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20.12.2023 Trendwende für europäische Gewerbeimmobilienmärkte im Jahr 2024

Da sich die Inflation gegenüber dem Höchststand von 2022 verringert und sich Zinserhöhungszyklen der Zentralbanken ihrem Ende nähern, prognostiziert die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W) in ihrem „EMEA Outlook 2024“ eine Markterholung auf den europäischen Immobilienmärkten, wenn auch mit unterschiedlicher Geschwindigkeit in Bezug auf Länder und Asset-Klassen.

Sukhdeep Dillon, Head of EMEA Forecasting bei C&W, erläutert: „Mit Blick auf das Jahr 2024 zeigen unsere Prognosen, dass sich die Gewerbeimmobilienmärkte nach einer turbulenten Zeit einem Wendepunkt nähern. Auch wenn das Wirtschaftswachstum im Moment noch gedämpft ist, scheint sich das Blatt zu wenden. Während Risiken wie die anhaltende Inflation bestehen bleiben, deuten die Prognosen eher auf eine moderate Expansion als auf eine Rezession in Europa hin. Das geringere Transaktionsvolumen auf zahlreichen Märkten hat zu einer langsameren Phase der Preisfestsetzung geführt, insbesondere im Bürosektor.“

Büroflächen: Qualität vor Quantität

Trotz der insgesamt gesunkenen Nachfrage auf dem europäischen Büromarkt entfällt mehr als die Hälfte der Vermietungen auf Flächen in 1A-Lagen. Da die Unternehmen hybride Modelle mit festen Büroarbeitstagen und Zeiten im Homeoffice für ihre Mitarbeiter bevorzugen, werden weiterhin Gebäude mit einem Dreiklang aus guter Lage, hervorragender Ausstattung und Nachhaltigkeit stark nachgefragt. Der Trend zu qualitativ höheren Flächen, der seit 2020 besteht, setzt sich fort.

In den kommenden Jahren werden Gebäude mit einer positiven ESG-Bilanz zum Standard werden. Angesichts der Tatsache, dass 76 % der bestehenden europäischen Büroflächen Gefahr laufen, aus ESG-Perspektive bis zum Jahr 2030 veraltet zu sein, bedeutet die weiterhin robuste Mietnachfrage einen Anreiz für Investoren Büroobjekte zu modernisieren oder alternative Nutzungsmöglichkeiten für sie zu finden.

Logistik: Umsatz wird voraussichtlich Niveau vor der Pandemie erreichen

Nach einem außergewöhnlichen Wachstum während der Pandemie hat sich die Aktivität der europäischen Logistiknutzer im Jahr 2023 deutlich verringert. Die anhaltende Zunahme des E-Commerce, das Nearshoring der Produktion und die Nachfrage nach nachhaltigen Flächen werden jedoch die mittel- bis langfristige Nachfrage weiter ankurbeln. C&W erwartet, dass der Flächenumsatz 2024 das Niveau vor der Pandemie erreichen wird.

Die Erwartung einer deutlicheren Erholung der Investitionstätigkeit beruht auf dem Vertrauen, dass Investoren Kapital für Logistik- und Industrieimmobilien mit einem Value-add- oder opportunistischem Ansatz bereitstellen.

Einzelhandel: Stabile Nachfrage nach erstklassigen Immobilien in einem schwierigen Umfeld

Der Einzelhandel sieht sich mit anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. C&W erwartet bis Ende 2024 keine Erholung beim Umsatzvolumen. Weil die Verbraucher mit höheren Lebenshaltungskosten konfrontiert sind, hat das Konsumverhalten nachgelassen und auch die Zahl der Touristen, liegt noch immer unter dem Niveau von vor der Corona-Pandemie.

Aufgrund der Herausforderungen konzentrieren sich die Einzelhändler weiterhin auf die Schaffung attraktiver Verkaufsflächen mit Erlebnischarakter in erstklassigen Lagen. Aus der hierauf ausgerichteten Fokussierung resultiert, dass seit 2021 europaweit 30 % der Vermietungen auf Modeeinzelhändler entfallen. Dies hat zu einem Wiederanstieg der Einzelhandelsmieten geführt, die entweder auf dem Niveau von vor 2020 oder darüber liegen, wenn es sich um qualitativ hochwertige Standorte handelt.

Wohnen: Anhaltende Nachfrage

Nicht-konjunkturelle demografische Faktoren wie die alternde Bevölkerung, die sinkende Wohneigentumsquote und die Urbanisierung sorgen weiterhin für eine hohe Nachfrage und tragen dazu bei, dass das Angebot bei Seniorenwohnungen, privaten Mietobjekten und Studentenwohnungen nicht der Nachfrage entspricht. Während steigende Baukosten bislang Investitionsaktivitäten negativ beeinflussten, deuten Prognosen jetzt darauf hin, dass eine nachlassende Inflation im Jahr 2024 zu einer Trendwende in Europa führen kann.























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