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13.07.2023 Wohnimmobilien: Umweltschutz ja, aber bitte ohne Nebenwirkungen

Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Immobilienberater oder Lokalpolitiker: Eine Zwei-Drittel-Mehrheit der Europäer und Deutschen zeigt sich kompromissbereit, wenn es um das Thema Umwelt und Immobilien geht. Umgekehrt ist ein Drittel zu keinerlei Zugeständnissen fürs Klima bereit. Das zeigt eine aktuelle Umfrage des Maklernetzwerks Remax Germany unter 16.000 Teilnehmern in 22 europäischen Ländern. Laut dem Europa-Wohnimmobilien-Trendreport sind für die Mehrheit am ehesten Zugeständnisse bei der Größe des Wohnraums und des Gartens vorstellbar sowie bei der Länge des Arbeitswegs.

Konkret würden 68,3 Prozent der Europäer fu?r nachhaltiges Wohnen Kompromisse eingehen. Ein Drittel aller Befragten (30,7 Prozent) wäre mit „weniger Wohnraum“ zufrieden. Auch wa?ren sie bereit, einen „kleineren Garten“ (25,1 Prozent), einen „weiteren Weg zur Arbeit“ (17,9 Prozent), einen „weniger attraktiven Standort“ (16,0 Prozent) oder eine „weniger schöne Immobilie“ (10,3 Prozent) zu akzeptieren. Keine Kompromisse gehen die Europäer bei den „Bildungschancen“ ein (6,1 Prozent).
Samina Julevic, CEO des Maklernetzwerks Remax Germany: „Es muss nicht immer das als allein selig machende propagierte Einfamilienhaus sein, viele Menschen wären auch mit einer kleineren Immobilie zufrieden.“ Und weiter: „Ein Garten zahlt zwar auf die Umwelt ein, die Pflege ist jedoch mitunter energie-, arbeits- und kostenintensiv“.

Deutsche bei Standortattraktivität weniger kompromissbereit als Europäer

In Deutschland ist das Bild ähnlich – lediglich beim Thema „weniger attraktiver Standort“ zeigen sich die Deutschen mit 10,6 Prozent deutlich weniger kompromissbereit als die Bewohner ihrer Nachbarländer. Ansonsten würden auch hierzulande knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer (63,2 Prozent) Einschränkungen für ein umweltfreundlicheres Haus in Kauf nehmen. Bei der Art der Abstriche zeigen sich nur geringfügige Abweichungen gegenüber den europäischen Nachbarn: „Weniger Wohnraum“ geben 30,3 Prozent der Befragten an, gefolgt von einem „kleineren Garten“ (27,5 Prozent), einem „weiteren Weg zur Arbeit“ (16,6 Prozent), einer „weniger schönen Immobilie“ (8,9 Prozent) und „schlechteren Bildungschancen“ (6,4 Prozent).

Julevic sieht verschiedene Ansatzmöglichkeiten, um das Bild zu wenden. „Einen weiteren Weg zur Arbeit kann man sich nur leisten, wenn eine gute Verkehrsinfrastruktur und ein gut ausgebauter öffentlicher Personennahverkehr vorhanden sind. Andernfalls verschlechtert ein langer Arbeitsweg durch Individualverkehr die Ökobilanz sogar deutlich. Ein gut ausgebautes ÖPNV-Netz ist im Jahr 2023 in vielen Regionen Deutschlands jedoch Mangelware. Darüber hinaus könnten beispielsweise Anreize geschaffen werden, dass Unternehmen zu ihren Mitarbeitenden in die Peripherie ziehen – dann würde sich für viele die Frage eines längeren Arbeitswegs gar nicht erst stellen.“

Aktuell gibt es Ifo-Institutsforschern zufolge bereits erste Firmen, die mehr in Richtung der Wohnorte ihrer Mitarbeiter umsiedeln. Damit folgen die Arbeitsorte den Mitarbeitern, die es seit Corona vermehrt aus der Stadt in die Speckgürtel zieht. Sie sparen durch das Entgegenkommen teure Innenstadtmieten und ersparen den Fachkräften vermehrt Pendelwege und -zeiten.














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