenzing.

„Unser städtebaulicher Entwurf soll die Qualitäten des öffentlichen Raumes stärken und attraktive Aufenthaltsorte für die Menschen schaffen”, erklärt Architektin Rita Ahlers vom Büro Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht. „Wir setzen dabei auf eine Höhenstaffelung, die zwischen den Höhen der umgebenden Bebauung und neun Ebenen in der Quartiersmitte variiert. Die kompakt angeordneten Baukörper schaffen einerseits eine lebendige Dichte am Quartiersplatz und ermöglichen es, einen großen zusammenhängenden Landschaftspark anzulegen”, so Rita Ahlers.

Durch die differenzierte Höhenstaffelung der Gebäude, die an der Grundstücksgrenze abfällt, entsteht ein fließender Übergang zu den Ein- und Mehrfamilienhäusern der Nachbarschaft. Durch so genannte Punkthäuser im südwestlichen Grundstücksbereich fügt sich das neue Quartier harmonisch in das bestehende Stadtbild ein. Sie nehmen die architektonische Struktur der umliegenden Einfamilienhäuser auf und halten ausreichend Abstand zu ihnen. Der mittlere Bereich ist dem öffentlichen Landschaftspark vorbehalten, während im südlichen Teil ein zentraler Stadtgarten mit Gastronomie, Bewohnertreff und Einzelhandel sowie eine neue Bushaltestelle vorgesehen sind.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Quartier – DGNB-Zertifikat angestrebt

Mit der neuen Entwicklung entstehen nach den Entwürfen des Landschaftsarchitekten Franz Damm von uniola neben dem öffentlichen Park insgesamt Grün- und Freiflächen von rund 60.000 m². Insgesamt werden auf dem Areal 400 neue Bäume gepflanzt – die Kirschbäume am Quartiersplatz werden im Frühling für einen besonderen Charakter sorgen.

Neben der Verbesserung der Aufenthaltsqualität hat das neue Grün vor allem das Ziel, das Mikroklima deutlich zu verbessern. Die umfassende Entsiegelung des heutigen Beton-, Stein- und Asphaltbodens sowie die zukünftige massive Begrünung können nach den Berechnungen der Planungsbüros in heißen Sommern zu einer angenehmen Abkühlung führen.

„Uns war bei der Planung wichtig, grüne Aufenthaltsorte für alle Altersgruppen zu schaffen. Begrünte Dachterrassen und Innenhöfe schaffen zusätzlich Rückzugsräume für die Bewohnerinnen und Bewohner. Das Areal wird viel Raum für Biodiversität bieten, an dem sich Flora und Fauna wieder entfalten können. Unter dem Aspekt anstehender Klimaveränderungen wird unter dem Aspekt des so genannten Schwammstadt-Prinzips Regenwasser aufgenommen und gespeichert", führt Franz Damm, von uniola, Büro für Landschaftsarchitektur und Stadtplanung aus.

Im Sinne eines möglichst geringen CO²-Verbrauchs durch Einsparung von Beton werden die Gebäude überwiegend in Holzhybrid-Bauweise erstellt. „Das Quartier wird in Bezug auf die Energieversorgung besonders nachhaltig geplant. Durch die Kombination von Grundwassernutzung, Wärmepumpen und Photovoltaik schaffen wir ein ökologisches und zugleich wirtschaftliches System, das den künftigen Mieterinnen und Mietern bezahlbare Energiekosten ermöglicht”, so Wolfgang Bogner von ECKPFEILER. Die Immobilien Gruppe strebt eine DGNB-Quartierszertifizierung an.

Die Vermeidung von Emissionen wird bereits beim Abbruch streng beachtet. Nach den Maßgaben des zirkulären Bauens werden die Bestandsgebäude vor dem Abriss auf verwertbare Materialien geprüft. Wenn der Abbruchbagger kommt, wird durch innovative Verfahren ein Teil des Materials der Kreislaufwirtschaft zugeführt und ein Teil für Recyclingbeton verwendet. Für dieses neuartige und aufwändige Verfahren im Sinne der Kreislaufwirtschaft arbeitet ECKPFEILER mit renommierten Spezialisten zusammen, die auch Gebäuderessourcenpässe für die neuen Gebäude erstellen werden.

Die nächsten Schritte: geplanter Baubeginn Anfang 2024

Mit dem Billigungsbeschluss hat der Stadtrat nun die Planungen für die Bebauung des Areals bestätigt. Anschließend erfolgt die abschließende öffentliche Auslage und voraussichtlich Ende des Jahres 2023 der Satzungsbeschluss der Landeshauptstadt München. Der Baustart des ersten Bauabschnitts ist demnach für Anfang 2024 geplant. Die Realisierung soll in insgesamt drei Bauabschnitten erfolgen.

