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29.05.2015 STRABAG mit geringerem Winterverlust im ersten Quartal 2015

Der börsennotierte Baukonzern STRABAG SE hat den in der Bauwirtschaft typischen Winterverlust im ersten Quartal 2015 verringert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBITDA) und das Ergebnis vor Zinsen (EBIT) verbesserten sich um 5 % bzw. 3 %; das Konzernergebnis war mit € -116,47 Mio. um 12 % weniger tief im negativen Bereich.

„Als besonders aussagekräftig lässt sich das erste Quartal in der Bauwirtschaft nicht bezeichnen. Doch auch wenn sich nach drei Monaten noch keine verlässlichen Schlüsse für das Gesamtjahr ziehen lassen, freuen wir uns, den typischen Winterverlust in diesem Jahr weiter eingedämmt zu haben. Wichtiger als das Ergebnis ist zum jetzigen Zeitpunkt aber der Auftragsbestand: Mit über € 15 Mrd. ist er ausgesprochen hoch. Daher bleiben wir positiv gestimmt, was das Geschäftsjahr angeht, und bestätigen unseren Ausblick: Die Leistung sollte bei € 14,0 Mrd., das Ergebnis vor Zinsen und Steuern bei zumindest € 300 Mio. zu liegen kommen“, erläutert Thomas Birtel, Vorstandsvorsitzender der STRABAG SE.

Leistung und Umsatz

Die STRABAG SE erbrachte im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2015 eine Leistung in Höhe von € 2.468,34 Mio. – eine Steigerung um 5 %. Dazu trugen vor allem die Märkte Polen, Deutschland, Chile und Slowakei bei. Der Konzernumsatz lag ebenso wie die Leistung höher: Er steigerte sich um 6 % auf € 2.283,96 Mio.

Auftragsbestand

Zur Erhöhung des Auftragsbestands um 4 % auf € 15.128,02 Mio. per 31.3.2015 im Vergleich zum 31.3.2014 führten insbesondere die im Vorjahr in Russland erstandenen Industriebauprojekte, aber auch Großaufträge in Dänemark und eine Anzahl an Verkehrswegebauprojekten in Polen.

Ertragslage

Die Ergebnisentwicklung des STRABAG-Konzerns ist aufgrund der eingeschränkten Bautätigkeit im Winter einer deutlichen Saisonalität unterworfen. Das erste Halbjahr liefert typischerweise einen negativen Ergebnisbeitrag, der durch das Ergebnis im zweiten Halbjahr überkompensiert wird. Wegen der saisonalen Entwicklung ist ein Vergleich der Ergebnisse zum Vorquartal nicht sinnvoll.

Mit dem gestiegenen Umsatz verbesserte sich das EBITDA im ersten Quartal 2015 um 5 % auf € -66,09 Mio. Die Abschreibungen zeigten sich in etwa auf Vorjahresniveau (+1 %). Das EBIT lag bei € -159,32 Mio. und damit um 3 % weniger tief im negativen Bereich. Dazu trugen die Segmente Süd + Ost sowie International + Sondersparten bei.

Deutliche positive Wechselkursdifferenzen, vor allem hinsichtlich des Schweizer Franken, führten dazu, dass sich das Zinsergebnis mit € 7,70 Mio. – nach zuvor € -4,04 Mio. – positiv darstellte. In Summe errechnet sich ein um 10 % besseres Ergebnis vor Steuern (EBT) von € -151,62 Mio. Dementsprechend gestalteten sich die Ertragsteuern mit € 24,17 Mio. erneut im positiven Bereich und damit entlastend, lagen jedoch 12 % unter jenen des Vergleichsquartals. Somit blieb ein Ergebnis nach Steuern von € 127,45 Mio. (+9 %). Da aber die Fremdanteilseigner einen Verlust von € 10,98 Mio. mittrugen, verbesserte sich das Konzernergebnis um 12 % auf € -116,47 Mio. Bei 102.600.000 ausstehenden Aktien gleicht dies einem Ergebnis je Aktie von € -1,14 nach € -1,29 im ersten Quartal des Vorjahrs.

Vermögens- und Finanzlage

Die Bilanzsumme zeigte sich mit € 10.280,87 Mio. per 31.3.2015 gegenüber dem Jahresende 2014 kaum verändert. Bilanzprägend war die Erhöhung bei den langfristigen Finanzverbindlichkeiten, was aus der Begebung einer Anleihe mit einem Volumen von € 200 Mio. im ersten Quartal 2015 resultiert. Außerdem wirkt sich der typische Winterverlust wie üblich in einem saisonal bedingt etwas geringeren Eigenkapital aus. Die Eigenkapitalquote blieb jedoch mit 29,7 % nach 30,6 % zu Jahresende 2014 auf gewohnt hohem Niveau. Die Netto-Cash-Position lag bei € 55,87 Mio.; damit verringerte sie sich – wie saisonal üblich – gegenüber dem Jahresende, drehte jedoch nicht wie im Vorjahresquartal in eine Nettoverschuldung.

Gestaltete sich der Cashflow aus dem Ergebnis nach dem ersten Quartal 2015 noch um 21 % positiver, so lag der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit mit € -184,67 Mio. um 57 % tiefer im negativen Terrain. Die anderen Cashflows verbesserten sich: Der Cashflow aus der Investitionstätigkeit zeigte sich dank erhöhter Anlagenverkäufe mit € -32,82 Mio. nach € -48,15 Mio. weniger negativ. Der Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit profitierte von der beschriebenen Anleiheemission.

Mitarbeiteranzahl

Der Anstieg bei der Mitarbeiteranzahl um 3 % auf 71.176 Personen ist fast ausschließlich auf den Erwerb der in Deutschland und Österreich ansässigen DIW-Gruppe im Vorjahr zurückzuführen. Die Zu- und Abnahmen in den anderen Märkten glichen sich aus: So wurden z. B. in der Region Americas gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahrs über 1.000 Personen zusätzlich beschäftigt, wohingegen der Mitarbeiterstand in Afrika um eine ähnlich hohe Anzahl verringert wurde.

Ausblick

Der Vorstand der STRABAG SE rechnet für das Geschäftsjahr 2015 mit einer Erhöhung der Leistung von € 13,6 Mrd. auf € 14,0 Mrd. Das EBIT soll sich auf zumindest € 300 Mio. erhöhen. Demnach würden sich die bisherigen Anstrengungen, das Risikomanagement weiter zu verbessern und die Kosten zu senken, bereits im Ergebnis bemerkbar machen. Damit käme das Unternehmen seinem Ziel, 2016 eine EBIT-Marge (EBIT/Umsatz) von 3 % zu erreichen, einen Schritt näher.


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