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08.12.2014 LBS Bayern setzt im Niedrigzinsumfeld auf Wachstum

Die LBS Bayern hat die Serie guter Bausparjahre 2014 fortsetzen können. Bis Jahresende werden voraussichtlich Bausparverträge mit einer Summe von rund 8 Milliarden Euro vermittelt worden sein. „Wohneigentum als Altersvorsorge und LBS-Bausparen als Zinssicherungsinstrument sind und bleiben gefragt“, sagte Dr. Franz Wirnhier, Vorstandsvorsitzender der Bayerischen Landesbausparkasse, bei einer Pressekonferenz in München. Auf das anhaltende Niedrigzinsniveau habe die LBS Bayern eine strategische Antwort: „Den Zinsaufwand und die Verwaltungskosten konsequent anpassen und die Marktchancen im Vertrieb entschlossen nutzen.“

Mit einem Bausparneugeschäft von 8 Milliarden Euro (nach 8,08 Milliarden Euro 2013) wird die LBS Bayern 2014 erneut an das hohe Niveau der Vorjahre anknüpfen. Die durchschnittliche Bausparsumme pro Vertrag wird 2014 voraussichtlich bei fast 37.600 Euro liegen, so hoch wie nie zuvor. Darin spiegelt sich wider, dass immer mehr Bausparverträge bereits beim Abschluss mit einem konkreten Finanzierungsvorhaben verknüpft sind. „Angesichts historisch niedriger Zinsen spielt beim Bausparen neben der Eigenkapitalbildung die langfristige Zinssicherung eine immer größere Rolle“, erklärte Wirnhier.

Starker Zuwachs bei Wohnriester-Verträgen

Daneben ist die staatliche Förderung ein wichtiger Grund für die anhaltend hohe Nachfrage nach Bausparverträgen, da sich diese bei niedrigen Sparzinsen besonders stark auswirkt. Der Prognose zufolge wird die LBS Bayern 2014 mehr als 23.000 Wohnriester-Verträge mit einer Bausparsumme von 1,24 Milliarden Euro abschließen. Dies entspricht Steigerungsraten gegenüber dem Vorjahr von elf Prozent (nach Stückzahl) bzw. 15 Prozent (nach Summe).

Sofortfinanzierungen weiterhin gefragt

Auf gutem Niveau bewegt sich auch das Geschäft mit Sofortfinanzierungen für Kunden, die nicht über einen bereits zuteilungsreifen Bausparvertrag verfügen. Hierbei wird ein Auszahlungsvolumen von etwa 700 Millionen Euro erwartet. Dies ist weniger als im Rekordjahr 2013, in dem 755 Millionen Euro erreicht wurden. Es handelt sich aber um das zweithöchste Volumen bei Sofortfinanzierungen in der Unternehmensgeschichte.

Bei den Bauspardarlehen werden die Auszahlungen 2014 voraussichtlich auf rund 460 Millionen Euro – nach 510 Millionen Euro im Vorjahr – zurückgehen. Angesichts der seit Jahren sinkenden Zinsen sind Bauspardarlehen für viele Kunden mit älteren Verträgen nicht mehr attraktiv. „Darauf haben wir bereits mehrfach mit Anpassungen unserer Tarife an das rückläufige Zinsniveau reagiert. Außerdem bieten wir Kunden mit älteren Verträgen interessante Alternativen an. Eine solche Option ist der Umstieg in neue Tarife mit günstigeren Darlehenszinsen. Eine weitere Alternative für Kunden mit Altverträgen ist der Abschluss einer Vorfinanzierung. In beiden Fällen können die Vorteile für die Kunden in Höhe vierstelliger Euro-Summen liegen“, so Wirnhier.

Anhaltend großes Interesse an Wohnimmobilien

Nach wie vor besteht ein hoher Bedarf an Immobilienfinanzierungen, wie die Zahlen der Sparkassen-Immobilien-Vermittlungs-Gesellschaft, der Maklerorganisation von LBS und Sparkassen in Bayern, zeigen. Von Januar bis November wurden fast 10.000 Objekte vermittelt. Der Wert der vermittelten Kaufobjekte betrug rund 1,8 Milliarden Euro – etwa so viel wie im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Im Vermögensbarometer des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes wird die selbst genutzte Immobilie am häufigsten genannt, wenn es um die Frage nach der besten Art des Vermögensaufbaus geht. Auch das Bausparen ist hoch angesehen. „Gerade angesichts niedriger Zinsen ist das eigene Zuhause ein wirksames Instrument der Altersvorsorge. Denn es ist von Kapitalmarktrenditen unabhängig“, betonte Wirnhier.

