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21.11.2023 Bau- und Immobilienbranche: Hoher Investitionswille bei Digitalisierung

Wie sich die Digitalisierung in der Bau- und Immobilienwirtschaft in den nächsten drei Jahren entwickelt, das hängt entscheidend von der Bereitschaft der Unternehmen ab, in neue Technologien zu investieren. PlanRadar, Spezialist für die digitale Dokumentation und Kommunikation bei Bau- und Immobilienprojekten, hat dazu die Investitionsbereitschaft in einer aktuellen Umfrage unter 1.300 Branchenexperten in 15 Ländern weltweit analysiert.

Die Umfrage ergab, dass die Investitionsbereitschaft in digitale Lösungen international grundsätzlich hoch ist: 97 Prozent der Befragten planen in den kommenden drei Jahren ihre Investitionen zu erhöhen. Im Ländervergleich ist die Bereitschaft zu höheren Investitionen in Deutschland mit 96 Prozent etwas geringer als der Durchschnitt, allerdings planen 60 Prozent der Studienteilnehmer hierzulande Investitionssteigerungen deutlich über 10 Prozent (Länderdurchschnitt: 52 Prozent).

Deutsche Fachleute setzen hier einen klaren Fokus: Investiert werden soll vor allem in ein digitales Baumanagement (82 Prozent) sowie in Lösungen für Energieeffizienz und erneuerbare Energien (80 Prozent).

Rudolf Pistora, Director Western Europe bei PlanRadar, kennt die Gründe und kommentiert: „Unsere Branche sieht sich weltweit mit Arbeitskräftemangel, hohen Materialkosten und dem Druck zu einer nachhaltigeren Wirtschaft konfrontiert. Der Schlüssel zur Lösung dieser Herausforderungen wird für Unternehmen der Bau- und Immobilienbranche daher darin liegen, vermehrt in neue Technologie zu investieren. Denn nur über einen hohen Digitalisierungsgrad kann die Effizienz und Produktivität verbessert, Kosten gesenkt und die Umsetzung ökologischer Maßnahmen unterstützt werden.“

Für den Einsatz von Baumanagement-Software hat der Großteil der Befragten, die solche Lösungen bereits nutzen, Kosteneinsparungen bestätigt: 94 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass der Einsatz von Baumanagementsoftware zu Kosteneinsparungen geführt hat. 35 Prozent schätzen diese auf 10 bis 30 Prozent.

Zurückhaltend zeigen sich die Experten in Deutschland beim Thema BIM – hier wollen immerhin noch 66 Prozent der Befragten investieren, allerdings haben mehr als ein Viertel (26 Prozent) keine Investitionen in diesen Bereich geplant. Da in Deutschland der Einsatz von entsprechenden Methoden bereits seit mehreren Jahren von staatlicher Seite gefördert wird, hat die Bau- und Immobilienbranche schon in den vergangenen Jahren hier spürbar investiert.

Traditionelle Sichtweisen und Strukturen in der Branche verlangsamen Digitalisierung
Investitionssteigerungen wollen gut überlegt sein, und daher stellten die Studienbetreiber auch die Frage, welche Herausforderungen denn die Implementierung digitaler Lösungen im Bau- und Immobiliensektor erschweren. Das Ergebnis zeigt, dass eine konsequente Digitalisierung in der Branche offensichtlich auf Akzeptanzprobleme und mangelnden Innovationswillen trifft: In den meisten der befragten Länder wurden „traditionelle Sichtweisen der Stakeholder“ als eines der größten Hindernisse angegeben, die die Einführung neuer Technologien verlangsamen. 77 Prozent der Branchenexperten in allen Ländern halten die Einführung neuer Technologien in ihren Teams und/oder ihrem Unternehmen für schwierig (53 Prozent) beziehungsweise sehr schwierig (24 Prozent).

Ein weiterer Aspekt, der für zurückhaltende Investitionspläne sorgt, ist die vermeintlich geringe Kapitalrendite, die durch digitale Lösungen erzielt wird. Eng damit verbunden ist auch, dass viele Experten die Umsetzung einfach schlichtweg für zu teuer halten.
Fast ein Viertel (24 Prozent) der Expertinnen und Experten im Bau- und Immobiliensektor in Deutschland vermuten eine geringe Kapitalrendite ihrer Investitionsbemühungen, und nennen dies als Grund für ihre Zurückhaltung. Mit branchenweiten Vorbehalten gegenüber neuen Technologien sehen sich lediglich 19 Prozent der Befragten in Deutschland konfrontiert, allerdings geben auch hierzulande 73 Prozent an, dass sie intern auf Akzeptanzprobleme stoßen, was eine deutliche Diskrepanz bei der Einschätzung der Innovationsbereitschaft im eigenen Unternehmen und der gesamten Branche zeigt.




















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