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24.04.2017 Mehr Banken stufen Immobilienfinanzierungsmarkt als progressiver ein

Die Stimmung unter den deutschen Immobilienfinanzierern verbessert sich leicht. Rund ein Drittel der befragten Banken stuft den Markt als progressiver ein. Damit bewegt sich das BF.Quartalsbarometer seitwärts mit leichter Aufwärtstendenz und steigt von 0,11 auf 0,49. Ein positiver Barometerwert steht für eine hohe Finanzierungsbereitschaft der Banken und eine gute Versorgung der Immobilienwirtschaft mit Krediten. Ein negativer Barometerwert bedeutet das Gegenteil. Liegt der Barometerwert – wie aktuell – nahe Null, zeugt dies von einem ausgeglichenen Markt.

Ein wichtiger Trend in diesem Quartal: Der Anteil der Befragten, der die aktuelle Lage am Finanzierungsmarkt als progressiver einstuft, hat sich auf ein Drittel erhöht (+10,6 Prozent-punkte).

Ein weiteres Kernergebnis: „Das Risiko- bzw. Qualitätsbewusstsein unter den Befragten ist angestiegen“, erläutert Manuel Köppel, CFO der BF.direkt AG. Dies zeigt sich bei der Frage nach den Schwerpunkten im Neugeschäft. Dabei verlieren die Maximierung von Ertrag und Rendite an Bedeutung (-2,2 Prozentpunkte), gleichzeitig gewinnt die Risikominimierung an Gewicht (+1,0 Prozentpunkte). „Das gestiegene Risikobewusstsein spiegelt sich auch bei den Kreditentscheidungen wider. Nur bei 4,5 Prozent der Kreditentscheidungen trifft der Neugeschäftsbereich maßgeblich die Entscheidung. Die Risikoabteilung setzt sich hingegen bei einem Viertel der Kreditentscheidungen durch (+2,1 Prozentpunkte)“, so Köppel weiter.
Die selektive Finanzierung der Banken zeigt sich auch bei der Beantwortung der Frage, warum Darlehensvergaben nicht zustande gekommen sind. Rund 60 Prozent aller Befragten gaben an, dass Finanzierungen entweder wegen zu hoher Projektrisiken, einem mangelhaften Track Record des Darlehensnehmers oder einem zu geringen Eigenkapitalanteil des Darlehensnehmers nicht zustande gekommen sind.

Weitere Ergebnisse des Quartalsbarometers: Bei der Bestandsfinanzierung sind die Margen gesunken (von 135 auf 131 Basispunkte), die LTVs (Loan-to-Values) hingegen auf 71,3 Pro-zent gestiegen (+1,2 Prozentpunkte). Bei der Finanzierung von Projektentwicklungen stiegen die Margen leicht auf 185 Basispunkte (Vorquartal: 181 Basispunkte), der durchschnittliche Loan-to-Cost (LTC) kletterte auf 73,2 Prozent (+0,4 Prozentpunkte).

Bei der Finanzierung von Bestandsimmobilien gibt es keine großen Verschiebungen bei den Nutzungsarten. Jeweils rund 96 Prozent finanzieren Büro- und Wohnimmobilien. Die größte Veränderung gab es bei der Nischennutzungsart Mikroapartments / Studentenwohnen. Fi-nanzierten im Q1 / 2017 noch rund 46 Prozent Objekte dieser Nutzungsart, waren es im Q2 / 2017 bereits 52 Prozent. Manuel Köppel kommentiert: „Die verstärkte Finanzierung von Nischennutzungsarten ist eine Reaktion der Banken auf den starken Wettbewerb. Wir beobachten seit geraumer Zeit verstärkte Aktivitäten in Spezialsegmenten wie Mikroapartments / Studentenwohnen.“

Die BF.direkt AG, der Spezialist für die Finanzierung von Immobilienprojekten, veröffentlicht vierteljährlich as BF.Quartalsbarometer, das durch die bulwiengesa AG erarbeitet wurde. Der Index gibt die Stimmung und das Geschäftsklima der Immobilienfinanzierer in Deutschland umfassend wieder. Der Quartalsbarometerwert wird aus verschiedenen Einzelwerten errechnet.

Zur Methodik

Zur Ermittlung des BF.Quartalsbarometers wurden insgesamt über 120 Experten befragt, die größtenteils direkt mit der Vergabe von Krediten an Immobilienunternehmen betraut sind. Das Panel besteht aus Vertretern unterschiedlicher Banken und anderen Finanzierern.

Der Wert des BF.Quartalsbarometers setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen des Fragebogens zusammen. Zu den analysierten Komponenten gehören die Einschätzung zur Veränderung der Finanzierungsbedingungen, der Entwicklung des Neugeschäfts, der Höhe der gewährten Kredittranchen, der Risikobereitschaft der Finanzierung nach Assetklassen, der Höhe der LTV-/LTC-Werte, der Entwicklung der Margen, der Bedeutung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten und der Entwicklung der Liquiditätskosten.







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