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08.09.2023 Köln: Angebotspreise für Wohn-/Geschäftshäuser um 12,3 % gesunken

Das Angebot an Wohn- und Geschäftshäusern (WGH) in Köln ist in den vergangenen Monaten stark gestiegen. „Vor allem Immobilien in einem sanierungsbedürftigen Zustand werden derzeit vermehrt angeboten”, sagt Jörn Freudenberg, Leiter Wohn- und Geschäftshäuser bei Engel & Völkers Commercial Köln. Anbieter sind oftmals private Eigentümer, die künftige Modernisierungen für sich als nicht mehr rentabel empfinden oder die diese aufgrund der gestiegenen Kreditzinsen nicht finanzieren können oder wollen.

An einem Kauf interessiert sind zurzeit sowohl professionelle als auch bonitätsstarke private Anleger. „Gerade erfahrene Family Offices mit professionellen Strukturen sind aktuell aktiv”, so Freudenberg. Zwar seien einige erfahrene Investoren bereit, auch modernisierungsbedürftige Immobilien zu erwerben, dennoch ist die Nachfrage nach Objekten in gutem bis sehr gutem energetischen Zustand höher als in den Vorjahren. „Der energetische Gebäudezustand ist zu einem signifikanten Kauf- und Verkaufskriterium geworden. Darum ist der Beratungsbedarf sowohl bei Bestandshaltern als auch bei Investierenden derzeit sehr hoch.”

Angebotspreis um 12,3 Prozent gesunken

Preiskorrekturen gab es in allen Lagen, am stärksten fielen diese jedoch in einfachen und mittleren Lagen am Stadtrand und in rechtsrheinischen Gebieten aus. Im ersten Halbjahr 2023 lag der durchschnittliche Angebotspreis mit 3.757 Euro pro Quadratmeter um 12,3?Prozent niedriger als im Vorjahr. Damit hat Köln derzeit das günstigste Preisniveau unter den A-Städten. In Kombination mit einem steigenden Mietpreisniveau sorgt dies für sinkende Faktoren. So können aktuell Wohn- und Geschäftshäuser in Toplagen für Faktoren deutlich unter 30 erworben werden.

Stärkster Anstieg des Mietpreisniveaus in Kalk

Die durchschnittliche Angebotsmiete lag im ersten Halbjahr 2023 bei 13,55 Euro pro Quadratmeter, was trotz einer Mietpreisbremse eine Steigerung um 6,0?Prozent zum Vorjahr bedeutet. Am stärksten gestiegen ist das Mietpreisniveau in Köln Kalk (+?7,6?%). Der Bezirk erlebte in den vergangenen Jahren eine Aufwertung und profitiert von der Nähe zur Stadtmitte und einer guten Anbindung.

Ausblick aufs Gesamtjahr 2023

Mit einer Leerstandsquote von 1,0?Prozent und einer positiven Bevölkerungsentwicklung ist verfügbarer Wohnraum in Köln äußerst knapp. „Hohe Zinsen und Baukosten schränken zudem die Bautätigkeit stark ein, sodass auch künftig keine Entlastung bei der Wohnraumknappheit einkehren wird”, sagt Jörn Freudenberg. Bereits 2022 waren die Baufertigstellungen im Vergleich zum Vorjahr um 7,1?Prozent gesunken. Daher kann künftig mit weiteren Mietpreissteigerungen gerechnet werden.

Die Zahl der Transaktionen war bereits 2022 im Vorjahresvergleich um 20,5?Prozent auf 493 Transaktionen zurückgegangen. Ebenso das Transaktionsvolumen: War 2021 noch eine Rekordhöhe von rund 1.643 Millionen Euro erreicht worden, hat sich der Umsatz am Kölner Wohn- und Geschäftshausmarkt in 2022 auf 838 Millionen Euro reduziert. Für das laufende Geschäftsjahr geht Engel & Völkers Commercial von einem weiterhin leicht rückläufigen Transaktionsvolumen aus.

Es wird zudem erwartet, dass es in Köln keine starken Preissenkungen mehr geben wird und sich das Preisniveau mittelfristig stabilisiert. „Vor allem die zentrums- und rheinufernahen Lagen bleiben auch in Zeiten des Wandels attraktive Standorte für Investments in wohnwirtschaftliche Anlageimmobilien”, so WGH-Leiter Jörn Freudenberg.




















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