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19.11.2021 Adelaer nutzt FinLoops digitale Plattform für Immobilienfinanzierungen

Adelaer, der größte unabhängige Makler für gewerbliche Immobilienfinanzierungen in den Niederlanden, hat einen exklusiven „White-Label“-Vertrag zur Nutzung der paneuropäischen Fintech-Plattform des deutschen Unternehmens FinLoop mit einem Volumen von 5,0 Milliarden Euro in den Benelux-Ländern abgeschlossen. Ziel ist es, die Digitalisierung und die internationale Kapitalmarktfinanzierung in den Niederlanden zu beschleunigen.

Das Volumen der inländischen Bankkredite für Gewerbeimmobilien in den Niederlanden ist um 40 Prozent auf rund 60 Milliarden Euro im Jahr 2020 gesunken, während es vor zehn Jahren in Folge der globalen Finanzkrise noch bei fast 100 Milliarden Euro lag. Die niederländischen Kreditgeber sahen sich durch die zunehmende Regulierung gezwungen, ihre Kapitalgewichtung für Immobilien auf die am wenigsten riskanten Kernbereiche des Marktes zu reduzieren.

Der Rückzug der Banken hat zu einer zunehmenden Finanzierungslücke geführt, die von Adelaer auf 3,0 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt wird. Diese Finanzierungen sind von entscheidender Bedeutung für die Umsetzung notwendiger Bauprojekte in den niederländischen Städten. So werden in den nächsten zehn Jahren rund eine Millionen Wohnungen benötigt, um die Krise im Bereich des bezahlbaren Wohnraums zu bewältigen. Des weiteren erfordern strukturelle Veränderungen, wie der wachsende E-Commerce, steigende Kosten und die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, neue Nutzungsmöglichkeiten leerstehender Einzelhandelsimmobilien in den niederländischen Premium-Lagen. Hinzu kommt die Zielsetzung, die Dekarbonisierung des Immobilienbestands in den Städten bis zum Jahr 2050, dem Ablauf der EU-Frist für den „Green Deal“, zu erreichen. Dies insbesondere durch Investitionen in kohlenstoffneutrale Sanierungen und Entwicklungen.

Daan Reekers, Gründer und Chief Compliance Officer bei Adelaer, sagt: „Die niederländische Gewerbeimmobilienbranche braucht dringend einen Weg, um die wachsende Finanzierungslücke zu schließen, die durch den allmählichen Rückzug traditioneller inländischer Bankfinanzierer entstanden ist. Neue Wege sind notwendig, wenn wir die vielfältigen Herausforderungen unserer Städte, von der Krise des bezahlbaren Wohnraums, über die Umstellung des Einzelhandels, bis hin zur Dekarbonisierung, bewältigen wollen.“

Adelaer hat mit FinLoop einen exklusiven „White-Label“-Vertrag unterzeichnet, um deren paneuropäische Fintech-Plattform für die Benelux-Länder zu nutzen. Die Digitalisierung des Finanzierungsprozesses ist der effizienteste Weg zur Diversifizierung der Finanzierungsquellen auf internationale und regionale Kapitalmärkte. „Wir glauben, dass die Adelaer-FinLoop-Plattform letztendlich zum Modell für eine zukünftige digitale niederländische Immobilienbank werden könnte, die benötigt wird, um die finanzielle Stabilität und das Wachstum des größten Wirtschaftssektors der Niederlande zu sichern“, sagt Daan Reekers, der die Kooperation auf dem „Adelaer Symposium 2021“ in Den Bosch bekannt gab.

