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29.08.2019 HCOB mit 96 Mio. Euro Vorsteuergewinn zum Halbjahr 2019

Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank
Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat im ersten Halbjahr 2019 ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt und in den ersten Monaten nach der Privatisierung klare Fortschritte auf dem Weg zu einer erfolgreichen Geschäftsbank gemacht. Ein konsequentes Portfolio-Management im operativen Geschäft, strikte Kostendisziplin sowie die im Nachgang der Privatisierung deutlich besseren Refinanzierungsmöglichkeiten, sowie auch Erträge aus nicht operativer Tätigkeit haben zu dem insgesamt soliden Ergebnis beigetragen.

„Wir kommen mit unserer Transformation in allen Bereichen zügig voran. Die Repositionierung der HCOB ist gut gestartet. Alle Maßnahmen zur Kostensenkung, Margenerhöhung und zum Bilanz- und Risikomanagement sind gesetzt und werden im Rahmen unserer mehrjährigen Transformation abgearbeitet. Unsere gute Kapitalausstattung stellt uns dabei auf eine solide Basis. Ab der zweiten Jahreshälfte und im Verlauf 2020 wird die positive Entwicklung dann auch im operativen Ergebnis klarer. Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden drei Jahren eine erfolgreiche Bank sein werden und unsere Ziele erreichen“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank.

Planmäßige operative Entwicklung

Das Konzernergebnis vor Steuern von 96 (Vorjahreszeitraum: 6) Mio. Euro entspricht einer Eigenkapital-Rendite vor Steuern von 4,4 % (31.12.2018: 2,2%). Die HCOB zeigte im ersten Halbjahr eine plangemäße operative Entwicklung und profitierte zudem von Einsparungen auf der Kostenseite sowie besseren Refinanzierungsmöglichkeiten infolge der erfolgreichen Privatisierung. Der Gesamtertrag lag den Planungen entsprechend mit 226 (348) Mio. Euro unter Vorjahr und wurde vom Zinsüberschuss mit 227 (293) Mio. Euro getragen. Die Vorjahreswerte waren maßgeblich von positiven Bewertungseffekten aus der Privatisierung sowie von Erträgen aus Wertpapierverkäufen begünstigt, die deutlich über den Einmalerträgen der laufenden Berichtsperiode lagen. Im Fair Value-Ergebnis (Ergebnis aus FVPL-kategorisierten Finanzinstrumenten) von -37 (-34) Mio. Euro belasteten temporäre Bewertungseffekte im Zusammenhang mit Zinssicherungsderivaten, die nicht im Rahmen des Hedge Accounting berücksichtigt werden können. Der Provisionsüberschuss erhöhte sich um 22 % auf 28 (23) Mio. Euro. Das Sonstige betriebliche Ergebnis trug mit 80 (13) Mio. Euro, infolge teils aufgelöster Rückstellungen wegen Rechtsrisiken sowie Vergleichsansprüchen, zum Konzernergebnis bei.

Zudem wirkte eine per Saldo Netto-Auflösung in der Risikovorsorge mit 25 (131) Mio. Euro positiv, da sich die Qualität des Kreditportfolios in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres weiter erfreulich verbessert hat. Nach Steuern lag das Konzernergebnis bei 5 (-70) Mio. Euro, wobei der sehr hohe Steueraufwand aus der planmäßigen Auflösung aktiver latenter Steuern in Höhe von 90 Mio. Euro resultierte.

Weitere Einsparerfolge auf der Kostenseite nach Privatisierung

Die forcierten Kosteninitiativen und Effizienzgewinne spiegeln sich erst teilweise im verringerten Verwaltungsaufwand von -190 (-207) Mio. Euro. Der Sachaufwand wurde um 16 % auf -80 (-95) Mio. Euro verringert, insbesondere durch Einsparungen bei Dienstleistungen und Projektarbeiten. Der Personalaufwand betrug -105 (-99) Mio. Euro. Der vereinbarte umfangreiche Personalabbau wird ab dem zweiten Halbjahr sukzessive greifen und bis Ende 2021 zu einer deutlichen Senkung des Aufwands führen. Gleiches gilt für den Sachaufwand, der durch den Umbau der Bank entsprechend sinken wird. Die Mitarbeiterzahl im Konzern verringerte sich zum 30. Juni 2019 auf 1.630 (31.12.2018: 1.716) Vollzeitarbeitskräfte und wird bis 2022 auf rund 950 sinken. Entsprechende Rückstellungen für den mit den Sozialpartnern Ende März 2019 erfolgreich abgeschlossenen Interessenausgleich und Sozialplan wurden bereits im Geschäftsjahr 2018 voll verarbeitet. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte lagen bei -5 (-13) Mio. Euro.

