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27.01.2022 LBBW übernimmt den Immobilienfinanzierer Berlin Hyp

Die LBBW übernimmt den gewerblichen Immobilienfinanzierer Berlin Hyp, eine Tochtergesellschaft der Landesbank Berlin Holding, die ihrerseits zu 100 Prozent den Sparkassen gehört. Die Vertragsunterzeichnung fand heute statt. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung und muss noch von den zuständigen Gremien der Sparkassenorganisation genehmigt werden. Das Closing der Transaktion ist für den Sommer geplant.

„Die Berlin Hyp passt mit ihrem ertragsstarken, risikoarmen und auf Nachhaltigkeit fokussierten Geschäftsmodell hervorragend zur LBBW“, sagt Rainer Neske, Vorstandsvorsitzender der LBBW. „Wir als LBBW stärken damit eines unserer Kerngeschäftsfelder, in dem wir bereits seit mehreren Jahren sehr erfolgreich auf Wachstumskurs sind. Zugleich schaffen wir in der Sparkassenorganisation ein großes Kompetenzzentrum für die gewerbliche Immobilienfinanzierung. Damit leisten wir einen weiteren, großen Beitrag zur Bündelung der Kräfte im öffentlich-rechtlichen Bankensektor.“

Beide Banken verfolgen im gewerblichen Immobilienfinanzierungsgeschäft schon heute eine ähnliche Strategie. Die Berlin Hyp hat per 30.6.2021 ein Finanzierungsportfolio von rund 25 Milliarden Euro im Bestand. Bei der LBBW betrug das entsprechende Finanzierungsvolumen im Geschäftsfeld gewerbliche Immobilienfinanzierung rund 26 Milliarden Euro. Beide Häuser verfolgen eine gleichermaßen konservative Risikopolitik, die sich in einer guten Loan-to-Value-Relation (LTV) im Finanzierungsbestand von unter 55 Prozent widerspiegelt. Im Portfolio dominieren jeweils Bürogebäude und Wohnimmobilien. „In unserem Heimatmarkt Deutschland verbreitern wir unseren Marktzugang in unseren Kernsegmenten. Und in unseren Auslandsaktivitäten ergänzen wir uns ausgezeichnet“, sagt Thorsten Schönenberger, der im Vorstand der LBBW das Immobilien- und Projektfinanzierungsgeschäft verantwortet.

Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp, sagt: „Die Berlin Hyp hat sich in den vergangenen Jahren durch umfassende Digitalisierungsprojekte und eine vorausschauende ESG-Strategie optimal auf die Zukunft vorbereitet. Diese Stärken bringen wir künftig in die LBBW ein. Davon profitieren die Kunden beider Häuser.“ Die Berlin Hyp wird innerhalb des LBBW-Konzerns als eigenständige Tochtergesellschaft unter ihrer etablierten Marke geführt. Für Kunden sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der LBBW und der Berlin Hyp ändert sich damit nichts.

Eine weitere Gemeinsamkeit ist der langjährige Fokus auf Nachhaltigkeit. Beide Banken zählen zu den führenden Emittenten nachhaltiger Anleihen (ESG-Bonds) unter den europäischen Geschäftsbanken – zusammen sind LBBW und Berlin Hyp hier klar die Nummer eins. Zudem sind sie Innovationstreiber. Die Berlin Hyp hat im Jahr 2015 den ersten „Grünen Pfandbrief“ überhaupt und im vergangenen Jahr als weltweit erste Geschäftsbank einen Sustainability Linked Bond emittiert. Auch die LBBW ist mit ihren eigenen Green und Social Bonds ein Vorreiter in diesem Markt und unterstützt ihre Kunden bei der Emission nachhaltiger Kreditinstrumente. „Gemeinsam sind wir auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit noch stärker und können die bevorstehenden Herausforderungen aus einer Vorreiterrolle angehen“, sagt Thorsten Schönenberger und ergänzt: „Wir haben den Anspruch, der innovativste Immobilienfinanzierer in Deutschland zu sein. Dabei sehen wir auch im Corona-Umfeld sehr gute Perspektiven für das gewerbliche Immobiliengeschäft“.

Mit der Transaktion entsteht zugleich das führende Kompetenzcenter für gewerbliche Immobilienfinanzierungen innerhalb der S-Finanzgruppe. Beide Häuser bieten den Sparkassen eine Vielzahl von Produkten und Dienstleistungen an. Im Anlagebereich sticht unter anderem der exzellente Zugang zu grünen bzw. ESG-Anleihen heraus.

„Wir wollen die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Sparkassen fortsetzen und vertiefen“, sagt Rainer Neske. „Dies gilt für das Immobiliengeschäft, in dem wir jetzt gemeinsam mit der Berlin Hyp das Angebot noch weiter verbessern. Das gilt aber auch für andere Geschäftsfelder, etwa das Kapitalmarktgeschäft.“ Auf diesem Feld hatte die LBBW zuletzt das Zins-, Währungs- und Rohstoffmanagement (ZWRM) für die Unternehmenskunden der Sparkassen von der BayernLB und der HCOB (die frühere HSH Nordbank) übernommen. Kurz vor Weihnachten wurde außerdem mit der Helaba eine Bündelung ausgewählter Geschäftsfelder vereinbart, in deren Rahmen das ZWRM für Unternehmenskunden der Sparkassen und das Verwahrstellengeschäft bei der LBBW zusammengeführt werden.






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