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22.08.2023 Gebäudemanagement: Rettungsweg- und Fluchttürüberwachung

Die Möglichkeiten der Integration von Rettungsweg- und Fluchttürüberwachung in das Gebäudeautomationsmanagement stellten Christian Wild, Geschäftsführer der ICONAG-Leittechnik GmbH in Idar-Oberstein, und Jürgen Keller, Product Manager bei der GEZE GmbH in Leonberg, in einem Kooperations-Webinar vor. Beide betonten die Vorteile, die sich daraus ergeben.

Die Zusammenarbeit von ICONAG und GEZE verspricht in diesem Zusammenhang optimale Ergebnisse. ICONAG entwickelt und vertreibt die Standard Software B-CON nach den Maßgaben von VDI 3814, DIN/EN/ISO 16484, DIN/EN/ISO 500001 und bietet Schulungen, Projektsupport sowie die Beratung in Bezug auf Vorgaben für die herstellerneutrale Gebäudeautomation (Adressierungssysteme, BACnet Lastenhefte) an. Mit weltweit mehr als 10.000 realisierten Projekten mit B-CON ist ICONAG Spezialist und in Deutschland flächendeckender Systempartner. Die ICONAG-Experten unterstützen bei Planung, Ausführung und Betrieb.

Jürgen Keller ist als Product Manager Connectivity Integrated Solutions bei GEZE zuständig für Lösungen zur Vernetzung und Integration der GEZE-Produkte in alle Bereiche der Gebäudeautomation. GEZE bietet ein umfangreiches Produktportfolio und individuellen Service für Drehtüren, Schiebetüren, Karusselltüren, Fensterantriebe, Sicherheitstechnik und RWA (Rauch-/Wärmeabzugsanlagen).

Der rechtliche Rahmen und die funktionalen Anforderungen an Flucht- und Automatiktüren sind enorm vielfältig (Flucht- und Rettungsweg, Barrierefreiheit, Brandschutz, Versicherungstechnischer Verschluss,…). Entsprechend früh sollten die Anforderungen mit dem Bauherrn oder dem Planer abgestimmt werden. Für die Türenfachplanung sind neben der Barrierefreiheit auch Gebäudebetrieb, Gebäudesicherheit, Energiemanagement und Komfort entscheidend. Vorgaben werden durch verschiedene Beteiligte gemacht: Bauherrn und Objektplaner (Architekt), Fachbereiche Elektro, Sicherheit und Gebäudeautomation.

In den entsprechenden Abläufen entstehen Daten und Informationen zu dem System Tür. Diese Daten bereitet GEZE auf mit Blick auf Betreiberkonzept, Visualisierung, Meldekonzept und Anforderungen an eine Management- und Bedieneinrichtung (MBE).

Vorteile einer Management- und Bedieneinrichtung (MBE) im Betrieb von Flucht- und Automatiktüren

Der größte Nutzen liegt in der Senkung der Betriebskosten. Durch die zentrale Vernetzung mit einer herstellerneutralen Gebäudeleittechnik wie B-CON werden Energieverbräuche reduziert aufgrund gezielter Betriebsarten, Vorgaben- und Betriebsrückmeldung, Nachtmodus und automatisierter Eingriffsmöglichkeiten. Auch die Wartungskosten werden geringer. Durch die Zählung der Türzyklen, gezielter Störungen, Alarmmeldungen oder Wartungsmeldungen kann ein Gebäudeleitsystem bedarfsabhängige Wartungen und Instandhaltungen ableiten. Eine Anbindung an ein Facility Management System ermöglicht eine Auslösung und die Erstellung automatischer Systemreports für zyklische Prüfungen von rechtlichen Vorgaben.

Ein digitalisiertes System meldet zudem Störungen, Alarme und Ereignisse automatisiert. Störungen werden in einer herstellerneutralen Gebäudeleittechnik (B-CON) oder im CAFM-Prozess angezeigt. Eine Analyse erfolgt durch Systemexperten oder Algorithmen zur Störanalyse. Der Betreiber wird proaktiv über eine aufgetretene Störung informiert. Der Servicepartner erhält alle relevanten Informationen und kann die Anlage gegebenenfalls bereits im Vorfeld prüfen und das Problem ohne physischen Serviceeinsatz beheben.

Standardisierte Schnittstelle zur Tür

Mit myGEZE Control in Verbindung mit B-CON können Fenster und Sicherheitstechnik in alle Bereiche der Gebäudeautomation integriert werden. Das Kommunikationsprotokoll BACnet leistet alle Prozessinformationen und die Normalisierung auf eine standardisierte Datenstruktur. Dadurch erfolgt die Bereitstellung von instanziiert anwendbaren Konfigurationsmodulen der Daten aus dem gesamten Produktportfolio. Tür- und Fenstersysteme werden modularisiert, BACnet Objekte und verwendete Dienste werden standardisiert, und die BACnet Projektierung kann mit Vorgaben standardisiert und unabhängig vom Dienstleister erfolgen.

Zusammenführung von Planung, Umsetzung und Betrieb

GEZE definiert Standardanlagen für den Bereich Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik. Anhand dieser Standarddefinitionen können Funktionen, BACnet Objekte, Properties und Dienste verknüpft werden. Alle projektspezifischen Informationen, die über den gesamten Objektlebenszyklus aus Vorgaben, Planung, Realisierung und Betrieb vorliegen, fließen in eine Projektierung ein. Die Übergabe erfolgt mittels definierter (zugelassener) BACnet Objekte und Listung aller relevanten Properties. Mit der Beschreibung und inhaltlicher Vorgaben liefert GEZE die Interoperabilität. Der Schulterschluss zwischen Planung, Umsetzung und Betrieb wird hergestellt durch die hocheffiziente Integration in die herstellerneutrale Gebäudeleittechnik (B-CON).

Die Management- und Bedieneinrichtung verbindet die Gebäudetechnik mit Facility und Asset Management Systemen

Fazit

Aus den funktionalen Anforderungen an Flucht- und Automatiktüren ergeben sich zahlreiche Funktionen und Informationen, die über eine BACnet-Schnittstelle den anderen Gewerken und der Management- und Bedieneinrichtung zur Verfügung gestellt werden können. Durch die Integration in das technische Gebäudemanagement ergeben sich Kosteneinsparpotenziale, insbesondere bei den elektrischen Betriebskosten sowie den Wartungs- und Prüfkosten. Eine herstellerneutrale MBE mit offenen Schnittstellen reduziert zudem den Integrationsaufwand.



















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