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20.03.2020 Deutsche EuroShop: Jahreszahlen plangemäß, Dividende ausgesetzt

Der Shoppingcenter-Investor Deutsche EuroShop konnte das Geschäftsjahr 2019 auf Basis der vorläufigen Zahlen mit guten und teilweise oberhalb der prognostizierten Werte liegenden operativen Ergebnissen abschließen. Die Umsatzerlöse im Konzern erhöhten sich um 0,4 % von 225,0 Mio. € auf 225,9 Mio. € (Prognose: 222 bis 226 Mio. €). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank leicht (-0,8 %) von 199,1 Mio. € auf 197,5 Mio. € (Prognose: 194 bis 198 Mio. €).

Das Finanzergebnis (ohne Bewertungsergebnis) belief sich insbesondere aufgrund gesunkener Zinsaufwendungen auf -34,3 Mio. € nach -38,2 Mio. € im Vorjahr. Das operative Ergebnis vor Steuern (EBT ohne Bewertung) lag mit 163,1 Mio. € um 1,4 % über dem Vorjahreswert (160,9 Mio. €) und über dem Korridor unserer Prognose (159 bis 162 Mio. €).

Aus der Bewertung des Immobilienvermögens ergab sich ein Ergebnis von -120,0 Mio. € (2018: -58,3 Mio. €). Davon entfielen auf Konzernimmobilien -94,2 Mio. € (2018: -55,7 Mio. €) und auf die nach at-equity bilanzierten Beteiligungsgesellschaften -25,8 Mio. € (2018: -2,6 Mio. €). Leicht gestiegene Ankaufsrenditen für Shoppingcenter in Deutschland, höhere Investitionen in die Modernisierung und Positionierung des Bestandsportfolios sowie angepasste Erwartungen an die Mietenentwicklung führten zu durchschnittlich leicht gesunkenen Immobilienwerten (-2,9 %).

Positive Sondereffekte aus Steuererstattungen für Vorjahre und die Auflösung latenter Steuern konnten dieses negative Bewertungsergebnis allerdings überkompensieren. Das Konzernergebnis stieg dadurch von 79,4 Mio. € auf 112,1 Mio. € (+41,2 %).

Die Funds from Operations (FFO) gingen um 0,5 % auf 149,6 Mio. € leicht zurück. Das entspricht einem FFO je Aktie von 2,42 € (Prognose: 2,40 € bis 2,44 €). Die EPRA Earnings hingegen entwickelten sich dank des steuerlichen Sondereffekts positiv und stiegen um 7,4 % auf 158,3 Mio. € (2018: 147,4 Mio. €).

Der EPRA NAV (Net Asset Value) zum 31. Dezember 2019 lag mit 42,30 € je Aktie 2,0 % unter dem Vorjahresniveau (2018: 43,17 €).

Die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2019 mit den endgültigen und testierten Ergebnissen ist für den 29. April 2020 geplant.

Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie auf das laufende Geschäft
In den vergangenen Tagen wurden von behördlicher Seite in einer Reihe von Ländern weitreichende Sicherheits- und Quarantänemaßnahmen zur Eindämmung der Virusausbreitung angeordnet. Davon betroffen sind mittlerweile alle Center aus dem Portfolio der Deutsche EuroShop.

In Deutschland, Österreich, Polen, Tschechien und Ungarn wurden von den Regierungen Beschlüsse gefasst, dass landesweit alle Geschäfte geschlossen bleiben müssen, soweit sie nicht für die Grundversorgung notwendig sind. Die Schließungsanordnungen sind landesspezifisch unterschiedlich, jedoch gelten Ausnahmen im Wesentlichen nur für Lebensmittel, Drogerien, Apotheken, Bankdienstleistungen sowie für eine limitierte Anzahl weiterer Produkte und Dienstleistungen des täglichen Bedarfs. Für die gastronomischen Betriebe wurden ebenfalls Restriktionen erlassen.

Die Mietverträge der Deutsche EuroShop enthalten regelmäßig Vereinbarungen zu festen Mindestmietzahlungen. Jedoch können länger andauernde Umsatzeinbußen aufgrund von temporär angeordneten Geschäftsschließungen oder einer generellen Konsumzurückhaltung der Kunden die wirtschaftliche Situation von Einzelhändlern negativ beeinflussen. Dies erhöht für die Deutsche EuroShop das Risiko bezüglich der Erfüllung von vertraglichen Verpflichtungen durch die Mietpartner.

Die Deutsche EuroShop stimmt sich aktuell laufend mit der ECE ab, die als europäischer Marktführer im Bereich Centermanagement mit dem ganzheitlichen Asset Management des Shoppingcenter-Portfolios beauftragt ist. Die ECE ist ihrerseits in engen Abstimmungen mit den lokalen Behörden, um die Einhaltung der behördlichen Auflagen sicherzustellen, sowie mit den Mietern, um diese Situation kooperativ zu managen. In verschiedenen Ländern werden aktuell umfangreiche staatliche Unterstützungsprogramme aufgelegt, mit denen die negativen Einflüsse der Pandemie abgefedert werden sollen. Dazu gehören in Deutschland u. a. Kreditprogramme und erleichterter Zugang zu Kurzarbeitergeld sowie - nach Medienberichten - auch ein Fonds für kleinere und mittlere Unternehmen für Miet- und Pachtzahlungen.

Der Deutsche EuroShop steht auf Basis des plangemäß verlaufenen Geschäftsjahres 2019 ausreichend Liquidität zur Zahlung der Dividende (bisher geplanter Vorschlag: 1,55 € je Aktie) zur Verfügung. Jedoch sind die finanziellen Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020 aufgrund der fortschreitenden Ausbreitung und der nicht absehbaren Dauer der Coronavirus-Pandemie derzeit nicht quantifizierbar. Der Vorstand wird die Lage neu bewerten, sobald ihm belastbare Informationen vorliegen. Zur weiteren Verbesserung des finanziellen Handlungsspielraumes der Gesellschaft in dieser außergewöhnlichen Situation hat der Vorstand vorsorglich beschlossen, der Hauptversammlung (geplant für den 16. Juni 2020) die Aussetzung der Dividendenzahlung vorzuschlagen. Eine generelle Änderung der Dividendenpolitik ist nicht beabsichtigt.







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