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30.11.2023 Altersgerechtes Wohnen: Bedarf in Ostdeutschland am höchsten

In den kommenden 15 Jahren wird die Zahl der Menschen im Rentenalter auf etwa 20 Millionen massiv zunehmen – so prognostiziert es das Statistische Bundesamt. Damit einher geht ein steigender Bedarf an altersgerechtem Wohnraum. Schon jetzt fehlen Millionen solcher Wohnungen, Tendenz steigend. Eine Auswertung von immoverkauf24 und ImmoScout24 zeigt das aktuelle Angebot an seniorengerechten Wohnungen zur Miete und zum Kauf pro Bundesland.

• Höchster Anteil altersgerechter Kaufimmobilien in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, bei Mietwohnungen in Berlin, Rheinland-Pfalz und Bayern.

• Seniorengerechter Wohnraum ist in Hamburg, Berlin und Bayern am teuersten und in Thüringen, Saarland und Sachsen-Anhalt am günstigsten.

• In ostdeutschen Bundesländern sind die altersgerechten Immobilien deutlich teurer als nicht-seniorengerechte Immobilien.

Altersgerechte Wohnungen: Breitestes Kaufangebot in Hessen, bei Mietobjekten führt Berlin

Wer auf der Suche nach einer altersgerechten Wohnung ist, hat in einigen Bundesländern deutlich mehr Auswahl als in anderen. Am höchsten ist der Anteil barrierearmer Kaufobjekte am Gesamtangebot von ImmoScout24 in Hessen, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg mit jeweils 19 Prozent. Beim Angebot altersgerechter Mietwohnungen punktet Berlin: 19 Prozent des Gesamtangebots ist hier für ältere Menschen geeignet. Vergleichsweise viele solcher Objekte sind auch in Rheinland-Pfalz (18 %) und Bayern (19 %) zu finden. Auch Baden-Württemberg und Hessen gehören mit einem Anteil von 17 Prozent und 15 Prozent zum oberen Drittel.

„Wie gut das Angebot von altersgerechtem Wohnraum ist, hängt auch wesentlich von der Neubau-Quote ab“, sagt Cinja Barck, Geschäftsführerin von immoverkauf24. „Denn ein Großteil der neu errichteten Gebäude der letzten Jahre entspricht in punkto Platz und Ausstattung den Anforderungen von älteren Bewohner:innen. So korreliert etwa in Bayern und Mecklenburg-Vorpommern der hohe Anteil seniorengerechter Kaufwohnungen mit einem hohen Anteil von Neubauten von 16 bis 18 Prozent am Gesamtangebot.“

Geringstes Kauf- und Mietangebot für Senioren in ostdeutschen Bundesländern
Das geringste Angebot an altersgerechten Wohnungen zum Kauf ist in Thüringen und Sachsen zu finden: Nur jeweils sechs Prozent der Eigentumswohnungen sind als seniorengerecht ausgewiesen. In Sachsen-Anhalt liegt der Anteil mit sieben Prozent nur geringfügig höher. Gleichzeitig haben die drei Bundesländer mit 26 bzw. 27 Prozent den höchsten Anteil an Rentner:innen (65+Jahre). Das Missverhältnis von Angebot und potenziellem Bedarf ist somit besonders ausgeprägt.

Auch wer in Hamburg, Bremen oder Berlin nach solchen Kaufobjekten sucht, kann nur aus jeweils neun Prozent des Gesamtangebots wählen. Jedoch liegt der Seniorenanteil zwischen 18 Prozent und 21 Prozent recht niedrig. Auch Mietwohnungen für Ältere sind in Sachsen-Anhalt und Thüringen mit jeweils sieben Prozent sowie Sachsen mit acht Prozent gering vertreten. Ebenfalls nicht gut aufgestellt sind Mecklenburg-Vorpommern (11 %) und Hamburg (10 %).

Höchstpreise für barrierearme Wohnungen in Hamburg, Berlin und Bayern

Neben dem Mangel sind auch die Preise barrierearmer Wohnungen für viele Suchende ein Problem. Die höchsten Durchschnittspreise für Kaufwohnungen werden in Hamburg, Berlin und Bayern aufgerufen. In der Hansestadt liegt der Preis mit 7.339 Euro pro Quadratmeter am höchsten. In Berlin kostet der Quadratmeter seniorengerechter Wohnraum 6.975 Euro, in Bayern durchschnittlich 6.823 Euro.

Auch barrierearme Mietwohnungen sind in Bayern, Berlin und Hamburg mit jeweils rund 16 Euro pro Quadratmeter besonders teuer. Zu den teuersten fünf Bundesländern zöhlen außerdem Brandenburg und Hessen, hier werden 13 Euro und 15 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.

Altersgerechte Wohnungen in Thüringen, Saarland und Sachsen-Anhalt mehr als 50 Prozent teurer als andere Wohnungen

Die geringsten Kaufpreise finden Interessenten von seniorengerechten Wohnungen in Sachsen-Anhalt (2.718 €), Saarland (3.029 €) und Thüringen (3.038 €). Dennoch können sie sich solche Immobilien hier nicht unbedingt besser leisten. Zum einen fallen die Durchschnittsgehälter in diesen Bundesländern geringer aus. Zum anderen gehen mit dem Attribut „altersgerecht“ in der Regel deutlich höhere Preise einher. Und dieser Preisunterschied fällt in ostdeutschen Bundesländern und im Saarland besonders drastisch aus. So liegt der Quadratmeterpreis einer barrierearmen Wohnung in Thüringen 67 Prozent höher als der Durchschnittspreis nicht-seniorengerechter Wohnungen. Im Saarland übersteigt der altersgerechte Quadratmeterpreis (3.029 €) den durchschnittlichen Angebotspreis um 57 Prozent und in Sachsen-Anhalt (2.718 €) sind es 58 Prozent.

Deutlich niedriger liegt der Quadratmeterpreis seniorengerechter Mietwohnungen mit acht bis zehn Euro in den meisten ostdeutschen Bundesländern. Jedoch ist auch hier der Preisunterschied zwischen seniorengerechten und konventionellen Mietwohnungen stark ausgeprägt: So kostet der senioregerechte Quadratmeter in Brandenburg (13,40 €/m2) und Sachsen (10,12 €/m2) jeweils 44 Prozent mehr als der einer nicht-altersgerechten Wohnung. In Mecklenburg-Vorpommern (9,51 €/m2) und Thüringen (8,61 €/m2) liegt der Unterschied jeweils bei 27 Prozent.



















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