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28.04.2023 Erben und Vermögende sind stärkste Zielgruppe bei Immobilienkäufen

Durch die derzeitige Multikrisen-Situation können sich immer weniger Menschen eine Immobilie leisten. Insbesondere in Metropolregionen wird die Finanzierung von Eigentum immer schwieriger. Infolgedessen verengt sich die Zielgruppe der Immobilienkäufer auf jene, die keinen Immobilienkredit oder lediglich einen mit geringer Finanzierungssumme in Anspruch nehmen. Dazu zählen Erben, Vermögende (High-Net-Worth Individuals) sowie Hochvermögende (Ultra-High-Net-Worth Individuals).

Die Erbengeneration ist ein stark wachsender Teil der Bevölkerung. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung werden dabei vor allem Geld und Immobilien vererbt. Gleichzeitig steigt die Anzahl an Vermögenden. Das geht aus dem aktuellen World Wealth Report 2022 hervor, der regelmäßig die globale Vermögensentwicklung des vergangenen Jahres untersucht. Von den weltweit 22,5 Millionen Millionären (Personen mit einem anlagefähigen Vermögen von umgerechnet einer Million Dollar oder mehr, selbst genutzte Immobilien, Sammlungen und Verbrauchsgegenstände nicht mitgerechnet) leben rund 1,63 Millionen in Deutschland. Das sind 6,4 Prozent mehr als noch 2020.

Deutlich geringer ist die Zahl der sogenannten Einkommensmillionäre, bei denen nicht das Gesamtvermögen, sondern das jährliche Einkommen betrachtet wird. Doch auch diese Gruppe wächst: Rund 26.300 solcher Einkommensmillionäre zählt das Statistische Landesamt in seiner jüngsten Erhebung für das Jahr 2018 in Deutschland – und damit sechs Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Von den 6.089 Einkommensmillionären in Bayern leben etwa 1.500 in der Landeshauptstadt. München liegt damit bayernweit auf Rang vier hinter den Landkreisen Starnberg, München und Miesbach.

Um 9,6 Prozent auf etwa 220.000 im Jahr 2021 erhöhte sich weltweit zudem die Anzahl an Hochvermögenden (Personen, die über ein investierbares Vermögen von mehr als 30 Millionen US-Dollar verfügen). Hierzulande leben laut des aktuellen Vermögensberichtes der Boston Consulting Group derzeit 3.100 sogenannte „Superreiche“ mit Finanzwerten von 100 Millionen Dollar und mehr. Deutschland steht damit weltweit an dritter Stelle hinter den USA und China.

Für diese Personengruppen spielen Immobilien bei der Vermögensstrukturierung bzw. dem Vermögenserhalt eine wichtige Rolle. Nachgefragt sind vor allem hochwertige Objekte in wirtschaftsstarken Regionen. Doch das Angebot wird auch in diesem Segment immer knapper: Angesichts der exorbitanten Preissteigerungen am Bau legen viele Bauträger ihre geplanten Projekte auf Eis. Die bayerische Landeshauptstadt ist davon besonders betroffen.

„Die Erbengeneration und die Vermögenden sind wachsende Interessentenkreise bei Immobilienkäufern, die jedoch alle auf ein sich zunehmend verknappendes Angebot an exklusiven Objekten treffen. Kaufinteressenten sollten sich deshalb auf die eine oder andere Preissteigerung einstellen, zumindest aber nicht mit sinkenden Preisen rechnen“, sagt Thomas Aigner, Inhaber und Geschäftsführer der Aigner Immobilien GmbH.

Allerdings könne auch mit steigenden Mieten kalkuliert werden. „Es gibt gleichzeitig eine wachsende Zielgruppe für den hochpreisigen Mietmarkt: die einkommensstarken Fachkräfte, sogenannte High Potentials, von Tech-Konzernen wie Apple, Google, Amazon usw., die im Großraum München nach Mietwohnungen in diesem Segment suchen.“

Insgesamt blickt der Immobilienexperte mit Sorge auf die Entwicklungen der Wohnbaubranche: „Wir benötigen mehr denn je Wohnraum für alle Einkommensschichten. Bauträger kämpfen nicht nur mit hohen Baukosten, sondern auch mit einem Material- und Fachkräftemangel sowie der deutschen und europäischen Regulierungswut. Bauen ist dadurch für so manchen zum nur schwer kalkulierbaren Risiko geworden. Es ist dringend an der Zeit, bessere Rahmenbedingungen für all jene zu schaffen, die für neuen Wohnraum sorgen!“












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