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23.11.2023 Feriendestinationen: Keine Geschäftsreisenden, keine Erholung nötig?

Bundesweit zeigt sich 2022 und 2023 in den Städten die Erholung des Tourismus; das gesamte Übernachtungsvolumen in Deutschland liegt von Januar bis Juli 2023 lediglich 2,1 % unter den Werten aus 2019. Generell geht der Trend von Geschäftsreisenden hin zu längeren Aufenthalten, die Tagesreisen nehmen ab. Ggf. erfolgen Termine auch virtuell. Gleichfalls ist das Niveau der ausländischen Reisenden teils noch nicht auf Vorkrisenniveau. Doch wie stehen deutsche Ferienregionen da und wie haben sich diese in den letzten zehn Jahren entwickelt?

Die Hotel Affairs Consulting GmbH mit Sitz in Düsseldorf erstellt neben anderem regelmäßig Marktanalysen und -vergleiche. Folgend wurden die touristischen Kennzahlen vier deutscher Feriendestinationen erhoben und verglichen. Bei den Reisegebieten handelt es sich um die Erlebnisregion Nationalpark Eifel, die Mecklenburgische Seenplatte, den Nationalpark Harz sowie die Bodenseeregion. Für den Vergleich werden die kumulierten Zahlen der Monate Januar bis Juli aus dem aktuellen Jahr mit den Jahren 2019 und 2013 einander gegenübergestellt.

Es fällt auf, dass der Bettenanteil der klassischen Hotellerie (Hotels und Hotels garni) in keiner der vier Destinationen der Mehrheit der angebotenen Gästebetten entspricht. Die Bodenseeregion kommt immerhin auf einen Anteil von 44,0 %, die Mecklenburgische Seenplatte lediglich auf 17,3 %. Der hohe Anteil in der Bodenseeregion wird dabei durch die größeren Städte Konstanz und Friedrichshafen beeinflusst. Das jeweilige Bettenangebot wird von Ferienwohnungen und -häusern dominiert. So sind diese auch der Haupttreiber für Bettenwachstum in den Ferienregionen.

Bemerkenswert ist, dass sich alle vier betrachteten Destinationen von 2013 zu 2023 sich über ein gestiegenes Übernachtungsvolumen freuen dürfen. In der Bodenseeregion waren es erstaunliche + 29,1 %, die Erlebnisregion Nationalpark Eifel verzeichnet + 25,3 %. Der Einfluss der Pandemie bzw. die anhaltende Erholung spiegelt sich im Nationalpark Harz sowie an der Mecklenburger Seenplatte wider. Dort liegen die Übernachtungen von Januar bis Juli 2023 noch 4,9 % (Harz) bzw. 5,0 % unter denen aus 2019. Die Erlebnisregion Nationalpark Eifel verbucht im selben Betrachtungszeitraum ein Wachstum der Übernachtungen um 5,7 %. Die Bodenseeregion kommt auf ein Plus von 4,7 %.

Heraus sticht der Rückgang der ausländischen Übernachtungen, sowohl pandemiebedingt von 2019 zu 2023 als auch generell von 2013 auf 2023. Einzig die Erlebnisregion Nationalpark Eifel kann von 2013 zu 2023 ein relatives Wachstum 1,8 % bei den Auslandsübernachtungen verzeichnen. Diese Destination weist von den vier betrachteten Reiseorten auch den höchsten relativen Anteil (22,2 % in 2023) ausländischer Übernachtungen auf. Die Mecklenburgische Seenplatte hingegen verbucht von 2013 zu 2023 einen Rückgang von 32,4 %. Der Anteil ausländischer Übernachtungen liegt bei mehr als 2,6 Millionen generierten Übernachtungen bei lediglich 2,3 %.

So wird bei der Analyse deutlich, dass die ausgewählten Feriendestinationen, auch in den grenznahen Regionen, schon vor der Covid-19-Pandemie vom Inlandtourismus geprägt und dominiert waren. „Der Trend hin zu erdgebundenen Inlandsreisen hat sich im Zuge der Pandemie sowie aufgrund der generellen Unsicherheiten gefestigt“, hält Stefanie Zimmermanns von Hotel Affairs Consulting fest. „Nicht zuletzt spielt auch das große Thema Nachhaltigkeit hier eine Rolle. Nicht mehr jede Reise muss eine Flugreise sein“, so Stefanie Zimmermanns.

Auch zeigt sich, dass Reisende im Jahr 2023 längeren Reisen nachgegangen sind als noch vor der Pandemie. Die Aufenthaltsdauer hat sich lediglich im Nationalpark Harz um durchschnittlich 6,5 % verringert. Die Bodenseeregion genauso wie die Erlebnisregion Nationalpark Eifel konnten das Volumen von vor der Pandemie um jeweils ca. 5 % erhöhen.

„Sowohl die Eifel als auch der Bodensee sind für unsere jeweiligen Nachbarländer gut und schnell zu erreichen. Die Kombination aus mehr inländischen Tourist*innen und der Rückkehr ausländischer Reisenden brachte den beiden Destinationen ein höheres Übernachtungsvolumen“, analysiert Lucas Bensen von Hotel Affairs Consulting.



















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