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22.11.2023 Pendlerstädte profitieren von Finanzspritze durch Hybridarbeit

Gute Zukunftsaussichten für Pendlerstädte: Eine neue Studie der International Workplace Group (IWG), weltweit größter Anbieter von Lösungen für hybrides Arbeiten mit Marken wie Spaces und Regus, und des Beratungsbüros Arup zeigt, dass sich ein bedeutender wirtschaftlicher Wandel abzeichnet, der Pendlerstädte neu definieren wird.

Die Studie untersucht die Auswirkungen des hybriden Arbeitens auf die lokale Wirtschaft am Beispiel von Großbritannien und den USA. Das Ergebnis: Sie prognostiziert zusätzliche Arbeitsplätze, erhöhte lokale Ausgaben und eine Umverteilung der wirtschaftlichen Aktivitäten in Pendlerstädten.

Lange Pendelwege gehören zunehmend der Vergangenheit an und hybrides Arbeiten ist für bis zu 40 Prozent aller Arbeitnehmer inzwischen Standard. Die Studie geht daher davon aus, dass die Zahl der Arbeitskräfte in Pendlerstädten sprunghaft ansteigt, da hybrides Arbeiten es den Menschen ermöglicht, näher an ihrem Wohnort zu arbeiten.

Dabei könnte die Anzahl an Büroangestellten in den nächsten 20 Jahren um bis zu 175 Prozent in Großbritannien und 60 Prozent in den USA zunehmen, verglichen mit dem Stand vor der Covid-Pandemie. Überträgt man die Zahlen von IWG und Arup auf die gesamten USA und das Vereinigte Königreich, so könnte das lokale Bruttoinlandsprodukt in kleineren Gemeinden infolge der veränderten Arbeits- und Migrationsmuster um bis zu drei Prozent beziehungsweise sechs Prozent wachsen.

Ankurbelung der lokalen Wirtschaft

Die moderne Technologie ermöglicht es Angestellten, ihre Arbeit produktiv zu erledigen, egal wo sie sich befinden. Beim Hybridmodell profitieren die Unternehmen sogar von einer höheren Produktivität: Professor Nicholas Bloom von der Stanford University hat herausgefunden, dass der Produktivitätszuwachs drei bis vier Prozent beträgt, während die Mitarbeitenden eine bessere Work-Life-Balance genießen. Untersuchungen der IWG ergaben, dass die Hälfte der Arbeitnehmer kündigen würde, wenn sie gezwungen wären, täglich lange Strecken zu pendeln.

Infolge der dauerhaften Umstellung auf hybrides Arbeiten wird die Präsenz von Angestellten in den Städten der USA um bis zu 60 Prozent zunehmen. Orte mit traditionell größeren Angestelltenpopulationen und weniger lokalen Angestelltenjobs werden am meisten profitieren. Die Arbeitnehmer können von lokalen Arbeitsplätzen in ihrem Umfeld aus arbeiten, was letztlich die lokalen Ausgaben weiter erhöht.

Zusätzliche Ausgaben in Pendlerstädten durch hybride Arbeitskräfte

Die höhere Konzentration von Angestellten sorgt für eine Finanzspritze für die Pendlerstädte, in denen sie arbeiten. Der Bericht schätzt, dass die jährlichen Ausgaben der Einwohner in den USA bis 2043 um 10,3 bis 20,7 Millionen Dollar steigen könnten, während die Prognosen für das Vereinigte Königreich aufgrund der Zuwanderung von besser verdienenden Einwohnern zwischen 6,1 und 10,8 Millionen Pfund pro Stadt liegen.

Der Anstieg der lokalen Ausgaben durch hybride Arbeitskräfte könnte der lokalen Wirtschaft ausgewählter US-Städte bis zum Jahr 2043 insgesamt bis zu 270 bis 585 Millionen US-Dollar jährlich einbringen, während die Ausgaben von Büroangestellten im Durchschnitt der zehn ausgewählten britischen Pendlerstädte bis zum Jahr 2043 um 16 bis 36 Prozent (7,2 und 15,8 Millionen Britische Pfund) pro Jahr steigen würden.

