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24.01.2024 Immobilienmarkt Schleswig-Holstein: Radikale Wende ist nicht in Sicht

Zweimal im Jahr erstellt die Gutachtenabteilung der OTTO STÖBEN GmbH ihren Marktbericht, in den die Immobilien- und Vermietungspreise der einzelnen regionalen Bereiche Schleswig-Holsteins und des Hamburger Randgebietes einfließen.

Immobilienmarkt 2024

Das sehr ereignisreiche Jahr 2023 liegt nun hinter uns. Es wurde unter anderem das Gebäudeenergiegesetz (GEG) endgültig beschlossen. Hierdurch ist seither eine Unsicherheit und Vorsicht auf dem Immobilienmarkt deutlich zu bemerken, vor allem im Hinblick auf alte Bestandsimmobilien, die den energetischen Anforderungen nicht mehr entsprechen, was in der Folge unter Umständen nicht unerhebliche Investitionen nach sich zieht. Die Entwicklung der Finanzierungszinsen verstärkte diesen Faktor und führte sogar häufig dazu, dass Finanzierungen geplatzt sind, obwohl eine grundlegende Finanzkraft vorlag. Inzwischen haben sich die Zinsen dem Anschein nach etwas erholt und weisen sogar einen leicht rückläufigen Trend auf.

Die Inflationsrate zum Ende des Jahres 2023 zeigte einen niedrigeren Wert im Vergleich zum Vorjahr 2022. Die Experten aus der Wirtschaft rechnen mit einem weiteren Rückgang der Inflationsrate und prognostizieren für das Jahr 2024 eine durchschnittliche Inflation von unter 3 %. Diese Aspekte lassen einen positiven Blick in das Jahr 2024 zu. Im ersten Halbjahr 2024 ist noch keine maßgebliche Wende in Sicht, gegebenenfalls kann aber ab dem Sommer 2024 eine optimistischere Entwicklung einkehren. Garantien hierfür gibt es selbstverständlich keine, wie uns die unerwarteten Ereignisse aus der Vergangenheit immer wieder aufzeigten.

Marktentwicklung

Wir gehen davon aus, wie bereits im vorherigen Absatz angedeutet, dass im ersten Halbjahr 2024 keine markanten Veränderungen am Immobilienmarkt zu verzeichnen sein werden. Es wird Verkäufe geben, da Verkäufer und ebenso Kaufinteressenten vorhanden sind. Die Vermarktungszeiträume sind nach wie vor größer als in den Vorjahren, was unter Umständen den länger andauernden Finanzierungsabwicklungen geschuldet ist. Ein wesentlicher Aspekt ist aber die Differenz der Preisvorstellungen zwischen den Verkäufern und Käufern. Die Verkäufer hoffen darauf, einen möglichst hohen Verkaufspreis zu erzielen, wie es bis Anfang 2022 noch möglich war. Häufig fehlt immer noch das Verständnis dafür, dass die überhöhten Preisvorstellungen aus der heutigen Sicht nicht mehr marktgerecht sind und in einigen Fällen schon fast als sogenannte Mondpreise bezeichnet werden können.

Aufgrund der grundlegenden Umstände (Zinsen, Inflation, GEG) wollen die Käufer diesen Preisvorstellungen in vielen Fällen nicht nachkommen, selbst wenn sie dazu bereit wären, hohe Immobilienpreise zu akzeptieren. Dieser Status ist bis dato auf den digitalen Portalen deutlich abzulesen, und zwar durch die regelmäßigen und teilweise erheblichen Reduzierungen der Angebotspreise. Dadurch entsteht eine Phase des zwischenzeitlichen Stillstands in der Vermarktung. Die Verkäufer warten mit hohen Verkaufspreisen auf Interessenten und die Kaufinteressenten warten auf Senkungen der Angebotspreise. Solange sich dahingehend keine Veränderung abzeichnet – egal wodurch diese hervorgerufen werden könnte – wird sich die Stimmung am Immobilienmarkt nicht relevant verändern. Es bleibt also abzuwarten, welche Bewegungen am Markt zu verzeichnen sein werden. Eine radikale Wende ist aktuell nicht in Aussicht.
























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