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11.05.2022 Aareal Bank performt gut im ersten Quartal

Die Aareal Bank Gruppe hat im ersten Quartal 2022 trotz anhaltender Covid-19-Pandemie und den bisherigen Folgen des Kriegs in der Ukraine ein gutes Ergebnis erzielt. Das Konzernbetriebsergebnis belief sich im ersten Quartal auf 30 Mio. € und lag damit knapp auf Vorjahresniveau (Q1 2021: 32 Mio. €). Darin enthalten sind rund 60 Mio. € Risikovorsorge für das in Abbau befindliche, verbliebene Russland-Exposure der Bank. Bereinigt um diese Risikovorsorge hätte die Aareal Bank im ersten Quartal ein Konzernbetriebsergebnis von rund 90 Mio. € erzielt, inklusive einer Risikovorsorgeauflösung in Höhe von netto 12 Mio. €.

Der Vorstandsvorsitzende Jochen Klösges erklärte: „Trotz der zusätzlichen Risikovorsorge für Russland weisen wir dank einer sehr starken Ertragsentwicklung ein deutlich positives Quartalsergebnis aus. Wir setzen unsere Strategie weiter konsequent um, ohne die geopolitischen Risiken aus den Augen zu verlieren.“

Besonders positiv entwickelte sich der Zinsüberschuss. Dieser stieg um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 159 Mio. € (Q1 2021: 138 Mio. €). Grund dafür ist der kontinuierliche Ausbau des Portfoliovolumens und damit des zinstragenden Geschäfts sowie die guten Margen des Neugeschäfts der vergangenen Quartale. Der TLTRO-Beitrag lag bei 7 Mio. € (Q1 2021: 5 Mio. €).

Der Provisionsüberschuss stieg dank der Umsatzentwicklung der IT-Tochter Aareon gegenüber dem Vorjahresquartal um 8 Prozent auf 64 Mio. € an (Q1 2021: 59 Mio. €).
Die Risikovorsorge lag im ersten Quartal bei 49 Mio. € (Q1 2021: 7 Mio. €). Darin enthalten ist eine Risikovorsorge von rund 60 Mio. € für das verbliebene Russland-Exposure. Bereinigt um diese Sonderbelastung wäre Risikovorsorge in Höhe von netto 12 Mio. € aufgelöst worden. Die Aareal Bank klassifiziert Russland seit mehreren Jahren als ein Nicht-Kernmarkt. Das Netto-Exposure der Bank wurde dementsprechend, wie bereits bekanntgegeben, von einem Höchststand von rund 1 Mrd. € auf rund 200 Mio. € per Ende vergangenen Jahres reduziert. Dies entfällt auf zwei moderne Bürogebäude im Zentrum von Moskau. Die Aareal Bank hat nun eine Risikovorsorge von rund 60 Mio. € gebildet, die rund 30 Prozent auf das verbliebene Russland-Exposure darstellen.
Der Verwaltungsaufwand lag mit 153 Mio. € leicht über dem Vorjahresquartal (Q1 2021: 150 Mio. €). Hier schlug sich das Wachstum der Aareon nieder.

Finanzvorstand Marc Heß erklärte: „Wir sind gut ins Jahr gestartet, mit einer starken operativen Performance. Gleichzeitig haben wir unsere Kosten unter Kontrolle, so dass wir in diesem Quartal bereits unser 2023er Ziel einer Cost Income Ratio von unter 40 Prozent für das Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen erreicht haben.“
Nach Berücksichtigung von Steuern in Höhe von 11 Mio. € betrug das Konzernergebnis 19 Mio. € (Q1 2021: 21 Mio. €). Mit Nettoverzinsung der AT1-Anleihe und Anteilen Dritter ergab sich ein den Stammaktionären zugeordnetes Konzernergebnis von 15 Mio. € (Q1 2021: 16 Mio. €). Das Ergebnis je Aktie betrug 0,25 € (Q1 2021: 0,27 €).

Die Aareal Bank bleibt sehr solide kapitalisiert. Die harte Kernkapitalquote (sogenannte Basel IV phase-in-Quote) lag per 31. März 2022 bei auch im internationalen Vergleich sehr komfortablen 17,9 Prozent. Die Gesamtkapitalquote belief sich auf 22,9 Prozent.
Die Bank begab im ersten Quartal ihre erste grüne senior-preferred-Anleihe über 500 Mio. € und zahlte damit auf ihre ESG-Ziele ein. Darüber hinaus emittierte sie einen Benchmark-Pfandbrief über 750 Mio. €.

Entwicklung der Geschäftssegmente

Die Aareal Bank hat in allen drei Geschäftssegmenten die angekündigten Wachstumsinitiativen weiter erfolgreich vorangetrieben.

