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26.10.2023 Office der Zukunft: Die drei häufigsten Fehler

„Unternehmen, die heute neue Büroflächen nachfragen, wollen immer eine besonders zukunftssichere Wahl treffen“, sagt Aissatou Frisch-Baldé. Sie ist Bereichsleiterin der Büroflächenvermarktung bei Engel & Völkers Commercial. Rund jeder zehnte in Berlin vermittelte Büroquadratmeter ging 2022 auf Beratung durch Engel & Völkers Commercial zurück. „Dabei wissen die Unternehmen üblicherweise sehr gut, welche Standort- und Umfeldqualitäten ihr spezifisches Office der Zukunft bestimmen.“ Über die Lage hinaus werden aber offensichtlich weitere wichtige Stellschrauben nicht oder zu spät angegangen: „Das Grundrisslayout wird oft nicht früh genug im Detail mitbedacht.“

Das gelte insbesondere für mittlere und kleine Unternehmen, die sich anders als Großkonzerne nur selten vor den Mietvertragsverhandlungen schon mit Themen wie heimeligen Lounge-Küchen, mit informellen Breakout-Zonen oder mit Fokus-Räumen als Rückzugsorte innerhalb offen gestalteter Büros beschäftigen. „In der Praxis wird außerdem häufig die Bedeutung unterschiedlicher Meetingräume nicht früh genug erkannt, sodass Flächen nach Vertragsunterschrift umgeplant werden müssen und in der Folge nicht immer rechtzeitig bezugsfertig sind“, so Frisch-Baldé.

Wow-Atmosphäre

Zweiter Fehler: „Es wird zu selten eine außergewöhnliche Atmosphäre mit Farben, Kunst und Pflanzen im Büro angestrebt. Das macht weit mehr aus, als man denkt.“ Büros müssten heutzutage eine Anziehungskraft wie Restaurants haben: „Die jeweiligen Mitarbeiter eines Unternehmens müssen ihre Büroflächen sehen und sofort spüren: Wow, hier möchte ich reingehen, zumindest an zwei bis drei Tagen pro Woche, hier fühle ich mich wohl.“ Wenn nicht, verliere das Büro den Wettbewerb mit dem Homeoffice – und die Unternehmenskultur hat eine erschwerte Zukunft durch zu wenig gemeinsame Zeit vor Ort. „Der deutsche Büromarkt ist größtenteils uninspiriert im Standard-Grau-Weiß gehalten“, sagt jedoch auch Oliver Lehmann, General Manager bei Mindspace Deutschland. Mindspace ist einer internationaler Anbieter von flexiblen Büros und Coworking-Flächen mit über 47 Standorten weltweit.

Die 1970er-Jahre als Inspiration

Abheben vom Grau-Weiß könne man sich unter anderem über Design-Anklänge an die 1970er-Jahre: „Während es früher eher nur die alternative Szene sowie die kreativen Branchen und hippe Tech-Start-ups waren, die auf 70er-Vintage und -Retro für ausdrucksstarke Büros setzten, ziehen langsam auch vermeintlich konservative Branchen nach“, so Lehmann. Mindspace setze im Flächenangebot entsprechend auf einen Mix aus hochwertigem Old-Money-Style und Hightech. „Dabei treten Naturmaterialien an die Stelle vom früher oft verwendeten Plastik.“ In Deutschland ist Mindspace in Berlin, Hamburg, Frankfurt am Main und München vertreten, 2024 eröffnet der erste Standort in Düsseldorf – inklusive Retro-Chic in den Lounges und Gemeinschaftsflächen bis hin zu Details wie Lampen und Accessoires.

Eventflächen als Treiber

Ein weiterer Fehler, den Oliver Lehmann, General Manager bei Mindspace Deutschland am Büroflächenmarkt beobachtet, sind fehlende neue Raumkategorien im Büro. „Ich rede von Podcast-Räumen, von Flächen zur Kinderbetreuung und vor allem auch von Eventflächen, die multifunktional nutzbar sind und die ganze Bandbreite von Fortbildung über Kunstausstellung und Wine-Tasting bis zu Yoga oder Partys abbilden“, erklärt Lehmann. Eventflächen seien, wenn man sie gut bespiele, ein wesentlicher Treiber für die Menschen, ins Büro zu kommen. Neben einer Grundrissstruktur, die die Arbeitsprozesse unterstützt, und einer inspirierenden Atmosphäre seien Veranstaltungsräume ein drittes Mittel zur Attraktivierung von zukunftsfähigen Bürolandschaften. „Es geht doch perspektivisch immer mehr um Spaß im Büro. Das Office der Zukunft muss daher fun-ready sein“, so Lehmann.





















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