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17.01.2024 Immobilienverrentung bietet Milliardenmarkt für Family Offices

In Deutschland gibt es laut Mikrozensus des statistischen Bundesamts aktuell rund 16,5 Mio. Haushalte mit Wohneigentum. In der letzten Einkommens- und Verbrauchsstichprobe aus dem Jahr 2018 wurde aufgeschlüsselt, dass rund 6 Mio. der Eigentümerimmobilien, also Immobilien, die von ihrem Eigentümer oder ihrer Eigentümerin bewohnt werden, die Kriterien erfüllen, um für eine Form der Immobilienverrentung in Frage zu kommen. Dabei wird die Immobilie verkauft, der Eigentümer behält aber das Wohnrecht und verzichtet dafür auf einen Teil der Kaufsumme. Dennoch wird dieser große Markt bisher noch recht stiefmütterlich behandelt, vor allem institutionelle Investoren halten sich zurück. Dadurch ergibt sich jedoch für Akteure mit hohem Eigenkapital und langfristigen Investitionsstrategien wie beispielsweise Family Offices eine interessante Marktnische.

Janine Hardi, Gründerin der Beratungsplattform RentePlusImmobilie.de sagt: „Noch gibt es Probleme bei der Skalierung des Marktes. Der Schritt hin zur Verrentung ist ein sehr individueller, da für jeden Eigentümer ein passendes Modell gefunden werden muss. Verrentete Immobilien lassen sich schwer in Fonds zusammenschließen und sind daher für institutionelle Investoren noch nicht attraktiv genug. Vor allem für kleinere, agilere Investoren mit entsprechendem Eigenkapital wie Family Offices bieten sich jedoch spannende Opportunitäten.“

Der Markt für Immobilienverrentung ist trotz des großen finanziellen Potenzials bisher noch nicht in den Fokus professioneller Investoren geraten. Ein Grund dafür ist die schlechte Planbarkeit, wie lange der Verkäufer eine Immobilie selbst nutzen wird und wann eine Rendite zu erwarten ist. Im Gegenzug erhält der Käufer allerdings einen deutlichen Preisabschlag auf den aktuellen Marktwert – sozusagen als Risikorendite. Für Investoren mit risikoaversen Anlagestrategien und einem durchschnittlichen Anlagehorizont von 15 Jahren sind verrentete Immobilien deshalb ein attraktives Produkt.

Zum Marktpotenzial ergänzt Janine Hardi: „Selbstverständlich eignet sich nicht jede der rund 6 Mio. Eigentümerimmobilien für die Verrentung. Zum einen kämpft nicht jeder dieser Haushalte mit Finanzierungsschwierigkeiten und muss daher die eigene Immobilie veräußern, um Kapital für Pflegekosten, energetische Sanierung oder andere Projekte freizusetzen. Zum anderen können ein zu niedriger Immobilienwert, negative Prognosen zur Wertentwicklung oder unklare Eigentumsverhältnisse die Immobilie zu uninteressanten Renditeobjekten machen. Aber selbst, wenn man solche Objekte aus der Betrachtung nimmt, kann potenziell von aktuell rund 2,1 Mio. Haushalten ausgegangen werden, für die eine Immobilienverrentung eine attraktive Option zur Altersfinanzierung ist. Unter Berücksichtigung der aktuellen Immobilienpreise in den relevanten Ballungsgebieten reden wir hier von einem Markt im Gesamtwert von knapp über 1 Billion Euro und einem Verrentungswert von ca. 500 Mrd. Euro. Das sind pro Jahr 50 Mrd. Euro Eigenkapital die investiert werden könnten.“

Ein großer Vorteil verrenteter Immobilien ist der oftmals hohe Abschlag beim Kaufpreis. Da der ehemalige Eigentümer in der Immobilie wohnen bleibt und Teile des Kaufpreises – je nach Modell – über einen längeren Zeitraum ausgezahlt werden, sind die initialen Kaufpreise oft weit unter dem Marktwert. Es gibt keine Vermietungs- oder Verwaltungsrisiken, da die zukünftigen Mieten bereits zu Beginn abdiskontiert vereinnahmt werden und vom Kaufpreis abgezogen werden. So bieten sich für kapitalstarke Investoren hervorragende Möglichkeiten, Immobilien zu günstigen Konditionen zu erwerben, die in den meisten Fällen nie auf den regulären Immobilienmarkt gelangen würden. Zudem ermöglicht das Modell der Immobilienverrentung Senioren in den gewohnten vier Wänden wohnen zu bleiben und mit dem Erlös die Altersfinanzierung zu sichern – und ist damit ein wichtiges Werkzeug gegen das wachsende Problem der Altersarmut.

























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