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14.03.2017 RICS: Neue Vorgaben für strengere Ahndung von Interessenkonflikten

Die RICS stellt fortan strengere Anforderungen an ihre Mitglieder aus der Bau- und Immobilienbranche zum Thema Interessenkonflikte. Die Vorgaben, die ab dem kommenden Jahr verbindlich gelten, werden heute im Rahmen der Mipim in Cannes präsentiert. Sie basieren auf den Ergebnissen eines intensiven Beratungsprozesses, an dem sich Tausende Branchenexperten und Sachverständige beteiligt haben.

Die Konsultation ergab, dass die Befragten erwarten, dass die RICS die folgenden Fragen adressiert:

• Vertraulichkeit klar definieren
• Vollständige Offenlegung und Transparenz zwischen Vertragsparteien
• Praxis der Doppelbeauftragung im britischen Markt für Immobilieninvestitionen
• Strengere Regeln bei Mehrbeauftragungen

Mit der neuen Norm werden die Erwartungen nun umgesetzt. Darüber hinaus wird für mehr Vertrauen auf Investorenseite und Klarheit unter RICS-Mitgliedern gesorgt, die in den entsprechenden Bereichen tätig sind.

Im April wird die RICS in Großbritannien eine Selbstverpflichtung für den Gewerbeimmobilieninvestmentmarkt veröffentlichen, die die kontroverse Praxis der Doppelbeauftragung verbietet. Die beiden neuen Standards treten am 1. Januar 2018 in Kraft.

Die Selbstverpflichtung für den britischen Markt untersagt in Zukunft die kontroverse Praxis der Doppelbeauftragung, bei der Berater beide Parteien einer Transaktion parallel vertreten.

Auch auf globaler Ebene sind Mehrfachvertretungsverhältnisse fortan nur noch dann zulässig, wenn alle Beteiligten vorher entsprechend aufgeklärt werden und ausdrücklich ihre Zustimmung erteilen. Zudem soll die RICS-Selbstverpflichtung für Verfahrensoptimierungen bei der Einverständniserklärung und für mehr Transparenz sorgen. Sie enthält auch eindeutige Richtlinien zum Thema Vertraulichkeit, indem sie festgelegt, in welchen Bereichen die im Rahmen von Geschäftsbeziehungen erlangten Informationen nicht mehr verwendet werden dürfen.

Auch außerhalb Großbritanniens will die RICS das Thema Doppelvertretung untersuchen und den Bedarf nach weiteren marktspezifischen Standards prüfen. Schon jetzt haben einige Unternehmen wie SEGOR, JLL und Land Securities ihre Unterstützung für die neuen Standards zugesichert.

David Sleath, CEO von SEGRO plc: „Es kommt entscheidend darauf an, dass Immobilienberater allerhöchste Anforderungen erfüllen und sich stets absolut integer verhalten. Zu lange wurde das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Branche durch mögliche Interessenkonflikte belastet. Wir müssen zügig handeln und ich freue mich sehr, dass die RICS beim Verbot von Doppelbeauftragungen vorangeht. Als Branche sollten wir das begrüßen.“

Die RICS ist überzeugt, optimal aufgestellt zu sein, um erstklassige Standards für eine weltweit agierende Bau-, Immobilien- und Infrastrukturbranche durchzusetzen. Um Vertrauen unter Kunden und --- in der Öffentlichkeit zu schaffen, braucht es einen Regulierungsansatz, der die Branche auf ihre eigenen Versprechen verpflichtet. Und das so gewonnene Vertrauen ist wiederum eine Voraussetzung dafür, dass der Markt erhalten bleibt und wachsen kann.

Sean Tompkins, CEO der RICS: „Das Thema Interessen-konflikte untergräbt den Ruf einer eigentlich erstklassigen Branche. Als führender Berufsverband der Bau- und Immobilienwirtschaft sehen wir uns in der Pflicht zu handeln. Ich bin ausgesprochen stolz auf unsere Selbstverpflichtung- Sie wird dafür sorgen, dass RICS-Mitglieder und Firmen sowohl das Vertrauen ihrer Investoren als auch das ihrer Klienten genießen.“





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