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24.08.2023 Bürovermietungen gehen weltweit zurück, am stärksten in Europa

Schwierige Rahmenbedingungen und unsichere Aussichten über die weitere konjunkturelle Entwicklung haben den globalen Büromärkten im ersten Halbjahr 2023 einen Dämpfer verpasst. Weltweit schrumpfte der Flächenumsatz im Jahresvergleich um rund 15 Prozent auf 15,3 Millionen m². Das geht aus dem Report „Global Real Estate Perspectives“ von JLL hervor, für den weltweit rund 100 Immobilienmärkte analysiert wurden.

Insbesondere in Europa hielten sich die Unternehmen mit Anmietungen zurück. Um ein Viertel sank hier der Flächenumsatz in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Von April bis Juni wurde dabei mit insgesamt 1,9 Millionen m² das schwächste Vermietungsergebnis seit dem dritten Quartal 2020 erzielt. Der Schwerpunkt der Marktaktivitäten liege laut Hela Hinrichs, Senior Director EMEA Research & Strategy, entweder auf den Umzug in meistens kleinere, nachhaltige und zentral gelegene Flächen oder auf der Neuverhandlung laufender Mietverträge, um Kosten zu senken. „Insbesondere auf europäischen Märkten sind erstklassige Flächen an zentralen Standorten allerdings knapp, weshalb einige Unternehmen gezwungen sind, auf weniger zentrale Teilmärkte auszuweichen oder ihre Flächengesuche zu verschieben“, erklärt Hinrichs.


Deutlich glimpflicher kamen die Büromärkte in Nordamerika und Asien-Pazifik davon. In Nordamerika schrumpfte das Vermietungsergebnis im ersten Halbjahr 2023 um 15 Prozent, im asiatisch-pazifischem Raum blieb der Markt mit einem Umsatzminus von vier Prozent vergleichsweise stabil. In den USA gingen die Vermietungsvolumina im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um zwölf Prozent zurück, stiegen jedoch im Vergleich zum Vorquartal um elf Prozent, was den ersten quartalsweisen Zuwachs der Vermietungsaktivität seit einem Jahr darstellt. In der Region Asien-Pazifik blieb der Umsatz im zweiten Quartal auf Vorjahresniveau und übertraf den Wert aus dem ersten Quartal dieses Jahres um 13 Prozent. Vor allem Australien hat mit einem Plus von 45 Prozent im Jahresvergleich zu dem positiven Ergebnis beigetragen.

In Seoul und Amsterdam steigen die Spitzenmieten am kräftigsten

Bei der Entwicklung der Spitzenmieten hat sie südkoreanische Hauptstadt Seoul mit einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahresquartal von 12,9 Prozent die Nase vorn. Auf den weiteren Plätzen folgen Amsterdam (plus 10,5 Prozent) sowie London und Dubai (jeweils plus 8,3 Prozent). Frankfurt (plus 5,7 Prozent) und Berlin (plus 4,9) landen in dem Ranking im oberen Drittel. Deutliche Rückgänge bei der Spitzenmiete sind dagegen in Tokio (minus 6,4 Prozent), San Francisco (minus 6,2 Prozent) und Hongkong (minus 5,1 Prozent) zu verzeichnen.

Leerstand in Nordamerika klettert über 20 Prozent

Der weltweite Büroleerstand hat sich im zweiten Quartal weiter ausgedehnt: Die Quote liegt nun bei 15,6 Prozent – so hoch wie noch nie. Während die Leerstandsquote in Europa mit 7,6 Prozent unverändert blieb, wuchs sie in Asien-Pazifik um 23 Basispunkte auf 15,1 Prozent und in Nordamerika um 52 Basispunkte auf die Marke von 20,1 Prozent.


Das Jahr 2023 dürfte weltweit mit über 17 Millionen m² fertiggestellter Bürofläche den Höhepunkt des globalen Entwicklungszyklus markieren und für einen weiteren Anstieg des Leerstands bis Jahresende sorgen. „Ab 2024 wird die Baupipeline aber deutlich kleiner ausfallen und die Verfügbarkeit hochwertiger Büroflächen bei zunehmender Nachfrage deutlich zurückgehen. In der Folge werden Modernisierungen von Gebäuden älterer Baualtersklassen in attraktiven Standorten in den Fokus rücken, um der Nachfrage gerecht zu werden“, ist Hinrichs überzeugt.



















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