Stimmen zum Projekt:

Prof. Dr. (Univ. Florenz) Elisabeth Merk: „Ich freue mich, dass der Münchner Stadtrat mit dem Beschluss einen entscheidenden Schritt für die städtebauliche Entwicklung des Kirschgeländes in Untermenzing gesetzt hat – für ein neues Zuhause für rund 3.000 Menschen. Ein hochversiegeltes Gewerbegebiet wird zu einem lebendigen, klimafreundlichen Wohnquartier und attraktiven Stadtteilzentrum mit allem was an Infrastruktur dazu gehört. Ein Projekt mit Vorbildcharakter, das wichtige Impulse setzt in puncto Nachhaltigkeit – vom Energiekonzept, bis zur Mobilitätsstation mit Sharing und Gebäuden überwiegend in Holzhybrid-Bauweise. Nach Westen öffnet sich das Quartier mit einem großzügigen Landschaftspark, der zusammen mit zwei weiteren öffentlichen Grünflächen vielfältige Freizeit- und Erholungsflächen anbietet. Ich bedanke mich für die konstruktive Zusammenarbeit bei allen beteiligten Akteuren*innen. Bei den Projektentwicklern, die Mut bewiesen haben und bei den Architekt*innen, für ihren überzeugenden, qualitätsvollen Entwurf und nicht zuletzt beim Bezirksausschuss für die positive Begleitung."

Pascal Fuckerieder, Vorsitzender des BA 23, SPD: „Der parallel zur Bahnlinie geplante Fuß- und Radweg zwischen EVER.S und Allacher Straße schließt eine seit vielen Jahren bestehende Lücke und verbindet die Quartiere nördlich und südlich des bisherigen Gewerbegebiets. Ich freue mich, dass die Ortskenntnis und Anregungen des Bezirksausschusses hier berücksichtigt wurden."

Heike Kainz, Münchner Stadträtin, CSU: „Mit dem Billigungsbeschluss für das Kirschgelände wird ein wichtiger Meilenstein für die Errichtung von dringend benötigtem Wohnraum erreicht. Endlich wird der gewerbliche Schwerlastverkehr aus dem Quartier verbannt. Durch die Umwandlung einer überwiegend versiegelten, gewerblich genutzten Fläche zu einem durchgrünten Wohnquartier mit einem großen Landschaftspark, entsteht viel Lebensqualität für alle zukünftigen Bewohner und Bewohnerinnen von Allach - Untermenzing", so CSU-Stadträtin Heike Kainz.

Christian Müller, SPD-Fraktionsvorsitzender im Münchner Stadtrat: „Ich freue mich sehr, dass auf dem ehemaligen „Kirschgelände“ nunmehr ein lebenswertes Quartier mit etwa 1.300 Wohnungen entstehen wird. Ich bedanke mich sehr herzlich bei Wolfgang Bogner mit seinem Team bei ECKPFEILER, dass dieses Projekt so rasch nun qualitätvoll umgesetzt werden kann. 1.300 Wohnungen mit einer Quote von 40 Prozent geförderten Wohnraums kommen genau zur richtigen Zeit. Während viele Projektentwickler angesichts des aktuellen Marktumfeldes zögern, ihre Projekte umzusetzen, geht Wolfgang Bogner mit seinem Team bei ECKPFEILER mutig seinen Weg, ohne Abstriche bei der Qualität zu machen. Dass das Kirschgelände direkt an zwei S-Bahnstationen liegt, ist ein besonderer Glücksfall, der das Quartier für viele gesellschaftliche Gruppen attraktiv macht. Darum freue ich mich, dass der Mix aus großen und kleinen Wohnungen alle Altersgruppen berücksichtigt und auch die Kinderbetreuung und Bildungsangebote integriert. Hinzu kommen neue großzügige Grünflächen, die beweisen, in welch hoher Qualität auch Freiräume in München geplant werden."

Anna Hanusch, Münchner Stadträtin, Bündnis90/Die Grünen: „Dieses Projekt beweist: Neuer Wohnraum kann in München auch auf versiegelten Gewerbe- statt Grünflächen entstehen, inklusive neuem Quartierspark und 400 Bäumen. Die Wohnungen werden dank der sozialgerechten Bodennutzung immerhin zu 40% im leistbaren Segment entstehen und das ganze Quartier folgt ambitionierten Klimazielen. Ich freue mich, wenn Planerinnen und Planer sich wie hier klug den Herausforderungen der Zukunft stellen, mit Holzhybrid-Bauten, autarker Energieversorgung im Quartier und einem Konzept, dass umweltgerechter Mobilität attraktiv macht für die vielen Menschen. Allach durchläuft gerade auf vielen Flächen solche Umwandlungsprozesse. Dabei ist es wichtig, die Verkehrsbelastung gering zu halten und dafür soziale und grüne Infrastruktur auch für die jetzt dort lebenden Menschen als Mehrwert zu schaffen."







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