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05.02.2024 Instandhaltung der Wohnung: 61% der Mieter hatten 2023 Probleme

Probleme bei der Instandhaltung ihrer Wohnung sind für Mieter in Deutschland alles andere als eine Seltenheit: 61 Prozent gaben an, damit im vergangenen Jahr konfrontiert gewesen zu sein. Besonders häufig betraf dies die Raumtemperatur (26 Prozent), Wassertemperatur und -druck (25 Prozent) sowie Feuchtigkeit und Schimmel (23 Prozent). Oft überstieg die Wartezeit auf die Instandhaltung einen akzeptablen Rahmen bei Weitem. Besonders betroffen sind Familien, die zur Miete wohnen. Sie wendeten insgesamt 2,76 Millionen Euro aus eigenen Mitteln und 1,4 Millionen Tage für die Behebung von Problemen auf, deren Lösung ihrer Meinung nach im Verantwortungsbereich ihrer Vermieter gelegen hätte. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage* von FTI Consulting im Auftrag von Plentific, für die eine Stichprobe von mehr als 1.000 Personen in Deutschland, Großbritannien und den USA befragt wurde. Bemängelt wird vor allem die Kommunikation mit der Hausverwaltung: Lediglich 15 Prozent der Mieter in Deutschland wurden mit Status-Updates über den Instandhaltungsprozess informiert.

Gar nicht oder zu spät durchgeführte Instandhaltungsmaßnahmen sind für Bewohner von Mietwohnungen in Großbritannien, den USA und Deutschland ein großes Problem. In den vergangenen zwölf Monaten waren 61 Prozent der deutschen Mieter damit konfrontiert (Großbritannien: 70 Prozent, USA: 69 Prozent). So wurden etwa nur 26 Prozent aller auftretenden Probleme in Zusammenhang mit Feuchtigkeit und Schimmel sowie mit Lärm überhaupt gelöst. Auch Probleme in Zusammenhang mit der Wassertemperatur und dem Wasserdruck (42 Prozent) sowie der Raumtemperatur (43 Prozent) wurden in weniger als der Hälfte der gemeldeten Fälle der vergangenen zwölf Monate behoben. Bei den Instandhaltungsmaßnahmen, die durchgeführt wurden, war die Wartezeit zudem oftmals sehr lang und überschritt einen akzeptablen Rahmen: Besonders lange mussten Mieter in Deutschland warten, wenn es um Schädlingsbekämpfung (im Durchschnitt 59 Tage), die Stromversorgung (38 Tage) sowie die Wassertemperatur und den Wasserdruck (27 Tage) ging.

„Unsere Umfrage zeigt deutlich: In der Wohnungswirtschaft herrscht eine Instandhaltungsmisere, die nicht nur der Reputation der Branche schadet“, sagt Karin Shalev Shogol, General Managerin von Plentific in Deutschland. „Eigentümer und Hausverwaltungen müssen ihr Schadensmanagement professioneller aufstellen: Das reicht von der Kommunikation bis hin zur Umsetzung. Wenn gemeldete Schäden und Mängel nicht behoben werden, sorgt das für Unmut auf allen Seiten und schlägt sich am Ende des Tages auch finanziell nieder, wenn Mieten gemindert werden, Leerstände steigen und Neuvermietungen häufiger notwendig werden.“

Werden bestehende und gemeldete Probleme nicht behoben, ist dies einerseits für die Bewohner selbst nachteilig. Mehr als ein Fünftel (22 Prozent) der in Deutschland befragten Bewohner gaben an, dass die allgemeine Beeinträchtigung ihres Lebens durch ungelöste Mängel an den Mietobjekten im letzten Jahr inakzeptabel gewesen sei. Genauer: Mehr als ein Fünftel der Bewohner sagte, die finanziellen (21 Prozent) und zeitlichen (20 Prozent) Belastungen für die Mängelbeseitigung gingen über ein akzeptables Maß hinaus.

Reputation der Wohnungswirtschaft leidet unter ineffektiver Hausverwaltung

Eine ineffektive Hausverwaltung verursacht andererseits auch bei Vermietern und Eigentümern Probleme, denn die beschriebenen Ergebnisse wirken sich auch negativ auf die Reputation der Vermieter und Verwalter aus. Insgesamt würde fast die Hälfte (46 Prozent) der Bewohner ihre Wohnung wahrscheinlich nicht weiterempfehlen. Ebenso würde der gleiche Anteil der Bewohner) ihren Hausbesitzer oder Immobilienverwalter wahrscheinlich nicht an andere weiterempfehlen. Ein Großteil dieser negativen Stimmung bezieht sich auf die Kommunikation zwischen Vermieter, Immobilienverwaltung und den Bewohnern im Zusammenhang mit Mängelbeseitigung. 22 Prozent der Bewohner wurden nie über den aktuellen Status auf dem Laufenden gehalten – in Deutschland erhielten nur 15 Prozent zeitnahe Statusinformationen. Gleichzeitig gaben 94 Prozent der befragten Bewohner an, dass die Reaktionsbereitschaft der Eigentümer und Verwalter auf die gemeldeten Mängel- und Instandhaltungsprobleme für sie wichtig sei.

„Oft reicht eine Rückmeldung, dass sich jemand um das gemeldete Problem kümmert, völlig aus. Wenn aber nur rund jeder sechste Mieter über den Fortschritt der Mängelbeseitigung informiert wird, muss man sich über aufkommende Unzufriedenheit nicht wundern“, sagt Shalev Shogol.

Zentralisierung und Digitalisierung steigern Bewohnerzufriedenheit

Fast die Hälfte (49 Prozent) der befragten deutschen Bewohner gab an, dass eine klare und transparente Kommunikation mit ihrem Vermieter oder Verwalter ihre Zufriedenheit mit ihrem derzeitigen Zuhause erhöhen würde. Auch würden sie ihre derzeitige Wohnsituation positiver bewerten, wenn die Kosten der Problembehebung transparenter wären und Feedback zu Dienstleistungen und Dienstleistern gegeben würde, die an der Lösung arbeiten.

„Ineffektives Immobilienmanagement und mangelhafte Kommunikation zwischen Eigentümern, Immobilienverwaltungen und Bewohnern beeinträchtigen die Lebensqualität. Finanzieller Druck und Stress für die Haushalte und negative Auswirkungen für die Eigentümer von Immobilien sind die Folge“, sagt Shalev Shogol. „Die Lösung liegt in der Zentralisierung, Digitalisierung und allgemeinen Optimierung der Kommunikation und der technischen Immobilienverwaltung.“

Die Umfrage zeigt einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der professionellen, zentralen Bearbeitung von Anfragen an Verwalter und dem Umzugswunsch der Bewohner: In allen drei untersuchten Märkten ist es deutlich wahrscheinlicher, dass Bewohner umziehen wollen, wenn ihre Mängelbeschwerden nicht zentral bearbeitet werden. Nur 19 Prozent derjenigen in Deutschland, die Mängel oder Schäden zentral melden können, erwägen einen Umzug im kommenden Jahr, wohingegen 39 Prozent derjenigen ohne eine solche Lösung einen Umzug in Betracht ziehen. In den USA ist dieser Unterschied sogar noch ausgeprägter (26 Prozent gegenüber 58 Prozent). Vor allem jüngere Bewohner bevorzugen den Einsatz von Technologie und möchten ihre Meldung digital stellen und auch digital über den Status informiert werden - mehr als die Hälfte (51 Prozent) der unter 30-jährigen würden eine App für Angelegenheiten mit ihrer Wohnung bevorzugen.






















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