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06.06.2014 HSH Nordbank beginnt Geschäftsjahr 2014 mit gutem Auftaktquartal

Die HSH Nordbank ist erwartungsgemäß mit einem guten ersten Quartal ins Jahr 2014 gestartet, getragen von operativen Erfolgen in der Kernbank, den fortschreiten-den organisatorischen Verbesserungen und einem verringerten Risikovorsorgeaufwand. Maßgeblich begünstigt wurde das Ergebnis durch die Wirkung der Kapitalschutzklausel, die – nach hohen Belastungen aus Garantieprämien im Jahresabschluss 2013 in Höhe von -902 Mio. Euro – zum 31. März 2014 wie erwartet zu einer teilweisen ertragswirksamen Auflösung führte. Vor Steuern erzielte die Bank in den ersten drei Monaten 2014 einen Gewinn in Höhe von 354 Mio. Euro (Vorjahr: 71 Mio. Euro). Darin enthalten sind Aufwendungen für die Garantie der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein in Höhe von -129 Mio. Euro. Nach Steuern wies die Bank einen Konzernüberschuss in Höhe von 213 Mio. Euro (Vorjahr: 74 Mio. Euro) aus. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2014 bleibt unverändert: Die Bank rechnet mit einem Gewinn vor und nach Steuern.

Die Kernbank trug zum Ergebnis vor Steuern 109 Mio. Euro (Vorjahr: 115 Mio. Euro) bei. Dabei wurde das Ergebnis der Kernbank durch einen Umstellungseffekt im Zusammenhang mit den hybriden Finanzinstrumenten, der sich bis 2017 wieder vollständig ausgleicht, einmalig um 102 Mio. Euro gemindert. Die im dritten Quartal 2012 begonnene Serie positiver Quartalsergebnisse, die lediglich im Abschlussquartal des Vorjahres aufgrund deutlich erhöhter Risikovorsorge für Sanierungsengagements im Bereich Shipping unterbrochen wurde, konnte die Kernbank mit dem Gewinn im ersten Quartal 2014 fortsetzen. Die Restructuring Unit profitierte stark von der Wirkung der Kapitalschutzklausel sowie von weiteren Wertaufholun-gen im Credit Investment Portfolio und lieferte ebenfalls einen positiven Ergebnisbeitrag vor Steuern in Höhe von 245 Mio. Euro (Vorjahr: -44 Mio. Euro).

„Die Ergebnisse im Auftaktquartal und die operativen Fortschritte in den vergangenen Monaten bestätigen unsere Erwartung, im Gesamtjahr 2014 auch nach Steuern wieder einen Gewinn zu erzielen. Getragen wird das Ergebnis vor allem von der Kernbank, die auch in schwierigem Umfeld in der Lage ist, das Geschäft erfolgreich auszubauen“, sagte Constantin von Oesterreich, Vorstandsvorsitzender der HSH Nordbank.

Dynamische Neugeschäftsentwicklung
Im Kreditgeschäft hat die Kernbank in den ersten drei Monaten 2014 an die dynamische Entwicklung zum Ende des Vorjahres angeknüpft. So hat sich das Neugeschäft mit 2,1 Mrd. Euro gegenüber 1,1 Mrd. Euro im gleichen Vorjahresquartal annähernd verdoppelt. Erfreulich ist dabei auch eine insgesamt merklich gestiegene Auszahlungsquote bei den neu zugesagten Krediten. Zudem blieben die erzielten Zinsmargen trotz des verschärften Wettbewerbs im deutschen Bankenmarkt auf auskömmlichem Niveau. Die Vertriebseinheiten konnten die Markt-durchdringung in den Kerngeschäftsfeldern weiter stärken. Den größten Beitrag zum Neugeschäft leistete der Unternehmensbereich Immobilienkunden mit einem Volumen von 1,2 Mrd. Euro. Eine generell zurückhaltende Kreditnachfrage im Markt war zu Jahresbeginn im Firmenkundengeschäft zu spüren.

Der Gesamtertrag der HSH Nordbank betrug im ersten Quartal 238 Mio. Euro (Vorjahr: 419 Mio. Euro). Bereinigt um einen Sondereffekt aus der planmäßigen Anpassung des Effektivzins-satzes für Hybridinstrumente, der sich in den nächsten Jahren wieder vollständig ausgleicht, wäre der Zinsüberschuss und damit der Gesamtertrag um 102 Mio. Euro höher ausgefallen. Darüber hinaus machte sich im ersten Quartal 2014 der erfolgreiche Portfolioabbau um weitere rund 25 Prozent des Segmentvermögens der Restructuring Unit gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal bemerkbar. Dieser führte zu einem deutlichen, wenngleich planmäßigen Rück-gang des Zinsüberschusses in der Restructuring Unit. Insgesamt sank der Zinsüberschuss durch den dargestellten Sondereffekt auf 60 Mio. Euro, nach 262 Mio. Euro im Vorjahresquartal.