Europaweite Transaktionen von gewerblichen Immobilienkrediten, die über die FinLoop-Plattform abgewickelt werden, haben sich im Laufe der Covid-19-Pandemie rasant entwickelt. Unternehmen und Einzelpersonen haben sich mittlerweile daran gewöhnt, Finanztransaktionen online durchzuführen. Das Kreditvolumen auf FinLoop ist von rund 400 Millionen Euro im ersten Quartal 2021 auf 2 Milliarden Euro im zweiten Quartal gestiegen und wird voraussichtlich 5,0 Milliarden Euro zum Jahresende erreichen, wobei bereits aktuell 1.500 Banken und alternative Kreditgeber auf der Plattform registriert sind. FinLoop bietet eine breite Palette an Finanzierungen, auch für anspruchsvollere Entwicklungsprojekte oder Sektoren, die besonders stark von der Pandemie betroffen sind, wie Hotels, Einzelhandel und Büros. Eine besonders starke Nachfrage verzeichnete die Plattform insbesondere in den DACH-Märkten.

Dr. Thomas Schneider, CEO and Co-Founder von FinLoop sagt: „FinLoop hat seit Anfang 2021 ein rasantes Wachstum des Volumens der über seine Plattform abgewickelten europaweiten gewerblichen Immobilienkredite erzielt. Dies ist nicht nur auf das wachsende Vertrauen der Finanzmärkte in die Nutzung bewährter und sicherer Fintech-Anwendungen in der Covid-19-Pandemie zurückzuführen, sondern auch darauf, dass sowohl Immobilienkreditgeber als auch Kreditnehmer erkennen, dass FinLoop ein weitaus breiteres Spektrum an Markteilnehmern erreicht. Dadurch werden schnellere Geschäftsabschlüsse bei gleichzeitig geringeren Kosten ermöglicht. Dies erhöht Kreditbearbeitungseffizienz im Vergleich zu traditionellen Bank- und anderen Finanzierungskanälen. Bisher hat es auf unserer Plattform keine Anfrage gegeben, bei der wir keine interessierten Finanzierer finden konnten. Wir erwarten, dass unsere White-Label-Vereinbarung mit Adelaer, die einen Transaktionsumsatz von rund 1,0 Milliarden Euro erreichen, unseren Marktanteil und Bekanntheitsgrad in den Niederlanden erhöhen wird. Wir arbeiten auch daran, Kreditanträge von Kreditnehmern über einen ESG-Filter zu bearbeiten, die es Banken, alternativen Kreditgebern und Investoren ermöglichen, ihre Geschäftspartner neben traditionellen Finanzrisikokennzahlen auf Grundlage ihrer ESG-Richtlinien auszuwählen.“

Sylvester Eijffinger, emeritierter Professor der Universität Tilburg und Beiratsmitglied Adelaer Group, betont: „Die zunehmende Belastung durch die Regulierung erschwert den Zugang von Bauträgern und Immobilieninvestoren zu Finanzierungen über traditionelle Bankkanäle in den Niederlanden. Wir brauchen einen tieferen und diversifizierteren Zugang zu den internationalen Kapitalmärkten, wie es in den USA und im Vereinigten Königreich der Fall ist. Eine niederländische Immobilienbank, die forderungsbesicherte Anleihen mit hoher Bonität begeben kann, würde die Liquidität und auch die Stabilität der Finanzsysteme verbessern. Leider wäre eine solche Bank nach den Basel-IV-Eigenkapitalanforderungen stark reguliert, sodass andere Formen wie eine "Near-Bank" oder ein Fonds vielleicht eine günstigere Option darstellen. Eine solche Institution würde auch dem 1,7 Billionen Euro schweren Rentensektor in den Niederlanden, dem größten privaten institutionellen Kapitalpool in der EU und dem viertgrößten der Welt, Zugang zu alternativen Anlagen bieten. Dies ist eine wesentliche Ergänzung zu Staatsanleihen mit extrem niedriger oder negativer Rendite, da die Rentenbranche sich in den nächsten fünf Jahren auf ein neues kollektives beitragsorientiertes Regulierungssystem umstellt. Niederländische Rentengelder könnten verwendet werden, um die niederländische Krise des erschwinglichen Wohnraums zu lösen und den Übergang zur Dekarbonisierung im Städtebau zu finanzieren, während wir unseren Rentnern ein angemessenes und sicheres Renteneinkommen bieten.“







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