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14.12.2022 Nottuln: Rat beschließt Gründung von Wohnungsbaugenossenschaft

In seiner gestrigen Sitzung beschloss der Rat der Gemeinde Nottuln einstimmig die Gründung der Wohnungsbaugenossenschaft Lerchenhorst eG. Ziel ist die Schaffung von dauerhaft mietpreisgedämpftem Wohnraum in der Münsterländer Gemeinde. Gründungsgenossen sind neben der Kommune die Gewerbe- und Industrieförderungsgesellschaft mbH der Gemeinde sowie die Pyramis Immobilien Entwicklungs GmbH (Pyramis) aus Münster. Vorbild ist hierbei das Detmolder Modell. Die Pyramis, Entwickler des Modells, hat mittels dieses Konzepts bereits acht kommunale Immobilienentwicklungsgenossenschaften gegründet. Auf einem Grundstück, welches die Gemeinde im Wege eines Aktivtauschs gegen Genossenschaftsanteile in die Genossenschaft einbringen wird, wird ein Mehrparteienhaus für voraussichtlich 12 Familien entstehen. Nächster Schritt ist die Erstellung eines Erschließungsplans.

Nottuln im Münsterland profitiert von vielen günstigen Faktoren. Das idyllische Umland, welches sowohl Touristen als auch Einheimische anlockt, ein ansprechendes Ortsbild und eine starke örtliche Infrastruktur machen die Kommune für den Zuzug beliebt. Die Nähe zu Coesfeld und Münster tut ihr Übriges, um die Mieten in die Höhe zu treiben. Die Mietpreise sind in den letzten zehn Jahren um 18 Prozent gestiegen. Und die Folgen des Kriegs in der Ukraine sind in dieser Berechnung noch nicht mal berücksichtigt. Die Unterbringung von circa 260 Menschen, die in Nottuln Schutz gefunden haben, verschärft die Lage zusätzlich. Für Dr. Dietmar Thönnes (parteilos), seit 2020 Bürgermeister der Gemeinde Nottuln, war diese Situation nicht mehr länger hinnehmbar. Nach einem Antrag der SPD für bezahlbaren genossenschaftlichen Wohnungsbau machte er sich auf die Suche nach einer entsprechenden Lösung. Rainer Christian Beutel, früher Bürgermeister von Coesfeld und jetzt Berater für die Pyramis sowie Rechtsanwalt beim Kooperationspartner Kanzlei Wolter Hoppenberg, machte Dr. Thönnes schließlich auf das Detmolder Modell aufmerksam.

Die Kommune hat den stärksten Einfluss

Dr. Thönnes wie auch den Verwaltungsvorstand überzeugte die Tatsache, dass das Detmolder Modell vorsieht, dass die Standortkommune bei allen Entscheidungen stets die Oberhand hat. Zum einen erfordert die Satzungsänderung der Wohnungsbaugenossenschaft das Einstimmigkeitsprinzip. Zum anderen sind sowohl Aufsichtsrat als auch Vorstand von Mitgliedern mit kommunalem Hintergrund dominiert. So kann sichergestellt werden, dass die von der Genossenschaft entwickelten Immobilien auch tatsächlich bezahlbar bleiben.

„Als ich mein Amt angetreten habe, war für mich die Entwicklung neuer Wohngebiete besonders wichtig. Insbesondere die Schaffung von Wohnraum für junge Familien und ältere Menschen stand hierbei für mich im Fokus, da diese Gruppen es bei der Wohnungssuche in unserer Region äußerst schwer haben. Dank des Detmolder Modells können wir diese städtebaulichen Ziele nun nicht nur nachhaltig, sondern dauerhaft verwirklichen“, sagt Bürgermeister Dr. Thönnes.

Auch für Beutel ist das Detmolder Modell die optimale Voraussetzung für die kommunale Daseinsvorsorge. „Eine Gemeinde bzw. eine Stadt kann ihren Aufgaben nicht vollumfänglich nachkommen, wenn der Wohnraum für die entsprechenden Fachkräfte fehlt. Die Pyramis hat eine Lösung entwickelt, mittels derer die dringend benötigten Wohnungen für Mitarbeitende in der Kranken- und Altenpflege, im Polizeidienst, im Erziehungsbereich und in der Friseurbranche, um nur ein paar Beispiele zu nennen, schnell und günstig gebaut werden können“, erläutert Beutel.






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