Der Provisionsüberschuss verzeichnete einen Anstieg auf 34 Mio. Euro gegenüber 32 Mio. Euro im gleichen Quartal des Vorjahres. Zu der positiven Entwicklung haben höhere Einnahmen aus dem Cross-Selling-Geschäft beigetragen, das im Zuge des Neugeschäftsausbaus gestärkt werden konnte. Dies zeigte sich vor allem in höheren Kreditprovisionen, während Kapitalmarktprodukte auch aufgrund des niedrigen Zinsniveaus unterdurchschnittlich zum Cross-Selling beitrugen.
Das Handels- und das Finanzanlageergebnis blieben in Summe durch positive Bewertungseffekte und Gewinne durch Veräußerungen von Wertpapieren über dem Vorjahresniveau. Das Handelsergebnis blieb mit 49 Mio. Euro etwas hinter dem Ergebnis der Vorjahresperiode von 62 Mio. Euro zurück. Während die Bewertung von Zins-/Währungsderivaten (EUR/USD-Basisswaps) sowie die zum Fair Value bewerteten, eigenen Verbindlichkeiten belasteten, wirk ten sich unter anderem verringerte Kontrahentenrisiken im Derivatebereich positiv aus. Im Finanzanlageergebnis in Höhe von 99 Mio. Euro (Vorjahr: 68 Mio. Euro) spiegelten sich positive Wertentwicklungen von Wertpapieren und Veräußerungsgewinne vor dem Hintergrund abnehmender Spannungen an den Finanzmärkten wider. Neben dem Verkauf weiterer Staatstitel leisteten dabei vor allem Wertaufholungen im von der Restructuring Unit gesteuerten Credit Investment Portfolio einen positiven Ergebnisbeitrag, wobei ein Großteil davon auf Schuldtitel mit Bezug zum US-Wohnimmobilienmarkt entfiel.

Risikovorsorgeaufwand stark gesunken

Der Vorsorgebedarf im Kreditgeschäft fiel im ersten Quartal 2014 gegenüber dem Vorjahr deutlich geringer aus. Nachdem die Bank im Jahr 2013 die Vorsorgemaßnahmen erheblich ausgeweitet hatte, um damit insbesondere den Risiken aus der verschärften Schifffahrtskrise Rechnung zu tragen, ging der Aufwand nun deutlich auf -59 Mio. Euro gegenüber -307 Mio. Euro im gleichen Vorjahreszeitraum zurück.

Positiv wirkte sich in der Risikovorsorge die Kapitalschutzklausel aus. Dieser Mechanismus war von der EU-Kommission eingerichtet worden und soll durch die teilweise Auflösung von Zusatzprämien für die Garantie eine harte Kernkapitalquote von mindestens zehn Prozent sicherstellen. Da der Aufwand für die Zusatzprämien zuvor ergebnisbelastend in der Risikovorsorge anfiel, war der Entlastungseffekt aus der teilweisen Auflösung von Zusatzprämien ebenfalls hier zu erfassen. Insgesamt wies die Position Risikovorsorge im Kreditgeschäft einen Ertrag von 394 Mio. Euro aus, der sich aus der eigentlichen Risikovorsorge im Kreditgeschäft in Höhe von -59 Mio. Euro und der Kompensationswirkung der Garantie in Höhe von 453 Mio. Euro zusammensetzt.

Kosten reduziert

Der Verwaltungsaufwand verzeichnete im ersten Quartal einen weiteren Rückgang auf -166 Mio. Euro (Vorjahr: -172 Mio. Euro). Im Personalaufwand, der von -84 Mio. Euro auf -75 Mio. Euro zurückgeführt werden konnte, wirkte sich vor allem die weiter reduzierte Zahl der Beschäftigten aus. Gegenüber dem Jahresultimo 2013 ging die Mitarbeiterzahl im Konzern um 72 auf 2.762 Vollzeitarbeitskräfte zurück. Der Sachaufwand (ohne Abschreibungen) stieg leicht von -78 Mio. Euro auf -80 Mio. Euro. Ursächlich waren unter anderem höhere Projekt- und erhebliche Zusatzkosten im Zusammenhang mit regulatorischen Anforderungen.

