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31.10.2023 US-Zinsen bleiben hoch – Großbritannien pausiert

Die dieswöchige Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) der Federal Reserve (Fed) wird wahrscheinlich keine Änderung der Leitzinsen mit sich bringen. Stattessen dürften die Währungshüter die Aufmerksamkeit auf das anhaltende Inflationsrisiko und die Widerstandsfähigkeit der US-Wirtschaft gegenüber der bisherigen geldpolitischen Straffung lenken. Zwar waren die Wirtschaftsdaten entgegen den Erwartungen des FOMC solide, aber die Inflation bleibt nach wie vor auf einem absehbaren Niveau. Außerdem besteht weiterhin die Überzeugung, dass die bisherige Straffung zu gegebener Zeit die Wirtschaft verlangsamen und den Arbeitsmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen wird.

Bei alledem gibt es einen wichtigen Punkt, den man im Auge behalten sollte: Wie stark hebt der Ausschuss die finanziellen Bedingungen hervor, die sich seit der letzten Sitzung deutlich verschärft haben und somit „die Arbeit der Fed für sie erledigt haben“? Wir gehen weiterhin davon aus, dass der Zinserhöhungszyklus in den USA abgeschlossen ist und die Zinsen mindestens bis Mitte 2024 auf dem derzeitigen Niveau bleiben werden.

Großbritannien: Geldpolitische Straffung wirkt

Die Märkte haben eingepreist, dass die Bank of England (BoE) auf ihrer Sitzung diese Woche die Zinssätze unverändert lassen wird, und so sehen wir das ebenfalls. Weitere Zinserhöhungen sind nicht erforderlich – dafür sprechen die jüngste Schwäche des Immobiliensektors, die steigende Zahl von Zahlungsausfällen und die Abschwächung auf dem Arbeitsmarkt. Insbesondere der sich andeutende Konsumrückgang, aber auch die anhaltende Verbesserung des Inflationsniveaus dürften die Währungshüter überzeugen, bei der geldpolitischen Straffung einen Gang runterzuschalten.

Unterschwellig bleibt die BoE jedoch weiterhin auf Straffungskurs: Denn bis die Inflation nachhaltig und deutlich sinkt, besteht immer noch die Besorgnis, dass die Preise wieder anziehen könnten, insbesondere angesichts der Entwicklungen im Energiesektor. Wir gehen davon aus, dass die Zinsen bis mindestens Mitte 2024 unverändert bleiben.

(Kommentar von Charles Diebel, Leiter Fixed Income bei Mediolanum International Funds)






















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