Nullzinspolitik der EZB erzeugt starken Ertragsdruck

Während Bausparen als Zinssicherungsinstrument bei niedrigen Zinsen besonders attraktiv und wichtig sei, habe das historische Zinstief bedenkliche volks- und betriebswirtschaftliche Konsequenzen, führte Wirnhier weiter aus. „Die radikale Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank stellt für Privatanleger und klassische Kreditinstitute wie die Bausparkassen eine erhebliche Belastung dar.“ Normale, sicherheitsorientierte Vermögensbildung werde nicht mehr belohnt. Die LBS müsse Spargelder, die nicht als Darlehen vergeben werden können, am Kapitalmarkt anlegen. Hier sei in Zeiten, in denen zehnjährige Bundesanleihen weniger als ein Prozent Rendite erbringen, eine rentierliche Anlage nicht mehr möglich. „Wir erwarten deshalb weiter rückläufige Betriebsergebnisse.“ 2014 werde das Betriebsergebnis vor und nach Risikovorsorge positiv ausfallen, aber unter der Hochrechnung vom Juli dieses Jahres (35 Millionen Euro) liegen.

Strategische Ausrichtung auf anhaltendes Niedrigzinsumfeld

Die LBS Bayern richtet ihre Strategie auf „das politisch gewollte Minizinsniveau“ aus. Die durchschnittliche Verzinsung der Einlagenbestände werde weiter abgesenkt. Dazu trage vor allem das hohe Neugeschäft mit niedrigverzinslichen Bauspartarifen bei sowie die Umstiegs- und Sofortkreditangebote an Kunden mit älteren Verträgen, die eine Wohnbaufinanzierung anstreben. „Dazu werden wir aber auch konsequent Altverträge kündigen, wenn der Zweck des Bausparens, ein zinssicheres Bauspardarlehen zu erhalten, nicht mehr verfolgt wird. Das ist nötig, um die Balance zwischen Sparern und Darlehensnehmern im Bausparsystem zu gewährleisten“, betonte Wirnhier.

Zudem passt die LBS Bayern ihren Verwaltungsaufwand an. Bei den Sachkosten sind für 2015 Einsparungen von fünf Millionen Euro geplant. Dies entspricht einem Einspareffekt von etwa zehn Prozent. Im Personalaufwand sollen bis Ende 2016 durch natürliche Fluktuation, Vorruhestandsregelungen und eine Erhöhung der Teilzeitquote 50 von derzeit 630 Vollzeitstellen abgebaut werden.

Gute Wachstumschancen in Bayern

Die wirtschaftliche Stärke des Freistaats und die hervorragende Arbeitsmarktsituation, die für weiteren Zuzug nach Bayern sorgen, förderten die Nachfrage nach Wohnraum und Immobilienfinanzierungen, sagte Wirnhier zu den Perspektiven der LBS im Markt. „Diese Rahmenbedingungen sind günstig für unser Darlehensgeschäft. Mit unseren Produkten können sich unsere Kunden die historisch niedrigen Zinsen dauerhaft sichern.“ Insbesondere bei energetischen Modernisierungen erhofft sich die Bayerische Landesbausparkasse einen Schub, wenn es dafür spürbare zusätzliche Anreize vom Staat gibt, wie sie die Bundesregierung in Aussicht gestellt hat. „Die bayerischen Sparkassen als unser Hauptvertriebspartner wollen gemeinsam mit uns die vorhandenen Wachstumspotenziale im Bauspargeschäft nutzen“, so Wirnhier. Sukzessive ausgebaut werden soll auch das Team von Handelsvertretern, die in den Sparkassen und in den Geschäftsstellen des LBS-Außendienstes tätig sind.

Ihren Kundenservice erweitert die LBS kontinuierlich. So wurde der Internet-Auftritt der LBS-Gruppe runderneuert. Seit kurzem ist ein Service-Chat online, in dem Kunden schnell und unkompliziert kompetente Rückmeldung zu ihren Fragen erhalten. Zudem wurde die Online-Vertragsauskunft „Mein LBS-Bausparen“ etabliert, über die Kunden etwa den Kontostand, den Freistellungsauftrag oder Lastschrifteinzüge kontrollieren können. „Die Nutzung der neuen Medien und die weitere Verbesserung des Online-Services für unsere Kunden sind strategische Investitionsschwerpunkte“, kündigte Wirnhier an.



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