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12.04.2023 Deutscher Hotelmarkt fokussiert sich allein auf Einzeltransaktionen

Der deutsche Hotelinvestmentmarkt ist sehr verhalten in das neue Jahr gestartet und verzeichnete das schwächste erste Quartal seit 2014. Das Transaktionsergebnis[1] kommt im ersten Quartal 2023 auf knapp 194 Millionen Euro, verteilt auf 13 Transaktionen. Das entspricht einem Rückgang von 57 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, als mit 19 Transaktionen ein Volumen von knapp 460 Millionen Euro erzielt wurde. Der quartalsbasierte Fünfjahresschnitt wurde um 69 Prozent unterschritten, für den Zehnjahresschnitt gilt der identische Wert.

Heidi Schmidtke, Managing Director der Hotels & Hospitality Group, analysiert: „Dem deutschen Hoteltransaktionsmarkt hat es zu Jahresbeginn an Schwung gefehlt, weil bereits das letzte Quartal 2022 über alle Assetklassen hinweg recht ruhig war. Allerdings hat die Aktivität in Bezug auf laufende und kurzfristig startende Verkäufe im Laufe des jüngsten Quartals wieder stark zugenommen. Viele An- und Verkäufer haben im ersten Quartal abwartend agiert, um die geopolitische und makroökonomische Situation zunächst weiter zu beobachten. Die Gesamtstimmung und der Ausblick am Hotelmarkt, insbesondere im Vergleich mit anderen Assetklassen, bleibt jedoch positiv, dank starker Leistungsergebnisse im Jahr 2022 sowie Anfang 2023.“

Alle 13 Transaktionsabschlüsse entfielen im ersten Quartal auf Einzeltransaktionen. Nach insgesamt fünf Portfoliotransaktionen im Gesamtjahr 2022 wurde im ersten Quartal keine Pakettransaktion registriert. Mit insgesamt 194 Millionen Euro sank die durchschnittliche Transaktionsgröße um satte 38 Prozent auf knapp 15 Millionen Euro.
Zu den größten Einzeltransaktionen im ersten Quartal 2023 zählten:

• Die Veräußerung des Mercure Hotels in Heilbronn im ersten Quartal durch Investhotel. Käufer und zukünftiger Betreiber der Immobilie ist Whitbread /Premier Inn. Das Hotel soll nach Erweiterung auf 140 Zimmer im Sommer dieses Jahres eröffnet werden.

• Ebenfalls an Whitbread /Premier Inn ging die Projektentwicklung des Premier Inn Hotel Köpenick. Die Bauphase startet voraussichtlich im Laufe dieses Jahres, die Fertigstellung des 3-Sterne-Hotels ist für 2025 vorgesehen. Verkäufer war die Project Immobilien Wohnen und Gewerbe GmbH.

• Der Erwerb des Steigenberger Hotels in Dortmund als Teil des Westfalen-Centers durch Union Investment. Der Verkäufer des 4-Sterne-Hotels mit 166 Zimmern war die Schweizer AFIAA Anlagestiftung für Immobilienanlagen im Ausland. Mit etwa 22 Prozent der Mietfläche ist die Steigenberger Hotel GmbH Hauptmieter der Immobilie.

• Die Akquise des Holiday Inn Express Offenburg durch die Quadoro Investment GmbH. Das 3-Sterne-Hotel mit 149 Zimmern wurde von der Hospitality 1 Offenburg, einem Joint Venture der Oxalis REIM GmbH, Zeitgeist Estates GmbH und der Property3 Group GmbH, veräußert.

• Der Verkauf des stays by friends Bochum durch die Anter Group, die seit Erwerb des Objektes im Jahr 2020 die öffentlichen Bereiche des 3-Sterne-Hotels renoviert hatte. Der Käufer Alchemy Step Hotel Group (ASHG) plant ein Rebranding hin zur Moxy-Marke. Es ist bereits die dritte Akquisition für das im Jahr 2021 ins Leben gerufene Investmentvehikel.

Hotelbetreiber konnten sich in diesem ersten Quartal mit 43 Prozent (84 Millionen Euro) an die Spitze der aktivsten Käufergruppen setzen und den institutionellen Investoren mit einem Anteil von 28 Prozent (54 Millionen Euro) den Rang ablaufen. Gefolgt wurden diese von Private-Equity-Käufern mit 17 Prozent (33 Millionen Euro) und Privatinvestoren mit sieben Prozent (14 Millionen Euro). Wie meist in den vergangenen Jahren entfiel eine Mehrheit der Investitionen mit 61 Prozent und 119 Millionen Euro auf deutsche Investoren.

„Trotz weiterhin bestehender Unwägbarkeiten im Bankensektor und an den Kapitalmärkten sehen wir recht viel Aktivität und damit auch deutlich positive Signale, so dass in den kommenden Monaten eine erhöhte Transaktionsaktivität zu erwarten ist. Die Zwei-Milliarden-Euro-Marke für das Gesamtjahr ist mit diesem ersten Quartal allerdings zunächst in weitere Ferne gerückt. Das meiste Kapital tummelt sich im Core-Plus- und Value-Add-Bereich und hofft auf Basis der guten Leistungsergebnisse in Kombination mit gefallenen Preisen auf neue Chancen. Diese könnten sich insbesondere aus bald anstehenden Refinanzierungen und strategischen Portfoliobereinigungen ergeben“, erwartet Heidi Schmidtke.














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