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30.11.2021 Deutscher Brownfield Verband zieht Jahresbilanz: Jede Menge zu tun

Deutschland diskutiert aktuell über eine Flächenknappheit, die es de facto nicht gibt. Es sind genug Flächen vorhanden. Allerdings sind es Brachflächen, oftmals so genannte Brownfields, die durch die Bank etwas anspruchsvoller sind als die beliebten Greenfields. Zurzeit fehlt es noch an attraktiven Angeboten, um die Reaktivierung dieser herausfordernden Flächen zu fördern. Um dies zu ändern, wurde Anfang 2021 der Deutsche Brownfield Verband (DEBV) gegründet.

Nachhaltigkeit fängt beim Boden an

Es zeigt sich, dass diese Verbandsgründung den Nerv der Branche trifft. Bereits im ersten Jahr traten dem DEBV 100 Brownfield-Akteure bei, die sich dafür engagieren, der Brachflächenreaktivierung in Deutschland den richtigen Stellenwert zu geben, und ihr breites Wissen direkt in Taten umsetzen.

Eine wichtige Erkenntnis der Verbandsarbeit: Echte Nachhaltigkeit fängt bereits beim Boden an und nicht erst mit dem Bau von Gebäuden. Diesen Gedanken in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik zu etablieren, ist das zentrale Anliegen des DEBV. Der Vorstand – bestehend aus Rick Mädel (Hagedorn), Sun Jensch (DAPD), Sönke Kewitz (P3 Logistic Parks), Mustafa Kösebay (Drees & Sommer), Raimund Paetzmann (Zalando) und Dr. Thomas Franke (CDM Smith) – hat hierzu einen Fahrplan mit fünf Schwerpunktthemen erarbeitet, die er in der kommenden Amtsperiode angehend will.

Erste Machbarkeitsstudie für Brachflächenkataster

Auf der Agenda stehen die Einführung eines bundesweiten Brachflächenkatasters, Bonussysteme für Sanierungen, schnellere Genehmigungsverfahren, Brownfield-Fördermittel für Kommunen und die Etablierung von Brownfield-Sanierung als Studiengang an Universitäten und Fachhochschulen. Aktuelle Themen wie die heiß diskutierte Mantelverordnung nimmt der DEBV ebenfalls ins Visier. Unterstützt werden die Arbeitsgruppen durch den 16-köpfigen Beirat sowie Fachleuten aus dem Verband.
Mittels Crowdfunding wurde bereits die erste Machbarkeitsstudie hinsichtlich der Etablierung eines deutschlandweiten Brachflächenkatasters initiiert. Sie wird durch das Fraunhofer Institut und die Spezialisten von Spacedatists erarbeitet.

Neue Mitglieder willkommen

Die Herausforderungen im Bereich der Brownfield-Entwicklung waren nie größer als heute. Der Koalitionsvertrag zwischen SPD, Grüne und FDP lässt hoffen, dass sich im Hinblick auf schnellere Genehmigungsverfahren und nachhaltige Förderprogramme tatsächlich etwas bewegen wird. Auch wenn der Vertrag erst einmal nur von einem Fla?chenverbrauchsziel von »30 ha bis 2030« spricht, so ist doch allen Beteiligten klar, dass die von der EU angestrebte »Netto Null bis 2050« weiterhin Gültigkeit hat.

Es gibt für den DEBV also auch 2022 jede Menge zu tun. DEBV-Geschäftsführer Raphael Thießen freut sich über jeden, der mitdenkt und gemeinsam mit dem Verband die Ärmel hochkrempelt. Es lohnt sich. Denn kaum ein Immobilienvorhaben ist nachhaltiger als die Sanierung und Reaktivierung ausgedienter Industriebrachen.







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