News RSS-Feed

26.02.2021 BKC berät Bundesregierung bei Sustainable Finance-Strategie

Der Sustainable Finance-Beirat der Bundesregierung hat gestern seinen Abschlussbericht „Shifting the trillions. Ein nachhaltiges Finanzsystem für die Große Transformation“ vorgelegt. Als eines von 38 berufenen Beiratsmitgliedern hat sich Dr. Helge Wulsdorf, Leiter Nachhaltige Geldanlagen bei der Bank für Kirche und Caritas eG (BKC), aktiv bei der Erarbeitung von Handlungsempfehlungen und der Erstellung des Berichts eingebracht. Für das nachhaltige Investment ist der Bericht ein zentraler Meilenstein.

„Die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung lassen sich nur dann erreichen, wenn das hierfür erforderliche Kapital möglichst schnell mobilisiert wird“, so der Nachhaltigkeitsexperte der Kirchenbank. Die in dem Bericht vorgelegten 31 Empfehlungen zeigen, wie die Kapitalmärkte zielgerichtet zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen und zugleich zukunftsfähig gemacht werden können.
In den letzten gut eineinhalb Jahren hat der Beirat in zahlreichen Besprechungen und Videokonferenzen intensiv aus den Perspektiven der Finanz- und Realwirtschaft sowie Wissenschaft und Zivilgesellschaft darum gerungen, mit welchen Maßnahmen sich Deutschland zu einem führenden Sustainable-Finance-Standort entwickeln lässt. Die Handlungsfelder sind weitgreifend. Sie reichen von einem verlässlichen, in sich stimmigen Politikrahmen in Deutschland und der EU, über eine zukunftsgerichtete, transparente und vergleichbare Unternehmensberichtserstattung bis hin zu Forschungs- und Bildungsfragen sowie nachhaltigkeitswirksamen Finanzprodukten und einer dauerhaften Institutionalisierung der Thematik auf Bundesebene.

Besonders eingebracht hat sich Dr. Wulsdorf bei der Empfehlung, ein verbindliches und einfach verständliches Nachhaltigkeitsklassifizierungssystem für Finanzprodukte einzuführen. „Schließlich sollen die Finanzprodukte, die mit dem Label nachhaltig angeboten werden, auch nachhaltig sein“, fordert der BKC-Nachhaltigkeitsexperte. „Solch eine Klassifizierung schafft Transparenz über die Nachhaltigkeitschancen und -risiken von Investitionen und Finanzierungen. Zukünftig soll es allen Interessierten möglich sein zu beurteilen, wie es um die Nachhaltigkeit von Produkten bestellt ist.“ Transparenz ist eine unverzichtbare Voraussetzung, um das erforderliche Kapital für die Ziele einer nachhaltigen Entwicklung zu mobilisieren. Eng damit verbunden ist die Empfehlung an die Bundesregierung, dass sogenannte Impact-Investing-Produkte, Finanzprodukte also, die eine konkrete Nachhaltigkeitswirkung offenlegen, vereinfacht zugelassen werden.

Im nun veröffentlichten Bericht sind die unterschiedlichen Perspektiven der Beiratsmitglieder auf einen Nenner gebracht worden. Sie stehen für eine ganzheitliche Sicht von Sustainable Finance, die neben der oftmals bestimmenden Klimakrise ebenso soziale, ökologische und Kriterien verantwortlicher Unternehmensführung wie auch ökonomische Abwägungen umfasst.

Die Bundesregierung wird die Handlungsempfehlungen jetzt sorgsam prüfen und bei der anstehenden Erarbeitung ihrer Sustainable Finance-Strategie berücksichtigen. Die Staatssekretäre aus den drei beteiligten Bundesministerien der Finanzen, Umwelt und Wirtschaft bekräftigen in ihrem Vorwort, dass es ihnen darum geht, „die finanziellen Risiken der anstehenden Transformation zu kontrollieren und gleichzeitig die immensen Chancen zu nutzen.“ Dr. Wulsdorf hält fest: „Für die BKC ist es eine große Auszeichnung, an dem Bericht mitgewirkt zu haben. Dies unterstreicht unsere langjährigen Bemühungen und Kompetenzen auf dem Feld nachhaltiger Geldanlagen.“

Der Sustainable Finance-Beirat

Der Sustainable Finance-Beirat berät die Bundesregierung bei der Ausarbeitung und Umsetzung ihrer Sustainable-Finance-Strategie. Er wurde am 6. Juni 2019 durch die Bundesregierung für die Dauer der laufenden Legislaturperiode eingesetzt, um Expertise zu bündeln und den Dialog zwischen den relevanten Akteuren zu fördern. Die Mitglieder sind Praktiker aus Finanz- und Realwirtschaft, Zivilgesellschaft und Wissenschaft. Hintergrund ist die Entscheidung des Staatssekretärsausschusses für nachhaltige Entwicklung vom 25. Februar 2019, auf Initiative des Bundesministeriums der Finanzen und des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit und in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Sustainable-Finance-Strategie der Bundesregierung zu entwickeln. Damit soll Deutschland zu einem führenden Sustainable-Finance-Standort ausgebaut werden.










Leserumfrage
Wir schätzen Ihre Expertenmeinung!
Hier ist unsere Leserumfrage:
schnell & unkompliziert
Jetzt starten!