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05.11.2014 Wertminderungen führen bei Bilfinger zu negativem Konzernergebnis

Eine Analyse der aktuellen Geschäftslage der einzelnen Divisionen durch den Vorstand der Bilfinger SE im dritten Quartal 2014 hat ergeben, dass im Geschäftsfeld Power infolge des schwierigen Marktumfelds eine grundlegende Neubewertung der Situation erforderlich ist. Die erheblich verschlechterte Nachfrage – insbesondere in Deutschland und weiteren europäischen Ländern – führte nicht nur zu einer reduzierten Ergebniserwartung für 2014, sondern auch zu einer deutlichen Anpassung der Ergebnisaussichten für die folgenden Geschäftsjahre. Die daher notwendig gewordene außerplanmäßige Überprüfung der Werthaltigkeit der Geschäfts- und Firmenwerte (Impairment Test) der Divisionen im Geschäftsfeld Power hat eine Wertminderung in Höhe von 148 Mio. € zur Folge.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2014 erzielte Bilfinger auf Basis vorläufiger Zahlen eine stabile Leistung in Höhe von 5.631 (Vorjahr: 5.616) Mio. € und erwartungsgemäß ein rückläufiges bereinigtes EBITA in Höhe von 161 (Vorjahr: 264) Mio. €. Das bereinigte Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten lag mit 103 Mio. € ebenfalls deutlich unter Vorjahr (157 Mio. €).

Im Geschäftsfeld Industrial ging das Ergebnis bei einer Leistung von 2.717 Mio. € insbesondere wegen der schwierigen Situation in der europäischen Prozessindustrie und fehlender Investitionen im Kraftwerkssektor von 147 Mio. € auf 127 Mio. € zurück. Aufgrund der stark negativen Entwicklung war im Geschäftsfeld Power ein EBITA von -2 (Vorjahr: 99) Mio. € bei einer Leistung von 1.087 Mio. € zu verzeichnen. Dagegen stieg das EBITA im Segment Building and Facility akquisitionsbedingt und organisch von 65 Mio. € auf 83 Mio. €, die Leistung belief sich auf 1.919 Mio. €.

Auf das Konzernergebnis wirkten sich neben den oben beschriebenen Firmenwertabschreibungen eine Reihe von weiteren Sondereffekten aus: Eine außerplanmäßige Wertminderung auf unsere Investitionen in einen polnischen Produktionsstandort für Stahlfundamente von Offshore-Windkraftanlagen (unser Anteil: -30 Mio. €), Einmalaufwendungen im Zusammenhang mit unserem Effizienzsteigerungsprogramm Excellence (-35 Mio. €) sowie Restrukturierungsaufwendungen in den Geschäftsfeldern Industrial und Power (-20 Mio. €). Hinzu kommt bei den Ertragsteuern eine Abschreibung auf aktivierte Verlustvorträge wegen des Überschreitens der 25-Prozent-Beteiligungsschwelle durch Cevian Capital (-12 Mio. €). Aus der Reduzierung unserer Beteiligung an der Julius Berger Nigeria fiel ein Veräußerungsgewinn an (9 Mio. €). Das ausgewiesene Konzernergebnis beläuft sich somit auf -125 (Vorjahr: 116) Mio. €.

Insbesondere aufgrund der schwierigen Marktsituation im Kraftwerkssektor und in der europäischen Prozessindustrie ging der Auftragseingang auf 5.123 (Vorjahr: 5.600) Mio. € zurück. Im Geschäftsfeld Industrial lag er mit 2.398 Mio. € unter dem hohen Wert des Vorjahres (2.839 Mio. €). Im Segment Power verminderte sich der Auftragseingang auf 1.082 (Vorjahr: 1.173) Mio. €. Dagegen stieg er im Geschäftsfeld Building and Facility leicht auf 1.687 (Vorjahr: 1.649) Mio. €.

Der Auftragsbestand lag mit 6.133 Mio. € unter dem Vorjahreswert von 6.423 Mio. €.

Bilfinger bestätigt die im September abgegebene Prognose für das Geschäftsjahr 2014: Die Leistung des Konzerns wird sich im laufenden Geschäftsjahr in der Größenordnung des Vorjahres (7,7 Mrd. €) bewegen. Bilfinger rechnet mit einem bereinigten EBITA aus fortzuführenden Aktivitäten von mindestens 270 Mio. € (Vorjahr: 419 Mio. €). Entsprechend wird ein bereinigtes Konzernergebnis aus fortzuführenden Aktivitäten von mindestens 160 (Vorjahr: 255) Mio. € erwartet.

In Summe belaufen sich die oben genannten Sondereinflüsse im Gesamtjahr auf rund -230 Mio. € nach Steuern und Minderheiten, was zu einem negativen Konzernergebnis 2014 führen wird.

Der vollständige Zwischenbericht zum 30. September 2014 mit den endgültigen Zahlen wird am 12. November 2014 veröffentlicht.


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