Neugeschäft fokussierter und rentabler – Konsequentes Portfolio-Management

Das Neugeschäft inklusive Syndizierungen lag mit 3,6 (3,8) Mrd. Euro unter dem Vorjahres-niveau. Dabei hat sich die Rentabilität in dem fokussierten Neugeschäft im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, bei strikt eingehaltenen Risikovorgaben und gesunkenen Fundingkosten, deutlich verbessert. Immobilienfinanzierungen haben 2,3 (2,3) Mrd. Euro und Abschlüsse mit Shippingkunden 0,5 (0,3) Mrd. Euro zum Neugeschäft beigetragen. Im Bereich Unternehmens-kunden lag das Neugeschäft bei 0,8 (1,3) Mrd. Euro. Die HCOB hält an ihren risikoadjustierten Margen-Ansprüchen fest und wird die Kreditvergabe deshalb dort bewusst bremsen, wo es wegen des scharfen Wettbewerbs bzw. der konjunkturellen Entwicklung opportun ist.

Verbesserte Portfolioqualität: NPE-Quote sinkt auf 1,7 %

Die Bank behält ihren konservativen Risikoansatz bei und hat, mit Blick auf die Märkte und die zunehmend schwieriger werdende konjunkturelle Entwicklung in Europa, insbesondere für das Immobiliensegment weitere Portfoliowertberichtigungen gebildet. Gleichwohl wurden aufgrund der guten Kreditqualität und im Zuge erfolgreicher Sanierungsmaßnahmen im Shipping Vorsorge-positionen aufgelöst, sodass die Kreditrisikovorsorge im ersten Halbjahr in Summe 25 (131) Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen hat. „Die Bereinigung unserer Altlasten und unser vorausschauendes Handeln in den vergangenen Jahren machen sich nun bezahlt. Wir waren vorsichtig und sind nur gering in den kernzyklischen Sektoren der deutschen Wirtschaft engagiert, die derzeit von den Wirrungen im Welthandel und aktuell vom Konjuktureinbruch betroffenen sind. Auch künftig schauen wir sehr genau auf die wirtschaftliche Entwicklung, denn wir wollen unsere gute Portfolioqualität bewahren und werden die Bindung des Kapitals im Aktivgeschäft gegebenenfalls anpassen“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank.

Die Non-Performing Exposure-Quote sank mit dem weiteren Abbau leistungsgestörter Kredite auf 1,7 % (31.12.2018: 2,0 %). Die Abdeckungsquote (NPE Coverage Ratio AC) für die nicht performanten Kredite verbesserte sich zum Halbjahresultimo auf gute 62,7 % (31.12.2018: 61,0 %). Die CET1-Quote lag zum Halbjahresultimo, nach notwendigen regulatorischen Anpassungen bei den Kalibrierungsparametern der internen Modelle, bei 17,0 % (31.12.2018: 18,4 %) und liegt damit nicht nur im Marktvergleich auf einem guten Niveau, sondern auch komfortabel über dem Zielwert von 16 %. Die Leverage Ratio lag mit 8,1 % (31.12.2018: 7,3 %) ebenfalls auf einem guten und weit über den regulatorischen Anforderungen liegenden Wert und untermauert das solide Bilanzbild. Die Konzernbilanzsumme verringerte sich erwartungsgemäß und aufgrund des aktiven Bilanzmanagements auf 50,2 Mrd. Euro (31.12.2018: 55,1 Mrd. Euro).

Ausblick

Die Bank geht für das Geschäftsjahr 2019 weiterhin von einem leicht positiven IFRS-Konzern-ergebnis vor Steuern aus, vorbehaltlich nicht vorhersehbarer Effekte aus der Restrukturierung/Transformation sowie unvorhersehbarer geopolitischer Einflüsse.
„Wir haben im ersten Halbjahr 2019 gute Fortschritte erzielt und werden auch künftig intensiv an unserer Transformation arbeiten, denn die Neuausrichtung der Bank wird sich über die kommenden Jahre strecken. Operativ müssen wir weiter unsere Effizienz verbessern, wir behalten die aktuell sehr schwierigen wirtschaftlichen Entwicklungen fest im Blick und passen unsere Planungen entsprechend laufend an. Daneben werden wir unsere Digitalstrategie und die IT-Transformation weiter forcieren, um die Bank zu modernisieren“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank.






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