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04.08.2023 Wohninvestment-Index AWI verzeichnet leichte Erholung

Trotz einer leichten Erholung innerhalb der letzten sechs Monate ist das Investmentklima in der Wohnungswirtschaft immer noch getrübt. Das zeigt der aktuelle Aengevelt-Wohninvestment-Index AWI*. Dabei war die „Corona-Reaktion“, als der AWI im Sommer 2020 auf nur noch 49,2 Punkte einbrach, mit 74,1 Punkten in der Winterbefragung 2021/2022 schon wieder kompensiert. Aber im Sommer 2022 sorgten die wirtschaftlichen Unsicherheiten infolge des Kriegs in der Ukraine, die emporschnellende Inflation, die überproportionalen Baukostensteigerungen und die Zinsanhebungen für einen erneuten Rückgang auf 56,0 Punkte. Diese Entwicklung setzte sich in der Winterbefragung 2022/2023 fort: Der AWI gab nochmals deutlich auf 47,9 Punkte nach und erzielt damit das schlechteste Ergebnis seit Beginn der Befragung. Im Sommer 2023 konnte der AWI wieder einen moderaten Anstieg um 5,0 Punkte auf aktuell 52,9 Punkte vollziehen.

Der AWI war im Jahr 2008 von Aengevelt Research als qualifizierte wissenschaftliche Orientierungshilfe am Wohninvest¬mentmarkt entwickelt worden. Er erfasst regelmäßig die Einschätzungen von rd. 200 Experten aus allen Bereichen der Wohnungswirtschaft, die in Summe eine hohe sechsstellige Anzahl von Wohneinheiten in allen Teilen Deutschlands repräsentieren, zu Marktstimmungen und -entwicklungen. Der AWI differenziert zwischen den Wohnlagen.

In guten Lagen verzeichnet der AWI mit 56,9 Punkten jetzt den größten Anstieg im Vergleich zur Winterbefragung 2022/2023 (50,8; + 6,1 Punkte). In mittleren Lagen wuchs der AWI um 5,0 Punkte auf aktuell 53,7 Punkte an (Winter 2022/2023: 48,7), während die einfachen Lagen mit einem Plus von 4,7 Punkten den niedrigsten Wert mit 50,1 Punkten erreichen (Winter 2022/2023: 45,4).

„Die leichte Erholung des AWI sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es unverändert sehr schwer ist, Neubau wirtschaftlich darzustellen, insbesondere im preisgünstigen Segment“, kommentiert Dr. Wulff Aengevelt die Ergebnisse und ergänzt: „Ohne eine deutliche Verbesserung der Investitionsbedingungen droht eine weitere Verschärfung des Wohnungsmangels.“

„Die Bautätigkeit im Wohnungsmarkt ist durch die aktuelle Zinsentwicklung, steigende Energie- und Baukosten sowie weltweite Lieferengpässe weiterhin auf einem zu geringen Niveau. Der enorme Bauüberhang (Baugenehmigungen werden nicht direkt in Fertigstellungszahlen umgesetzt) stellt sich nicht ausreichend in den Fertigstellungszahlen dar. Dadurch kann weiterhin nicht mit einer Entspannung auf den Wohnungsmärkten, insbesondere in Wachstumskernen und im bezahlbaren Segment ausgegangen werden. Vielmehr ist mit mittelfristig nicht mit einer Entspannung zu rechnen“, beschreibt Lars Rehbein, Senior Analyst von Aengevelt Research, die aktuelle Situation.

Mietwohnungsmarkt

Die aktuellen Befragungsergebnisse bestätigen diese Einschätzung: Der Anteil der Befragungsteilnehmer, die von steigenden Mietpreisen in einfachen Wohnlagen ausgehen, stieg deutlich von 36 % im Winter 2022/2023 auf 66 %. Über alle Lagen konnte der Wert ebenfalls deutlich um 32 Prozentpunkte auf 72 % zulegen.











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