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19.09.2023 Leichte Aufwärtsbewegung der Baufinanzierungszinsen

Die EZB hat in der ersten geldpolitischen Sitzung nach der Sommerpause eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte vollzogen. Im Vorfeld des Fed-Entscheids gehen die Marktexperten davon aus, dass die US-Leitzinsen nicht erhöht werden.

Selten hatten sich die Expertenmeinungen im Vorfeld eines Zinsentscheids so deutlich voneinander unterschieden. Letztendlich erhöhte die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um 0,25 % auf 4,0 % und vollzog den zehnten Zinsschritt in Folge. „Für die EZB wog schwerer, dass sich die Inflation hartnäckig über der 5-Prozent-Marke hält“, bemerkt Jörg Haffner, Geschäftsführer der Qualitypool GmbH. „Das schlagkräftigste Argument gegen eine Zinserhöhung war sicherlich gewesen, dass sich die Konjunktur in der Eurozone zuletzt deutlicher eingetrübt hat. Die EU-Kommission hatte die BIP-Prognose für die Eurozone in diesem Jahr auf 0,8 % gesenkt, für Deutschland erwartet sie eine leichte Rezession.“

EZB-Chefin Christian Lagarde sei sich den Herausforderungen durchaus bewusst, die eine weitere Zinserhöhung für die wirtschaftliche Entwicklung darstelle, fährt Haffner fort. Eine stabile Inflation von zwei Prozent habe aber nun einmal die höchste Priorität für die Zentralbank, dafür werde sogar eine rezessive Konjunkturphase in Kauf genommen. Am Markt spreche nun viel dafür, dass die EZB die weitere Entwicklung von Verbraucherpreisen und Konjunktur abwartet und die Leitzinsen vorerst auf diesem Niveau belassen werden.

Die Prognosen für den Entscheid der Federal Reserve geben ein eindeutigeres Bild ab: In der kommenden Sitzung wird demnach wohl nicht an der Zinsschraube gedreht. „Die US-Konjunkturdaten spielen der Fed in die Hände“, sagt Haffner. „Die Inflation ist zwar zuletzt leicht auf 3,7 % gestiegen, sie hat sich aber bereits auf einem niedrigeren Niveau stabilisiert, und die Arbeitsmarktdaten zeigen in die richtige Richtung. Ein zu starker Arbeitsmarkt könnte mit steigenden Löhnen die Verbraucherpreise befeuern, zuletzt hat aber die Zahl der Arbeitslosen in den USA zugenommen.“

Bestzinsen für Baufinanzierungen – aktuelle Entwicklung und Ausblick

Die durchschnittlichen Bestzinsen für Baufinanzierungen hatten sich zuletzt seitwärts entwickelt. Die 10-jährigen Zinsbindungen bewegten sich von 3,59 % Anfang August bis zu 3,54 % Anfang September, die 15-jährigen Zinsbindungen von 3,72 % bis 3,73 %. Im Anschluss an den EZB-Zinsentscheid kam etwas Bewegung in die Anleihen- und Zinsmärkte. Die 10-jährigen Zinsbindungen stiegen leicht auf 3,69 %, die 15-jährigen auf 3,90 %.

„Die Sommerpause der Notenbanken hatte eine Ruhephase der Bauzinsen mit sich gebracht“, ordnet Jörg Haffner den Zinsverlauf ein. „Drastische Sprünge sind auch nach dem heiß diskutierten Entscheid der EZB nicht zu erwarten. Für das restliche Jahr sind den Prognosen zufolge keine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank und höchstens eine der Fed zu erwarten. Dies spricht für eine pendelnde Seitwärtsbewegung oder nur leicht höhere Anleihen bzw. Baufinanzierungszinsen. Einige Bankpartner Qualitypools erhöhten zwar zuletzt ihre Konditionen, allerdings nur in einem sehr geringen Maß.“

Tendenz:
Kurzfristig: leicht aufwärts
Langfristig: seitwärts














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