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27.09.2023 Hamburg: Vorsichtige Rückkehr der Käufer auf dem Investmentmarkt

Der Hamburger Investmentmarkt erzielte in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 ein Transaktionsvolumen von 654 Mio. EUR und damit das schwächste Umsatzergebnis seit der Finanzkrise. „Hintergrund für den Rückgang des Transaktionsvolumens sind insbesondere die fehlenden Großabschlüsse“, berichtet Florian Vogler, Niederlassungsleiter für den Bereich Gewerbe und Investment bei Robert C. Spies in Hamburg. Der Kauf des Möhringhauses am „Neuer Wall“ in der Hamburger City für 150 Mio. EUR durch die Aachener Grundvermögen Kapitalverwaltungsgesellschaft war bis dato die größte Transaktion in 2023. „Aufgrund der stark gestiegenen Finanzierungskosten und der Verunsicherung der Wirtschaftsakteure war die Nachfrage durch institutionelle Investoren nach wie vor zurückhaltend“, sagt Florian Vogler und führt fort: „Davon profitieren aktuell vermehrt Käufer, die nicht auf eine zu hohe Finanzierung oder den resultierenden Leverage angewiesen sind.“

Öffentliche Hand stark vertreten

Die stärkste Käufergruppe bestand in den ersten drei Quartalen mit einem Anteil von zusammen circa 62 Prozent aus Family Offices und der öffentlichen Hand. Letztere vor allem mit dem Rückkauf der Finanzbehörde am Gänsemarkt. Die verbleibenden Marktanteile teilen sich die Gruppe der institutionellen Investoren unter sich auf. Neben der Aachener Grund Akquisition sind auf dem Markt vornehmlich Aktivitäten aus dem europäischen Umland zu verzeichnen.

Neues Marktniveau für zukünftige Preisfindung

Die aktuell spürbare Beruhigung auf dem Zinsmarkt sorgt für eine bessere Kalkulierbarkeit bei den Marktakteuren. Zudem ist nach den Rückgängen der Kaufpreisfaktoren um 20 bis 30 Prozent jetzt ein neues Marktniveau als Basis für eine realistische Preisfindung vorhanden. „In der Folge ist eine vorsichtige Rückkehr der Käufer und eine wieder leicht anziehende Nachfrage seitens der institutionellen Investoren zu verzeichnen“, beobachtet der Investmentexperte. Zudem wächst das Interesse der ersten internationalen Investoren wieder – teilweise auch bedingt durch bevorstehende notwendige und unabwendbare Portfoliobereinigungen.

Ausblick: Stärkere Marktbelebung erst in 2024

Im vierten Quartal werden voraussichtlich noch einige Transaktionen generiert – eine deutlich spürbare Belebung erwartet Robert C. Spies aber erst im kommenden Jahr 2024. „Dann werden auch wieder verstärkt institutionelle Anleger und Fonds auf dem Hamburger Investmentmarkt aktiv“, prognostiziert Florian Vogler. Das Gesamtjahresvolumen für 2023 wird wohl das schwächste Ergebnis der letzten zehn Jahre und erreicht maximal lediglich rund ein Viertel des Fünf-Jahres-Durchschnitts von 4,72 Mrd. EUR. Dennoch bietet der solide Nutzermarkt in der Hansestadt auch in den kommenden Wochen Potenzial – vor allem im Bereich Büroimmobilien und Hotels.




















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