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13.02.2020 Transformation der Hamburg Commercial Bank trägt Früchte

Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank AG
Die Hamburg Commercial Bank AG (HCOB) hat das erste Jahr nach der erfolgreichen Privatisierung konsequent für ihre nachhaltige Neuausrichtung genutzt und weist nach vorläufigen Berechnungen für 2019 solide Finanzkennzahlen und einen Gewinn vor Steuern (IFRS) von 77 (Vorjahr: 97) Mio. Euro aus. Dieses zufriedenstellende Ergebnis ist unter anderem getragen von einer konsequenten Fokussierung auf Geschäftsabschlüsse mit einem angemessenen Renditeniveau, zugleich deutlich gesunkenen Fundingkosten sowie strukturellen Fortschritten im Kostenabbau.

„Die umfassende Transformation zu einer überdurchschnittlich kapitalstarken und wettbewerbsfähigen Geschäftsbank hat klare Stoßrichtungen: Im Vordergrund stehen die Präzisierung des Marktauftritts als Spezialfinanzierer sowie deutliche Anstrengungen zur Reduktion des Verwaltungsaufwands, umfangreiche Investitionen in den Umbau der technologischen Infrastruktur nebst Digitalisierung sowie der konsequente Ausbau unserer Kapitalstärke. All dies dient dem übergeordneten Ziel der HCOB, mit dem Beginn des Jahres 2022 nahtlos im Einlagensicherungssystem der Privatbanken vertreten zu sein und damit den Grundstein für vielfältige strategische Optionen zu legen“, sagte Stefan Ermisch, CEO der Hamburg Commercial Bank AG.

Margen steigen – Kostenabbau greift – Fundingposition klar verbessert

Schon zum Jahresende 2019 zeigten sich deutliche Fortschritte dieser tiefgreifenden Transformation: Die Bank hat 2019 nach vorläufigen Berechnungen 77 (97) Mio. Euro vor Steuern verdient. Aufgrund einer planmäßigen, einmaligen Minderung von latenten Steuern im Zuge der erfolgreichen Restrukturierung der Kapitalstruktur, weist die Bank ein Ergebnis nach Steuern von 12 (77) Mio. Euro aus.

„Die HCOB wird gut am Markt und von den Kunden angenommen. Dazu tragen die Belegschaft, das gesamte Management und unsere internationalen Eigentümer bei. Genauso wie eine Reihe externer Stakeholder – dazu gehören Aufsichtsbehörden und Ratingagenturen – die unsere Arbeit konstruktiv begleiten“, sagte Stefan Ermisch.

Selektiv im Neugeschäft – gute Portfolioqualität

Vor dem Hintergrund der eingetrübten konjunkturellen Entwicklung wurde das Neugeschäft selektiv gesteuert und erreichte bei einem bewusst niedrigeren Bruttovolumen von 7,2 (2018: 8,4) Mrd. Euro eine spürbar höhere Rentabilität. Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben die im Zuge der Privatisierung deutlich gesunkenen Refinanzierungskosten maßgeblich beigetragen. Der Gesamtertrag belief sich auf 463 Mio. Euro und ist nicht mit dem Vorjahreswert von 1.586 Mio. Euro vergleichbar, in dem wesentliche Sondereffekte enthalten waren, insbesondere ein Ertrag von fast 1 Milliarde Euro nach der Neubewertung von Hybridinstrumenten. Die Risikovorsorge spiegelt die gute Portfolioqualität und hat mit einem positiven Saldo von 11 (-367) Mio. Euro zum Ergebnis beigetragen.

Neben der Entwicklung von gezielten Wachstumsstrategien in ihren Kernbereichen Commercial Real Estate, Unternehmenskunden, Shipping und Projektfinanzierungen (insb. Erneuerbare Energien und Infrastruktur) hat die Bank auch die Basis für neue Geschäftsfelder wie die Finanzierung von Factoring- und Leasinggesellschaften sowie Diversified Lending, auch außerhalb des inländischen Heimatmarktes, geschaffen.
Im Jahr 2019 hat die HCOB ihre Portfoliostruktur weiter optimiert und verbesserte damit die NPE-Quote auf 1,8 (Jahresende 2018: 2,0) Prozent, unter den strategischen Zielwert von 2,0 Prozent. Die konsequente Reduktion der Risikoaktiva hat die harte Kernkapitalquote trotz regulatorisch bedingter RWA-Auftriebe auf sehr komfortable 18,5 (18,4) Prozent steigen lassen. Eine nochmals verbesserte Leverage Ratio von 8,2 (7,3) Prozent unterlegt die starke Kapitalposition der Bank. Die Bilanzsumme verringerte sich weiter auf 47,7 (55,1) Mrd. Euro.

Seit Privatisierung transparente, zukunftsweisende Restrukturierung

In Summe lag der zentrale Fokus des Transformationsprogramms 2019 auf dem konsequenten Kostenmanagement und der Steigerung der operativen Effizienz: Dieser ging einher mit einem im Frühjahr 2019 vereinbarten und schon 2018 bilanziell verarbeiteten Personal- und Sachkostenprogramm. Für 2019 ergibt sich ein Verwaltungsaufwand von -413 (-402) Mio. Euro, der vor dem Hintergrund von Investitionen z. B. in der IT und nachläufigen Entlastungen aus dem Personalabbau leicht über dem Vorjahr liegt.

Zum Jahresende 2019 verringerte sich die Mitarbeiterzahl der Bank auf 1.482 (31.12.2018: 1.716) Vollzeitarbeitskräfte (VAK). Das Effizienzprogramm von Ende 2018 wurde wegen der schwächer als zuvor angenommen konjunkturellen Aussichten für Deutschland und die Weltwirtschaft im Dezember 2019 nachgeschärft, so dass sich jetzt eine Zahl von insgesamt rund 700 statt circa 1.000 Vollzeit-Beschäftigten im Zielbild 2022 ergibt. Die dafür notwendigen, zusätzlichen Rückstellungen sind bereits im Abschluss 2019 verarbeitet. Ende 2018 gab es in der HCOB noch rund 1.700 VAK.

Damit hat sich die Hamburg Commercial Bank seit ihrer Privatisierung einem transparenten und zukunftsorientierten Restrukturierungsprogramm verschrieben, das zu den umfangreichsten in der europäischen Bankenlandschaft zählt.

Die Bank veröffentlicht ihren vollständigen und finalen Jahresbericht voraussichtlich am 16. April 2020.






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