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04.07.2023 Jährlicher Mietanstieg in Europa fällt in den einstelligen Prozentbereich

Der HousingAnywhere International Rent Index für das zweite Quartal 2023 zeigt, dass der Mietanstieg in Europas Städten im Jahresvergleich erstmals seit fünf Quartalen wieder im einstelligen Bereich liegt, mit einem durchschnittlichen Anstieg von 9,6 % im Vergleich zu 11,9 % im ersten Quartal 2023. Der Rent Index analysiert rund 64.000 überwiegend möblierte Mietobjekte, darunter Einzimmerwohnungen, Einzelzimmer und Studios, die sich vor allem an mobile Talente, wie junge Berufstätige und Studenten, richten.

Nach einer Abschwächung des Mietpreisanstiegs (im Quartalsvergleich) in Europa im Vorquartal ist im letzten Vierteljahr ein durchschnittlicher Anstieg von nur 1,5 % für alle Immobilienarten zu verzeichnen gewesen. Wenngleich dies für mobile Talente, die ein neues Zuhause suchen, eine gute Nachricht zu sein scheint, hat die Hochsaison für Wohnmobilität gerade erst begonnen. Die moderate Verlangsamung des Mietpreisanstiegs reicht nicht aus, um den Zugang zu verfügbarem und erschwinglichem Wohnraum zu gewährleisten, da die Saisonalität in den kommenden Monaten zu einer Trendwende führen könnte.

„Junge Berufstätige und Studenten stehen immer noch vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, verfügbare, bezahlbare und zugängliche Mietwohnungen zu finden“, sagt Djordy Seelmann, CEO von HousingAnywhere. „Die Verlangsamung der Mietsteigerungen ist gering und eine spürbare Wende zum Besseren ist für Wohnungssuchende kaum zu erwarten. Die Suche nach alternativen Möglichkeiten zur Ausweitung des Angebots an Mietwohnungen, insbesondere nach Projekten, die eine flexiblere Flächennutzung ermöglichen, sollte derzeit oberste Priorität haben, um den Druck auf den Wohnungsmarkt zu verringern. Erschwinglichkeit kann nur auf einem ausgeglichenen Wohnungsmarkt entstehen, auf dem Angebot und Nachfrage im Einklang miteinander stehen.“

Bemerkenswerteste Entwicklungen im Jahresvergleich

Der HousingAnywhere Rent Index zeigt einen durchschnittlichen Preisanstieg von 9,6 % im Vergleich zum Vorjahr, mit gewissen Unterschieden zwischen den einzelnen Immobilienarten. Bei Einzelzimmern beträgt der durchschnittliche Anstieg 9,7 %, wobei die Preise in Lissabon um 29,4 % gestiegen sind, gefolgt von Den Haag (28,6 %) und Berlin (22,6 %). Bei den Wohnungen (mit einem durchschnittlichen Anstieg von 9,1 % im Jahresvergleich) verzeichnet Budapest mit 42,9 % den größten Zuwachs, gefolgt von Den Haag (27,8 %) und Utrecht (25,8 %). Studios liegen mit einem Anstieg von 10,1 % im Jahresvergleich an der Spitze, wobei Lissabon mit einem jährlichen Preisanstieg von atemberaubenden 70,3 % vorne liegt, gefolgt von Florenz (33,3 %) und Hamburg (27,4 %).

Bemerkenswerteste Entwicklungen im Quartalsvergleich, mit Wohnungen als Ausnahme von der Gesamtentwicklung

Für diejenigen, die eine Mietwohnung suchen, wird die Herausforderung, ein neues Zuhause zu finden, noch größer. Während die Preise für Einzelzimmer und Studios im Vergleich zum Vorquartal stabil geblieben sind (mit moderaten vierteljährlichen Rückgängen von 0,4 % bzw. 0,2 %), sind die Preise für Einzimmerwohnungen um nicht weniger als 5,1 % gestiegen und haben damit den Anstieg des Vorquartals um mehr als 3 Prozentpunkte übertroffen. Porto, Den Haag und Valencia verzeichneten mit 22,5 %, 21,1 % bzw. 18,2 % die höchsten Preisanstiege für Wohnungen im Quartalsvergleich.

Die Studiopreise gingen gegenüber dem Vorquartal um 0,2 % zurück, während im vorherigen Rent Index dieser Immobilientyp mit 4,9 % den stärksten Anstieg im Quartalsvergleich verzeichnete. Florenz liegt mit einem Plus von 10 % an der Spitze, gefolgt von Barcelona (9,5 %) und Budapest (7,8 %). Auch bei den Einzelzimmern zeigt sich eine überraschende Preisstabilisierung. Den größten Zuwachs hier verzeichnet Den Haag (7,9 %), gefolgt von Lissabon (7,8 %) und Utrecht (6,9 %).

