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18.01.2024 Blick auf den deutschen Immobilienmarkt: 5 Gründe für Optimismus

Ein echtes Immobilienkrisenjahr liegt hinter uns. Historisch niedrige Transaktionsvolumina, rasant gestiegene Zinsen und Insolvenzen, insbesondere von Projektentwicklern, prägten das vergangene Jahr. Die noch zu Jahresbeginn erhoffte Erholung ist ausgeblieben und kaum ein Akteur, ob Investor, Projektentwickler, Bank oder Dienstleister, war nicht vom Stillstand auf dem Transaktionsmarkt betroffen. Die im Sommer 2022 eingeleitete Zinswende der EZB zur Inflationsbekämpfung stellte nicht nur viele Unternehmen vor Finanzierungsprobleme, sondern läutete auch das endgültige Ende des bisherigen Immobilienzyklus ein. Deutlich gestiegene Spitzenrenditen über alle Assetklassen hinweg, Mittelabflüsse aus Immobilienfonds und der Stillstand am deutschen Transaktionsmarkt haben die Stimmungsbarometer auf einen neuen historischen Tiefstand sinken lassen. Lediglich die Aussicht auf baldige Zinssenkungen im Jahr 2024 konnte zum Jahresende als kleiner Stimmungsaufheller dienen.

Marktausblick Deutschland

Mit den anstehenden Wahlen in den USA und Europadeutet vieles darauf hin, dass in 2024 die geopolitischen Weichen für die kommenden Jahre gestellt werden. Gerade in Deutschland, dessen Wirtschaftskraft stark von stabilen Bündnissen mit den europäischen und transatlantischen Partnern abhängt, blickt man daher mit einer gewissen Sorge auf die anstehenden Wahlen. Eine stärkere Emanzipation von den Großmächten USA und China könnte aber auch zu einem „Zusammenrücken“ in Europa führen und größere Investitionen nach sich ziehen, die die Wirtschaft ankurbeln. Für den deutschen (Immobilien-)Markt muss das politisch heikle Jahr also nichts Schlechtes bedeuten.

Was gibt darüber hinaus Anlass zu Optimismus für das Jahr 2024?

1. Das Zinsumfeld hat sich stabilisiert. Im Jahresverlauf sind sogar Zinssenkungen möglich, so dass keine weiteren zinsbedingten Abwertungen von Immobilien zu erwarten sind und die Planbarkeit für Immobilienakteure steigt.

2. Die Renditen von Staatsanleihen sind bereits Ende 2023 deutlich gesunken. Die Risikoprämie bzw. die relative Attraktivität von Immobilieninvestments nimmt daher wieder zu.

3. Die nahezu zum Erliegen gekommene Neubautätigkeit wird den Nachfragedruck auf deutsche Bestandsimmobilien weiter erhöhen. Vor allem im Wohnungsbereich ist daher mit steigenden Mieten zu rechnen. Das betrifft auch moderne, energieeffiziente Büroflächen.

4. ESG bleibt ein wertbestimmender Faktor und durch die fehlende Neubautätigkeit haben die dringend benötigten Handwerker wieder freie Kapazitäten, um energetische Sanierungsmaßnahmen im Gebäudesektor voranzutreiben.

5. Als größte Volkswirtschaft Europas und drittgrößte Volkswirtschaft der Welt bietet Deutschland trotz Überbürokratisierungstendenzen und politischer Zögerlichkeit weiterhin hohes Nachfragepotenzial und attraktive Rahmenbedingungen für Immobilieninvestments.

(Von: Florian Wenner, Head of Research & ESG bei Primonial REIM Germany)





















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