Der Bericht stellt fest, dass der Anstieg der lokalen Ausgaben in jeder der zehn untersuchten US-Städte durchschnittlich 10.400 bestehende Arbeitsplätze pro Stadt stützen würde und bis 2043 weitere 200 bis 430 Arbeitsplätze pro Stadt in bestimmten Branchen schaffen könnte. In Großbritannien würde der Anstieg der Ausgaben etwa 5.800 bestehende lokale Arbeitsplätze pro Stadt sichern und die Schaffung weiterer 135 bis 266 Arbeitsplätze pro Stadt im gleichen Zeitraum unterstützen.

Nachfrage nach Co-Working-Spaces wird steigen

Hybride Arbeitsformen bieten Arbeitnehmern die Flexibilität, selbst zu entscheiden, wo und wie sie arbeiten. Im Vereinigten Königreich haben frühere Untersuchungen von IWG ergeben, dass 72 Prozent der hybriden Arbeitnehmer angaben, dass sie nur dann neue Arbeitsplätze und Funktionen in Betracht ziehen würden, wenn sie einen Teil der Woche in Arbeitsräumen in der Nähe ihres Wohnortes arbeiten könnten.

Jüngste Untersuchungen von IWG und Arup (Hybrid working and changes to where people live and work, 2022) haben gezeigt, dass Hybridarbeit bereits zu erheblichen Bewegungen geführt hat. Dieser Bericht bestätigt, dass etwa 30 bis 40 Prozent aller Arbeitnehmer auf beiden Seiten des Atlantiks während der Woche in einem hybriden Arbeitsverhältnis arbeiten, ein Wert, der seit Anfang 2022 stabil geblieben ist, was auf eine dauerhafte Verlagerung hindeutet.

Infolge dieser Bewegung könnte die Nachfrage nach Co-Working- und Büroräumen in den Städten erheblich steigen. Der neue Bericht skizziert den potenziellen Bedarf an zusätzlichen Büroflächen, um dieser sich entwickelnden Arbeitslandschaft gerecht zu werden. Er geht davon aus, dass bis 2043 zwischen 57.000 und 180.000 Quadratmeter in der durchschnittlichen US-Pendlerstadt und 39.000 bis 135.000 Quadratmeter in der durchschnittlichen britischen Stadt benötigt werden, um die zusätzliche Nachfrage von hybriden Arbeitnehmern zu decken.

Mark Dixon, CEO von IWG, kommentierte die Studie: „Die Umstellung auf hybride Arbeitsformen ist eine der wichtigsten Kräfte, die heute in der Welt im Spiel sind. Die Arbeitnehmer nutzen zunehmend die Möglichkeit, vor Ort zu arbeiten, was der Wirtschaft der lokalen Gemeinden erhebliche Chancen bietet und den Arbeitnehmern ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Privatleben ermöglicht. Die hybride Arbeitsweise verändert die Geografie der Arbeit radikal. Die neuesten Untersuchungen zeigen, dass dies tiefgreifende und dauerhafte Auswirkungen auf die Zusammensetzung von Gemeinschaften und die Geografie von Städten und Gemeinden hat. Vorstädte, Pendlerstädte und ländliche Gemeinden werden überall neu belebt und dieser Trend wird sich in den kommenden Jahren weiter beschleunigen.“

Matthew Dillon, Direktor bei Arup: „Unsere Arbeit hat gezeigt, dass die Einführung des hybriden Arbeitens in Pendlerstädten dazu beitragen kann, den lokalen Zentren neues Leben einzuhauchen. Längerfristig könnte hybrides Arbeiten auch den Großstädten zugutekommen, indem es den Unternehmen Zugang zu einem größeren Arbeitsmarkt verschafft und Kapazitäten für wirtschaftliches Wachstum freisetzt.“

Veränderte Rolle der Stadtzentren

Der Bericht hebt hervor, dass die Zuwächse in den Pendlerstädten auch neue Chancen für die Großstädte bieten werden, da sie sich weiterentwickeln, um den veränderten Bedürfnissen der Arbeitnehmer im Hybridzeitalter gerecht zu werden. Der Rückgang der Nachfrage nach traditionellen Büroflächen in den Stadtzentren wird es ermöglichen, diese Flächen neu zu konzipieren und für Freizeit-, Wohn- und andere Zwecke umzugestalten, was das Potenzial hat, die Gebiete neu zu beleben und die Infrastruktur zu verbessern.



















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