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11.07.2023 Viele Arbeitnehmer möchten zeitweise vom Ausland arbeiten

Die vergangenen Jahre der Pandemie bewirkten einen deutlichen Digitalisierungsschub in Unternehmen. Das Arbeiten von Zuhause wurde vielerorts schlagartig von einem Ausnahmeprivileg zur (teils ungewollten) Norm und sorgte dadurch für einen nachhaltigen Paradigmenwechsel in der Arbeitswelt. Remote Work ist die natürliche Fortentwicklung des ursprünglichen Home-Office-Gedankens – die Arbeit nicht nur in den heimischen vier Wänden zu erledigen, sondern potenziell von jedem Ort auf der Welt aus, der Internetanschluss bietet, selbst wenn es sich um einen Palmenstrand oder eine Berghütte handelt. Das Stichwort lautet „Workation“ – doch wie verlockend ist dieser Gedanke für Arbeitnehmer*innen wirklich? Diese und weitere Fragen hat SD Worx, führender europäischer Anbieter von HR-Lösungen, in einer Studie unter 4.833 Arbeitgeber*innen und 16.011 Arbeitnehmer*innen in 16 europäischen Ländern untersucht.

Unterschiedlich ausgeprägter Drang zur Sonne

Tatsächlich ist der Wunsch, zumindest zeitweise aus dem Ausland für das eigene Unternehmen zu arbeiten, bei etwa einem Viertel aller Befragten (25,1 Prozent) hierzulande vorhanden, bei 7,8 Prozent sogar “sehr”. Die Deutschen liegen dabei nur knapp unter dem europäischen Durchschnitt von 27 bzw. 8,4 Prozent. Spitzenreiter sind die Norweger*innen mit 34,5 Prozent, während es in Spanien lediglich 20,2 Prozent ins Ausland zieht.

Umgekehrt kommt ein solches Vorhaben in Deutschland für 37,4 Prozent überhaupt nicht in Frage, bei einem europäischen Durchschnitt von 34,9 Prozent. Auf keinen Fall temporär im Ausland arbeiten möchten unter den Vergleichsländern am ehesten die Schwed*innen (44 Prozent), während in Kroatien nur 16,5 Prozent der Befragten diese Option kategorisch ausschließen.

Persönliche Umstände sind entscheidend

Wie vielleicht zu erwarten ist, korreliert die Häufigkeit des Wunsches stark mit dem Alter der Befragten: Die Alterskohorte der unter 25-Jährigen kann sich zu 60,1 Prozent mit dem Gedanken der Remote Work im Ausland anfreunden, aber nur 13,6 Prozent der Generation 55+. Ebenso sind kinderlose Deutsche der Möglichkeit eher zugeneigt (30,2 Prozent) als Befragte mit minderjährigen Kindern (21,7 Prozent). Mit einer kuriosen Ausnahme: Wer vier oder mehr Kinder hat, möchte zu 44,4 Prozent weg von zuhause.

Interessanterweise gibt es in Bezug auf die Unternehmensgröße keine größeren Unterschiede in der Haltung der Befragten. Zwar ist der Wunsch bei Angestellten in Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten mit 27,4 Prozent am deutlichsten ausgeprägt, doch ist dieser Wert nur um etwas mehr als 3 Prozentpunkte höher als in Unternehmen mit mehr als 2.500 Beschäftigten.

Wie Arbeitgeber*innen mit der Chance auf Workation werben

Insbesondere für jüngere Arbeitnehmer*innen scheinen also Unternehmen attraktiv, die die Option zur Arbeit aus dem Ausland anbieten. Doch wie ernst nehmen Arbeitgeber*innen bei der Werbung um neue Talente? Tatsächlich erweisen sich hiesige Brötchengeber*innen im europäischen Vergleich als deutlich offener als ihre Pendants in anderen Ländern. So geben in Deutschland 29,5 Prozent der befragten Arbeitgeber*innen an, dass sie flexible Arbeitsmodelle als eines der Top 5 Benefits sehen, mit denen sie um neue Arbeitskräfte werben – das ist der Spitzenwert unter allen untersuchten Ländern, gegenüber dem europäischen Schnitt von 23,8 Prozent. Schlusslicht sind die Niederlande mit nur 17,5 Prozent Zustimmung bei den Befragten.

Insbesondere bei Aufenthalten in weiter entfernten Gefilden spielt angesichts unterschiedlicher Zeitzonen auch die Arbeitszeit an sich eine wichtige Rolle. Mit Flexibilität in dieser Richtung werben 34,4 Prozent der deutschen Arbeitgeber*innen (Durchschnitt: 32,2 Prozent) und liegen damit gemeinsam mit dem Vereinigten Königreich auf dem vierten Platz hinter Italien (35,4 Prozent), Kroatien (35,5 Prozent) und Irland (37 Prozent). Dagegen aber rangieren hiesige Arbeitgeber*innen mit dem dezidierten Angebot eines digitalen Arbeitsplatzes mit 12,2 Prozent hinter dem Durchschnitt von 14,9 Prozent und Spitzenreiter Kroatien mit 19,9 Prozent.















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