Das Immobilienfinanzierungsportfolio im Segment Strukturierte Immobilienfinanzierungen erhöhte sich dank eines sehr dynamischen Neugeschäfts per Ende März auf 30,8 Mrd. € (12/2021: 30 Mrd. €). Das Neugeschäft erreichte mit 3,3 Mrd. € den höchsten Stand seit 2018. Ein Drittel dieses Neugeschäfts bestand aus Finanzierungen im Logistik-Bereich, der als attraktiv und krisenfest gilt. So finanzierte die Bank mit 298 Mio. € ein Logistikportfolio für den Asset-Manager Mirastar in Großbritannien. Für den globalen Investmentmanager GLP wurde ein pan-europäisches Logistikportfolio über einen syndizierten Kredit in Höhe von 586 Mio. € refinanziert. Auch die ESG-Aktivitäten setzte die Bank im vergangenen Quartal erfolgreich fort. Im Rahmen ihres Green Finance Framework reichte die Aareal Bank für den niederländischen Pensionsfonds-Manager APG Asset Management eine grüne Finanzierung für ein Student-Housing-Portfolio, betrieben von Scape Living Student Accommodation, in Großbritannien in Höhe von 187 Mio. € aus.

Die durchschnittlichen Bruttomargen im neu akquirierten Geschäft lagen im ersten Quartal mit rund 220 Basispunkten auf einem sehr guten Niveau und über dem Ziel von rund 205 Basispunkten. Die Beleihungswerte (LTVs) lagen wie geplant bei komfortablen 57 Prozent. Somit konnte das Wachstum erneut zu guten Risiko-Ertragsprofilen realisiert werden.

Im Segment Banking & Digital Solutions stärkte die Aareal Bank ihr Produktangebot durch den Zukauf der CollectAI von der Otto Group. Damit erweiterte die Aareal Bank Gruppe ihr Leistungsspektrum in der Endkundenkommunikation sowie um KI-gestützte Lösungen für interaktive Rechnungen und intelligentes Mahnwesen. Ziel ist es, durch diese Akquisition neue Markt- und Kundengruppen zu erschließen sowie mit bestehenden Kunden aus der Wohnungswirtschaft und in angrenzenden Industrien weiter zu wachsen. Das Provisionsergebnis in Banking & Digital Solutions lag mit 7 Mio. € auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums (Q1 2021: 7 Mio. €). Das Einlagenvolumen war mit 12,9 Mrd. € über der Zielmarke von rund 12 Mrd. € sowie deutlich über dem Vorjahresquartal (Q1 2021: 11,6 Mrd. €).

Bei der IT-Tochter Aareon trat zum 1. April Hartmut Thomsen als neuer CEO an, der zuvor über zehn Jahre bei SAP tätig war, zuletzt als Leiter der Region Mittel- und Osteuropa, wo er die Vertriebs- und Kundenaktivitäten in über 30 Ländern verantwortete. Als ausgewiesener Experte für digitales Wachstum wird er die weitere Expansion und Digitalisierung dieses Geschäfts weiter vorantreiben. Trotz der Umstellung auf SaaS erhöhten sich die Umsatzerlöse der Aareon um 9 Prozent auf 72 Mio. € (Q1 2021 66 Mio. €). Dazu trugen die im Vorjahr getätigten M&A-Transaktionen bei. Im ersten Quartal hatte die Aareon ihren Anteil an dem niederländischen PropTech OSRE B. V. auf 51 Prozent erhöht. OSRE bietet eine SaaS-Lösung an, die den Immobilien-Transaktionsprozess in allen Segmenten des Wohn- und Gewerbeimmobilienmarktes für Erstvermietungen automatisiert. Ziel dieser Partnerschaft ist es, die Präsenz der Aareon im niederländischen Markt weiter auszubauen. Der Adjusted EBITDA der Aareon stieg leicht auf 16 Mio. € (Q1 2021: 15 Mio. €).

Ausblick

Aufgrund der guten operativen Entwicklung im ersten Quartal hält die Aareal-Bank aktuell trotz der Risikovorsorge von rund 60 Mio. € auf das Russland-Exposure an der Prognose für das Konzernbetriebsergebnis für 2022 in der kommunizierten Spanne von 210 bis 250 Mio. € fest, es wird nun jedoch am unteren Ende dieser Spanne erwartet. Bei erfolgreichem Abschluss des freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots der Atlantic BidCo GmbH an die Aktionäre der Aareal Bank AG wären darüber hinaus noch Transaktionskosten zu berücksichtigen.

Die möglichen Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine – sowohl in Bezug auf das begrenzte Exposure der Bank in Russland als auch auf die wirtschaftlichen Folgen der verhängten Sanktionen und der eskalierten geopolitischen Spannungen – lassen sich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur sehr schwer abschätzen.







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