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09.07.2014 ZIA und CoreNet Global stellen Gutachten zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Unternehmensimmobilien in Deutschland vor

Der Wert von Unternehmensimmobilien (Corporate Real Estate) in Deutschland im Jahr 2013 beläuft sich auf 3 Billionen Euro. Davon befinden sich 70 Prozent – rund 2,1 Billionen Euro – im Besitz von Unternehmen. Nach den Personalkosten sind Immobilienkosten der zweithöchste Kostenblock bei Unternehmen und betragen je nach Branche und Geschäftsmodell durchschnittlich rund 10 bis 20 Prozent der Gesamtkosten. Durch ein optimiertes Corporate Real Estate Management ließe sich die Arbeitsproduktivität der Mitarbeiter deutlich steigern. Zu diesen Kernergebnissen kommt das erste Gutachten zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Unternehmensimmobilien in Deutschland, das der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA), CoreNet Global (CNG), BASF, Siemens und Eurocres heute vorgestellt haben.

Autor des wissenschaftlichen Gutachtens ist Prof. Dr. Andreas Pfnür, Leiter des Fachgebiets Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre, TU Darmstadt: „Das strategische Potenzial von Immobilien für die eigene Wettbewerbsfähigkeit wird von den Unternehmen oft unterschätzt. Sie binden einen sehr hohen Anteil ihres Kapitals in Immobilien. Vor diesem Hintergrund ist es nur schwer nachvollziehbar, warum Corporate Real Estate in den Unternehmen selbst, an den Kapitalmärkten sowie in der Politik und den Verwaltungen bislang ein derartiges Schattendasein geführt hat. Der bewusster Einsatz von Corporate Real Estate birgt sowohl einzel- als auch gesamtwirtschaftlich erhebliches Erfolgspotenzial.“

Eigentumsquote im internationalen Vergleich sehr hoch

Die durchschnittliche Eigentumsquote deutscher Großunternehmen liegt bei etwa zwei Drittel und im deutschen Mittelstand bei drei Viertel der insgesamt genutzten Immobilien. In den USA und in Asien sind die Eigentumsquoten bei Corporate Real Estate mit 30 beziehungsweise 20 Prozent deutlich geringer.

Pfnür: „Die Eigentumsquote deutscher Unternehmen ist im internationalen Vergleich sehr hoch. Damit schöpfen sie ihr Potential im Immobiliensektor nicht ausreichend aus. Aus Corporate Finance Sicht ist das hohe Immobilieneigentum deutscher Unternehmen nicht zu rechtfertigen. Es ist volkswirtschaftlich sinnvoll, die Eigentumsquoten zu senken und gleichzeitig die Produktivität zu steigern. Durch ein entsprechendes Corporate Real Estate Management könnte die Arbeitsproduktivität um 13 Prozent steigen. Jährlich könnten so rund 178 Milliarden Euro frei gesetzt werden.“

Kapitalmarktkultur nur schwach ausgeprägt
Das Gutachten führt aus, dass am deutschen Gewerbeimmobilienmarkt die Kapitalmarktkultur anders als in den USA und Asien nur schwach ausgeprägt ist. So befinden sich von den rund 3 Billionen Euro Corporate Real Estate nur 46 Milliarden Euro in den Händen geschlossener und 37 Milliarden Euro in den Händen offener Fonds. Pfnür: „Für eine Reduktion der Eigentumsquoten fehlen den Unternehmen in Deutschland die Marktpartner am Immobilienkapitalmarkt.“

Insgesamt weist das Gutachten darauf hin, dass erst in der Hälfte der deutschen Großunternehmen und einem Drittel der mittelständigen Unternehmen fortgeschrittene Strukturen im Bereich Corporate Real Estate Management (CREM) etabliert sind. Das Effizienzsteigerungspotenzial ist demnach erheblich.

Ziel des Gutachtens ist es, für Deutschland erstmals einen umfassenden Überblick über die besondere Bedeutung von Corporate Real Estate (CRE) für den Erfolg von Unternehmen und die Stabilität der deutschen Volkswirtschaft aufzuzeigen. Zudem wird aus den Bedeutungsschwerpunkten von Immobilien als Wirtschaftsgüter und dem Status Quo des betrieblichen Immobilienmanagements ein künftiger Handlungsbedarf abgeleitet für die drei Zielgruppen:

1. Top-Management deutscher Non-Property Unternehmen,
2. Management von Immobilieninvestments und immobilienwirtschaftlichen Dienstleistungen sowie
3. Politik und öffentliche Verwaltung.


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