Bemerkenswerteste Gesamtentwicklungen in Deutschland und dem restlichen Europa
Trotz des allgemeinen Quartals-Trends zur Preisstabilisierung verzeichneten einige beliebte Städte in Europa weiterhin starke vierteljährliche und jährliche Preissteigerungen.

In Deutschland zeigten sich im vergangenen Quartal für München, Berlin und Köln sogar erste Anzeichen für eine Abwärtsentwicklung bei den Mietpreisen. So wiesen in Köln bereits alle Immobilientypen deutliche Preisrückgänge gegenüber dem Vorquartal auf. In München und Berlin trifft dies zwar nur auf Wohnungen und Einzelzimmer zu, doch auch bei Studios ist eine Preisstabilisierung festzustellen. In Hamburg hingegen scheint der bereits seit einigen Quartalen zu verzeichnende Preisrückgang für Wohnungen ins Stocken geraten zu sein. Bei Einzelzimmern und Studios sind die Mieten in der Hansestadt im Vergleich zum Vorquartal sogar weiter gestiegen. Insgesamt scheint es daher für ein Durchatmen noch zu früh zu sein, sodass noch nicht von einer vollständigen Trendwende bei den Mietpreisen in Deutschland gesprochen werden kann. Zudem spiegeln sich die genannten Preisrückgänge bislang nur teilweise schon im Jahresvergleich wider. Ebenso zählen alle im Rent Index betrachteten deutschen Städte weiterhin zu den Top 10 der Orte mit den höchsten Preisen für Einzelzimmer, wobei München mit einem Preis von 814 € an europaweit dritter Stelle liegt. Aber auch in Deutschland selbst hat die bayerische Landeshauptstadt unter den untersuchten Großstädten sowie über alle Immobilientypen hinweg weiterhin den teuersten Mietmarkt.

Die Preise in den niederländischen Städten stiegen im vergangenen Quartal weiter an. Zugleich zeigen sich Vermieter, Bauträger und Investoren zunehmend besorgt über die Auswirkungen der Regulierungsmaßnahmen der Regierung auf den Wohnungsmarkt. Städte wie Den Haag und Utrecht verzeichnen über alle Immobilientypen hinweg erhebliche Preissteigerungen. Die Wohnungspreise in Amsterdam stabilisieren sich, weisen aber immer noch einen hohen Jahreszuwachs auf (17,9 %). Amsterdam ist auch eine der wenigen Städte, in denen die Preise für Einzelzimmer im Quartalsvergleich gestiegen sind (um 3,3 %), was zu einem Anstieg von 18,8 % im Jahresvergleich für diesen Immobilientyp führte. Die Preise für Studios sind in Amsterdam sowohl im Quartalsvergleich (-11,4 %) als auch im Jahresvergleich (-8,8 %) rückläufig, dennoch bleibt Amsterdam mit einem Durchschnittspreis von 1.550 € die teuerste europäische Stadt in diesem Segment.

Die portugiesischen Städte erfreuen sich immer größerer Beliebtheit und Nachfrage, wodurch sich der bisherige Preisanstieg nicht verlangsamt. Sowohl Lissabon als auch Porto verzeichnen einen erheblichen vierteljährlichen Preiszuwachs bei Einzimmerwohnungen (15,8 % bzw. 22,5 %) und andere Immobilienarten.

In Italien ziehen Florenz und Turin mit den höheren Preisen im Rest des Landes gleich, wobei in beiden Städten ein Quartalsanstieg bei Wohnungen und Studios zu verzeichnen ist. Die Preise in Mailand sinken oder stabilisieren sich hingegen je nach Immobilientyp, und in Rom sinken die Preise im Quartalsvergleich für alle Immobilientypen.

In Spanien sind die Wohnungspreise in Barcelona , Valencia und Madrid immer noch höher als im Vorjahr, wobei Valencia den stärksten Quartalsanstieg (18,2 %) unter den spanischen Städten aufweist. Die Einzelzimmerpreise haben sich dagegen in Barcelona und Valencia im Vergleich zum Vorquartal stabilisiert und in Madrid sind sie sogar gesunken. Im Jahresvergleich verzeichnen jedoch alle Städte weiterhin einen Preisanstieg bei Einzelzimmern.













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