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28.09.2023 RE.START: Interdisziplinäre Lösungsansätze in der Restrukturierung

Der Finanzierungsmarkt ist und bleibt auf Sicht eine echte Herausforderung für Darlehensgeber als auch für Darlehnsnehmer. Das betrifft nicht nur potenzielle Neuengagements, die aktuell eher eine Ausnahme zu bilden scheinen. Vor allem gibt es mehr und mehr kritische laufende Engagements und hier insbesondere bei Projektentwicklungen. Viele Investoren und Entwickler bekommen neben den gestiegenen Zinsen die erhöhten Anforderungen der Darlehensgeber sowie die gesunkenen Verkaufspreise bzw. Bewertungen deutlich zu spüren.

Die Initiative RE.START, eine Kooperation aus ASHURST, Baker Tilly, MOUNT, Savills und Sonar Real Estate, beschäftigt sich mit der Analyse und der Entwicklung von interdisziplinären Lösungsansätzen für Banken und Mezzaninegeber bei notleidenden Engagements und „Special Situations“. Die (bausteinartigen) Leistungen umfassen rechtliche und steuerliche Beratung, sowie Asset Management / Projektentwicklung nebst Asset- und Projekt Controlling und der kaufmännischen Beratung der Darlehensgeber. Das Angebot der beteiligten Partner ist modulartig aufgebaut und ergänzt sich, die Auftraggeber können quasi aus einer Hand auf umfassendes Knowhow und Kapazitäten zurückgreifen.

Laut Detlef Thomßen von MOUNT, stehen die Indizes für Immobilienfinanzierungen im tiefroten Bereich. Besonders betroffen dürften Refinanzierungen der zwischen 2019 und 2021 abgeschlossenen 3- bis 5-Jahres-Finanzierungen sowie Projektentwicklungsengagements sein. Dabei trifft es zunächst einige Mezzaninegeber, die häufig intern nicht ausreichend aufgestellt sind für das Management von kritischen Darlehen.

Savills Research sieht die Finanzierungskosten auf dem Höchststand seit etwa zwanzig Jahren, und ca. 50% der im German Debt Project 2022 befragten Finanzierer gingen von einem erheblich ansteigenden Anteil von NPLs aus. Somit dürfte es praktisch keine Immobilienrefinanzierungen geben, die nicht mit steigenden Finanzierungskosten einhergehen.

Sonar Real Estate sieht bis 2026 eine entstehende Real Estate Finanzierungslücke, die laut RE.START bei ca. EUR 20 Mrd. liegen dürfte. Holger Hosang von Sonar Real Estate sagt: "Oftmals waren die Underwritings - vor allem im Exit - zu aggressiv aus heutiger Sicht. Ferner kommt es in einem Umfeld mit vielfältigen Herausforderungen, sei es Vermietung in Zeiten von Home-Office, ESG und steigende Baukosten, darauf an vor Ort einen lokalen Experten an der Seite zu haben, der die Business Pläne von Bestandsobjekten oder Immobilienprojekten professionell analysieren und auch umsetzen kann.“

Marc Frei-Herrmann und Daniel Zeiß, Baker Tilly, berichten von einer deutlichen Zunahme an Gutachten nach IDW-Standards im Zusammenhang mit Anschluss- und Projektfinanzierungen; auch ASHURST weiß von zunehmenden Restrukturierungsanfragen mit deutlich höherer Komplexität im Banken- und institutionellen Umfeld zu berichten.

RE.START Mitbegründer Jürgen Schmid, Savills, ist überzeugt, mit seinem ganzheitlichen Projekt den Puls der Zeit zu treffen. „Wir decken ein umfassendes, aber modulares Leistungsbild ab. Nur im verzahnten Zusammenspiel der Disziplinen können die aktuellen Themen im Finanzierungsumfeld bestmöglich gelöst werden.“




















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