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17.10.2017 Trotz aktueller FED-Politik wird EZB nicht vom Kurs abrücken

Nach Angaben von Neuwirth Finance ist es für Investoren und Finanzierer unabdingbar, Klarheit in den Zusammenhang zwischen den Zinsschritten der US-amerikanischen Notenbank FED und dem Verhalten der Europäische Zentralbank (EZB) zu bringen. Kurt Neuwirth, Finanzexperte und Geschäftsführer von Neuwirth Finance: „In den USA kommt es nur zu einem Abwenden von einer ultralockeren hin zu einer lockeren Geldpolitik. Es wird noch den ein oder anderen Zinsschritt geben, jedoch sprechen wir hier nicht von einer Zinswende, denn eine echte Zinswende würde klassischerweise bedeuten, dass die Notenbank die Wirtschaft einbremsen muss, um die Inflation einzudämmen. Dieses Szenario gibt es aktuell nicht, da die Wirtschaft in Amerika von einer Dynamisierung weit entfernt ist.“

Obwohl Amerika immer schon als Vorhersagemodell für die Zinsentwicklung in der Eurozone galt, wird die EZB aktuell nicht von ihrem Kurs der ultralockeren Geldpolitik in naher Zukunft abrücken.

Neuwirth: „Die aktuelle Maßnahme der FED ist lediglich eine Bilanznormalisierung. De Facto verringert sie ihr Portfolio, indem sie Schritt für Schritt auslaufende Anleihen im Verhältnis 60/40 (60 Prozent Staatsanleihen, 40 Prozent Hypothekenanleihen) nicht erneuert, um so wieder auf einen alten Stand zu gelangen. Solange es zu keinen negativen Auswirkungen kommt, wird die FED diese Maßnahmen auch weiterhin verfolgen. Sollte es jedoch zu Verwerfungen am Aktien-, Immobilien- oder Anleihenmarkt kommen, werden die Maßnahmen mit Sicherheit sofort wiedereingestellt.“

Neuwirth Finance schließt nicht aus, dass die Wirtschaft in den USA innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre wieder schwächer wird, so dass ein neues QE-Programm ins Leben gerufen werden könnte.

Die EZB reagiert derzeit von den USA losgelöst. Grund dafür sind immer noch die großen Unterschiede zwischen den Eurozonenländern. „In Europa sind wir noch weit davon entfernt, dass die EZB gleiche Schritte vollzieht. Im Gegensatz zu Deutschland oder den Niederlanden vertragen Länder wie Italien oder Griechenland keine Straffung der Finanzierungsbedingungen“, so Neuwirth abschließend.

In der Vergangenheit gab es einen Vorlauf des US-Wirtschaftszyklus von ein bis zwei Jahren. Dieser dürfte sich jedoch aufgrund der Probleme innerhalb der Eurozone auf drei bis fünf Jahre verlängern.







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