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03.06.2024 Politik versäumt nachhaltige Lösung für Pflege

Der Markt für Gesundheits- und Pflegeimmobilien ist im vergangenen Jahr massiv geschrumpft. Das Investitionsvolumen sank im Jahr 2023 laut Values Real Estate von vorher 3,2 Mrd. EUR auf gerade einmal 1 Mrd. EUR. Rund 800 Betreiber von Gesundheitsimmobilien mussten Insolvenz anmelden. „Die Vielzahl an Insolvenzen in Kombination mit Fachkräftemangel und behördlichen Hürden schrecken Investoren ab. Zukünftig wird die häusliche Pflege massiv an Bedeutung gewinnen“, erklärt Janine Hardi, Gründerin des Beratungsportals RentePlusImmobilie.

Laut Pflegeheim-Atlas Deutschland 2023 gibt es in der gesamten Bundesrepublik schon jetzt einen Bedarfsüberhang an Pflegeplätzen. Aktuelle Prognosen zeigen, dass sich dieser vor allem in Westdeutschland bis 2040 massiv erhöhen wird. Den größten Nachholbedarf wird es demnach in Bayern (19,3 Prozent), Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg (jeweils 18,8 Prozent) geben. Dass sich hieran etwas ändert, ist im Hinblick auf Bau- und Finanzierungskosten unwahrscheinlich.

Janine Hardi prognostiziert: „Es wird perspektivisch keine Pflegeeinrichtungen mehr geben, da Betreiber solcher Institutionen aufgrund bürokratischer Anforderungen und einem Mangel an Pflegepersonal solche nicht mehr betreiben können. Gleichzeitig treibt der demografische Wandel die Nachfrage und Ausgaben u. a. für Personal und Miete steigen, sodass die Wenigen, die das Glück haben, einen Platz zu erhalten, mit hohen Kosten rechnen müssen. Zusammen mit unzureichenden Rentenzahlungen wird Pflege in Zukunft zu einem weiteren Faktor für Altersarmut und aufgrund fehlender Einrichtungen wieder vermehrt in den eigenen vier Wänden stattfinden müssen.“

Die Bundesregierung hat jüngst das Rentenpaket II verabschiedet. Darin sind verschiedene Ansätze enthalten, um Altersarmut vorzubeugen und die Lebensqualität im Alter zu erhalten. Auch neue Ansätze wie die Einführung des Generationenkapitals sind geplant. Ein Hebel, der in der Debatte jedoch gänzlich unerwähnt bleibt, ist die Immobilienverrentung.

„Immobilienverrentungsmodelle ermöglichen es, das in der Immobilie gebundene Kapital freizusetzen und dabei weiterhin in den eigenen vier Wänden wohnen zu können. So braucht es weniger stationäre Pflegeplätze und anfallende Pflegekosten können durch die Verrentungszahlungen finanziert werden“, erklärt Janine Hardi. „Dennoch werden im politischen Diskurs weiter nur Symptome diskutiert und mit Aktienrente, Beitragserhöhungen und Bundeszuschüssen nur Flickschusterei betrieben. Nachhaltige Lösungen, die sowohl fehlende Pflegeplätze ausgleichen als auch Altersarmut bekämpfen, wie es die Immobilienverrentung bietet, finden nicht statt.“

Geht die Bundesregierung auf ihrem aktuellen Pfad hin zu einer eher ambulanten Pflege weiter, muss sie gleichzeitig dafür sorgen, dass pflegebedürftige Menschen die hohen Kosten dafür zahlen können. Die Immobilienverrentung stellt zumindest für Immobilieneigentümer eine Möglichkeit dar, dies zu tun, ohne im hohen Alter noch einmal umzuziehen. Dafür müssen jedoch entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden. Nur mit einheitlichen Regelungen kann der Markt transparenter werden und mittels Immobilienverrentung eine nachhaltige Lösungsalternative für den Pflegemangel entstehen.




























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