Garantieaufwand für Grundprämie gestiegen

Die an die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein gezahlten Grundprämien für die Bereit-stellung der Garantie stiegen im ersten Quartal auf -129 Mio. Euro gegenüber -70 Mio. Euro im Vorjahr und sind in der Position ‚Aufwand für öffentliche Garantien‘ in der Gewinn- und Verlustrechnung verarbeitet. Ursächlich für den Anstieg sind eine höhere laufende Grundprämie durch die Wiedererhöhung des Garantierahmens von sieben auf zehn Mrd. Euro Mitte vergangenen Jahres sowie der auf das erste Quartal 2014 entfallende Anteil in Höhe von rund -29 Mio. Euro für die vereinbarte Nachzahlung der Grundprämie aufgrund der Garantieerhöhung. Die von der HSH Nordbank bisher an den Garantiegeber gezahlten Prämien sind im ersten Quartal auf 1,9 Mrd. Euro gestiegen (31.12.2013: 1,7 Mrd. Euro), wovon 1,6 Mrd. Euro auf die laufende Grundprämie und 0,3 Mrd. Euro auf die Nachzahlung entfallen. Die HSH Nordbank leistet mit den gezahlten Prämien einen deutlichen Beitrag zur Kompensation der gewährten Beihilfen durch die Länder Hamburg und Schleswig-Holstein.

Bilanzsumme der Kernbank gestiegen

Vor dem Hintergrund der Erfolge im Neugeschäft stieg das Bilanzvolumen der Kernbank um zwei Mrd. Euro auf 71 Mrd. Euro (31.12.2013: 69 Mrd. Euro). In der Restructuring Unit wurde parallel der Abbau von Altbeständen fortgesetzt. Nach der deutlichen Bestandsreduktion um 13 Mrd. Euro im Jahr 2013 konnte das Segmentvermögen der Restructuring Unit vor Konsolidierung im ersten Quartal 2014 um weitere zwei Mrd. Euro auf 35 Mrd. Euro gesenkt werden. Insgesamt blieb die Bilanzsumme der Bank im Vergleich zum Jahresultimo 2013 nahezu unverändert bei 109 Mrd. Euro.

Solide harte Kernkapitalquote nach Umstellung auf Basel III

Die Kapitalquoten der HSH Nordbank lagen per 31. März 2014 auch nach Umstellung auf Basel III und der aufsichtsrechtlichen Kapitalermittlung von HGB auf IFRS auf solidem Niveau. Nach den geltenden Basel-III-Übergangsregelungen erreichte die Kernkapitalquote inklusive Marktrisikopositionen zum Quartalsultimo 14,4 Prozent. Die entscheidende harte Kernkapitalquote lag – inklusive eines Puffers von drei Prozentpunkten aus der Kapitalschutzklausel – bei 13,0 Prozent (phased in). Auch bei Antizipation einer vollständigen Umsetzung der Basel-III-Regeln (fully loaded), die nach aktueller Vorgabe bis zum Jahr 2024 eingeführt werden, erreicht die harte Kernkapitalquote der HSH Nordbank zum Ende des ersten Quartals mit 11,7 Prozent inklusive eines Puffers von 1,7 Prozentpunkten einen guten Wert.

Ausblick

Mit einer soliden harten Kernkapitalquote nach Basel III von 13 Prozent inklusive Puffer hat die Bank eine gute Grundlage für die weitere Umsetzung des Geschäftsmodells der Kernbank geschaffen. Vor diesem Hintergrund sieht sich die Bank gut vorbereitet für die wirtschaftlichen und regulatorischen Herausforderungen. Im Vordergrund stehen dabei die andauernde Schifffahrtskrise, die ausstehende EU-Entscheidung im laufenden Beihilfeverfahren zur Wiedererhöhung der Garantie sowie die angelaufene EZB-Prüfung im europäischen Bankensektor (Comprehensive Assessment).
Auf der Basis des erfolgreichen Jahresauftakts wird der Vorstand in den kommenden Monaten seine Strategie weiter vorantreiben, um die Bank nachhaltig stabil und profitabel auszurichten.

Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf dem risikobewussten Ausbau des Kundengeschäfts in der Kernbank und dem weiterhin zügigen Abbau der Altlasten in der Restructuring Unit. Für das Geschäftsjahr 2014 rechnet der Vorstand unverändert mit positiven Ergebnissen vor und nach Steuern. Wesentlich dazu beitragen werden die erwartete Entlastung der Risikovorsorge einschließlich der positiven Wirkung der Kapitalschutzklausel, ein niedrigerer Verwaltungsauf-wand sowie das wachsende Neugeschäft.


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