News RSS-Feed

12.09.2014 Neuentwicklungen für den industriellen Bauprozess

Über zwei Jahre wurden im Forschungsprojekt DIB Möglichkeiten zur Steigerung von Effizienz und Qualität bei Dienstleistungen im industriellen Bauprozess gesucht, gefunden und getestet. Fachleute aus Wissenschaft und Wirtschaft haben dabei gemeinsam neue integrierende Dienstleistungen für Planungsunternehmen und ausführende Gewerke entwickelt. Wesentliche Ergebnisse liegen jetzt im Schlusssachbericht vor.

Bei dem Forschungsprojekt wurden vor allem aus anwendungsorientierter Sicht prozessrelevante Lösungen gefunden. Zu Beginn identifizierte man Störungen und überführte sie in ein Lastenheft mit entsprechenden Anforderungen an den Bauprozess. Auf dieser Basis arbeiteten die Beteiligten drei neuartige Dienstleistungen bzw. Geschäftsmodelle aus: Integriertes Bauplanungs- und Prozessmanagement, Augmented Reality und Industrielle Vorfertigung.

Innovative Dienstleistungen

Die Carpus+Partner AG, Standort Aachen, widmete sich der Entwicklung des Modells Integriertes Bauplanungs- und Prozessmanagement, mit dem alle projektrelevanten Informationen gebündelt, strukturiert und stetig aktualisiert werden. So wird der Prozess für die beteiligten Personen und Personengruppen transparent und die Nutzung von Innovationen sowie die vorausschauende Integration sich verändernder Gesetzesvorgaben sichergestellt. Planungsmodule und Softwaretools werden firmenübergreifend aufeinander abgestimmt, um Schnittstellenverluste zu vermeiden und die Kompatibilität sicher zu stellen.

Zu den Planungsmodulen gehören koordinierende technische Anwendungen wie eine Augmented-Reality-Lösung, die im Laufe des Forschungsprojekts von der formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH entwickelt wurde. Diese Form der digitalen dreidimensionalen Darstellung basiert auf einer Smartphone- und Tabletanwendung sowie einer Webserverkomponente. Dreidimensionale Baupläne werden in Echtzeit über Aufnahmen des Bauobjekts projiziert und auf dem Display angezeigt. So können sie direkt auf der Baustelle auf aktuellstem Stand eingesehen werden.

Das Modell Industrielle Vorfertigung, geplant und koordiniert von der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG, setzt bei den häufigen Qualitätsverlusten im Bau großer Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung an. Diese entstehen oft, wenn Standardrohre unter üblichen Baustellenbedingungen mit Schmutz, Kälte, Hitze, beengten Platzverhältnissen und Termindruck zusammengebaut werden. Die projektspezifische Vorfertigung und termingerechte Anlieferung von Rohrleitungsteilen bietet hier eine Lösung an.

Projektabschluss zur allgemeinen Zufriedenheit

Erste Validierungen und Praxistests der drei Geschäftsmodelle haben bereits zu positiven Ergebnissen geführt und für die gesamte Branche konnten Wege und Methoden aufgezeigt werden, wie der funktionale und phasenorientierte Bauprozess im Sinne von Qualität und Effizienz gestaltet werden kann.

Zu den Projektbeteiligten, die sich der Herausforderung einer Neugestaltung industrieller Bauprozesse gestellt haben, gehörten neben der Carpus+Partner AG, der formitas Gesellschaft für IuK-Technologie mbH und der Imtech Deutschland GmbH & Co. KG auch das Forschungsinstitut FIR an der RWTH Aachen, das WZL der RWTH Aachen sowie die Gildemeister AG (heute DMG Mori Seiki AG). Gefördert wurde das Projekt von aus Mitteln des Landes NRW und der Europäischen Union.


Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!