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27.02.2024 Ivanhoé Cambridge: Erwartungen an MIPIM, Markt, ESG, Nachhaltigkeit

Audrey Camus, Senior Vice President, Development and Asset Management, Europe und Arnaud Malbos, Senior Vice President, Investments, Europe bei Ivanhoé Cambridge: „Die Immobilienbranche muss derzeit mit multidimensionalen Herausforderungen umgehen. Einerseits befinden sich die Märkte momentan im Übergang in einen neuen Marktzyklus. Auch wenn die Leitzinsen in Nordamerika und Europa ein Plateau erreicht haben, wird das „new normal“ am Immobilienmarkt absehbar durch höhere Zinsen geprägt sein, als es die Branche in den vergangenen 15 Jahren gewohnt war. Andererseits dämpfen geopolitische Konflikte das weltweite Wirtschaftswachstum, was wiederum auf viele Branchen direkt oder indirekt abstrahlt. Gleichzeitig steckt die Immobilienwirtschaft mitten in der nachhaltigen Transformation. Die Baupreise bleiben zudem hoch. Hinzu kommen Disruptionen infolge der Digitalisierung, woraus sich neue Geschäftsmodelle und Flächenbedarfe etwa im Bürosegment ergeben. Diese Themen werfen viele Fragen auf – insofern wird die MIPIM eine erste wichtige internationale Standortbestimmung für die Branche im Immobilienjahr 2024 sein. Wir wollen die MIPIM nutzen, mit Partnern und weiteren Marktteilnehmern vor Ort die aktuellen Herausforderungen und mögliche Lösungen zu diskutieren und mit ihnen gemeinsam auszuloten, wie wichtige Vorhaben – etwa die nachhaltige Transformation der Immobilienwirtschaft – vorangetrieben werden können.“

Über die Erwartung an die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes

Dazu kommentiert Audrey Camus:“Angesichts des herausfordernden makroökonomischen Kontexts und auch der geopolitischen Unsicherheiten beobachten wir aktuell weiterhin eine gewisse Zurückhaltung an den Immobilienmärkten. Ein zentrales Thema auf der MIPIM wird sein, ob und wenn ja, wann die Fed und die EZB mit Leitzinssenkungen beginnen. Insgesamt dürfte sich der Ausblick im Jahresverlauf am Immobilieninvestmentmarkt etwas aufhellen und die Transaktionsaktivitäten wieder an Fahrt aufnehmen. Die MIPIM kann so auch wichtige Impulse für die Wiedereröffnung der Transaktionsmärkte setzen.

Angesichts dieser Herausforderungen werden Disziplin und Selektivität wichtiger denn je. Ein dynamisches Asset Management wird entscheidend sein, um in diesem Marktumfeld Werte zu schaffen und eine gute Performance sicherzustellen. Die nachhaltige und nutzeroptimierte Transformation des Gebäudebestands bietet hier enorme Potenziale. Dabei muss das Asset Management einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und die Immobilien über ihren gesamten Lebenszyklus betrachten.
Große Chancen sehen wir nach wie vor im Logistiksektor, der durch starke strukturelle Transformationen angetrieben wird und starke Fundamentaldaten vorweist. Das gilt auch für alternative Assets wie Life-Science, Studentenwohnungen, Rechenzentren, Selfstorage, Coliving und Filmstudios. Sie tragen zur Diversifizierung bei und haben sich als resiliente Sektoren des Immobilienmarkts erwiesen. Auch Mixed-Use-Projekte, die mit einem gut abgestimmten Nutzungsmix die Bedürfnisse der Menschen nach Urbanität und attraktiven Erlebnisräumen erfüllen, bieten Opportunitäten.“

Über ESG und Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft

Stéphane Villemain, Head of Sustainable Investment sagt: „Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern „raison d’être“ für die Branche. Die EU-Regulierung wird weiterhin die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Immobilienmarkt vorantreiben. Dekarbonisierung und die finanzielle Performance der Objekte gehen somit Hand in Hand, und wir wollen die nachhaltige Transformation des Sektors mit unseren Partnern und Peers weiter vorantreiben. Letztlich stellt der Klimawandel für uns alle einerseits ein ernstes finanzielles Risiko dar, und Untätigkeit wird zu operativen Verlusten, Obsoleszenz und Stranded Assets führen. Andererseits begreifen wir Nachhaltigkeit auch als Werttreiber, denn die Nachfrage nach ökologisch und sozial nachhaltigen Assets ist infolge der EU-Taxonomie hoch, weil die Objekte am Markt noch knapp sind. Hierin liegt ein enormer Werthebel.

Wir haben daher mit dem „Green IRR“ ein Bewertungsinstrument entwickelt, um den CO2-Preis der Immobilien in ihre Assetbewertung einfließen zu lassen. So können wir besser verstehen, welche Immobilien ein hohes Klimarisiko tragen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Intensität der Gebäude umgesetzt werden sollten, um Werte zu sichern bzw. zu heben.“






















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